# 1 Pyramidenbau mit Rampen und Seilwinden von Frank
Müller-Römer, 2008
# 3 Das Sägen der
Verkleidungssteine auf der Arbeitsplattform
# 9
Das nachträgliche Glätten der Außenverkleidung
# 10/1 Auf- und Abbau der Rampen und Plattformen für die Außenverkleidung, Version 1
Beiträge zum Pyramidenbau, Kommentare zu Frank
Müller-Römer: Pyramidenbau mit Rampen und Seilwinden: Ein Beitrag zur
Bautechnik im Alten Reich. Dissertation, LMU München (2008): Fakultät
für Kulturwissenschaften
Aufriss in den vorwiegenden Arbeitsbereichen, wo keine
stützenden Rampen vorhanden sind. Grün ausgelegt ist die von Müller-Römer
vorgegebene, erforderliche Arbeitsbreite zuzüglich der in Rot unterlegten Plattform.
Nach seiner Rampenhypothese ist aber nur
die tatsächlich vorhandene Arbeitsbreite der in Rot unterlegten Plattform
vorhanden! Siehe auch kleine Nebenskizze rechts.
Die Beiträge #1, #3 und #7 – 10 wurden in einem Forum zum Thema
Pyramidenbau im Jahr 2009
verfasst. Unter leichter Modifizierung gebe ich sie hier
nach ca. 10 Jahren erneut wieder.
090304 Beitrag # 1
Pyramidenbau mit Rampen und Seilwinden von F. Müller-Römer, 2008
Die neuesten Erkenntnisse zum Pyramidenbau sind als
Dissertation im Buch „Die Technik des Pyramidenbaus im Alten Ägypten“
niedergeschrieben.
Die Vorarbeit für eine schlüssige und bis in die 12.
Dynastie akzeptable Bautechnik ist in sieben Kapiteln ausführlich erklärt. Ab
Seite 184 wird die neue Hypothese
beschrieben.
Frühere Rampenmodelle wie z.B. von Hölscher, Graefe oder
Hampikan könnten als Pate gestanden haben, mit dem Unterschied, dass
Müller-Römer mehrfache Rampen und gestufte Umbauungen an der Pyramide zum
Einsatz kommen lässt; auf der Rampe ist eine Winde installiert, die die
Schlitten nach oben zieht. Das Kernmauerwerk wird als Stufenpyramide (
Schichtpyramide ) erstellt, an das dann die glatte (gebosste) Außenschale
angebaut wird.
Eine neue Hypothese für den Bau der Pyramiden: „Pyramiden
mit Rampen und Seilwinden, Punkt 8.0, ab
Seite 184: Beispielhaft wird der Bau an der Mykerinos Pyramide aufgeführt:
„ Im inneren wird das 7-stufige Kernmauerwerk bis
einschließlich der 6. Stufe errichtet.
<< Anmerkung: Grund hierfür ist, dass die Rampe für die 7. Stufe zu groß
wird und nicht mehr zum Einsatz kommen kann >>
Der Steintransport erfolgt über steile Rampen mit einem
Neigungsverhältnis von 2:1 , die auf den Stufen des Kernmauerwerks zu diesen
parallel und auf allen vier Seiten angeordnet sind. Die Rampen werden nach
Abschluss der Arbeiten zurückgebaut.
Daran anschließend werden von der untersten Schicht der
Außenverkleidung ausgehend stufenförmige Umbauungen ( mit je 8,5 m Höhe ) als
Arbeitsplattformen errichtet, über die die Verlegung des Verkleidungsmauerwerks
( = Außenschale + Mauerwerk bis zum Kernmauerwerk ) vorgenommen wird. Der
Steintransport dafür erfolgt ebenfalls über mehrere steile Rampen auf den zu
erbauenden 8 Stufen (ab der 7. Stufe des Kernmauerwerks bis zur
Pyramidenspitze) der Arbeitsplattformen, auf allen vier Seiten.
Nach Aufsetzen des Pyramidions wird der Rückbau der
stufenförmigen Umbauung (Arbeitsplattform) bei gleichzeitiger Glättung der
Außenverkleidung von oben nach unten vorgenommen.“
Für unsere spätere Betrachtung zur Ausführung der
Außenschale führe ich noch einige Grundsätze auf:
4.1.2 „Die
Verkleidungssteine wurden an der Ober- und Unterseite gesägt angeliefert, die
Seitenflächen (vertikale Stoßfugen) wurden erst unmittelbar vor dem Verlegen an
den Nachbarstein mit diesem zusammen bearbeitet, d. h. eine gemeinsame
Schnittfläche wurde gesägt. Rings um die Vorderseiten der Blöcke, die in Bosse
stehen gelassen wurden, wurde ein schmaler Rahmen abgearbeitet, dessen Böschung
die Neigung der Pyramidenaußenseite aufwies“.
<<
Anm.: Und auch das Abrutschen der Nilschlammziegel-Arbeitsplattform
verhindern sollen >>
< Als Grundlagen der Hypothese werden die Baudaten der
Mykerinos angenommen >
Seite 186: Die Höhe der umlaufenden Arbeitsplattformen wird
mit 8,5 Meter angegeben, die Breite mit 4,2 bis 4,8 Meter.
Beschreibung der Rampen: Zu beginn ist eine Verladezone von
5 m Länge vorgesehen. Die schiefe Ebene erklimmt auf einer Länge von 17 m Grundlinie
eine Höhe von 8,5 m, dies entspricht einer Steigung von 26°. Anschließend folgt
die Rampenarbeitsebene für die
Schlittenankunft und dem Standort der Winde mit einer Arbeitslänge von 5 m. Zur
Stabilisierung der Rampenarbeitsebene erhält sie unten eine 1 m verbreiterte
Anlauffläche die nach oben (bei 8,5 m Höhe) auf Null ausläuft. Die Rampe ist
also ohne 5 m untere Arbeitsfläche 23 m lang ( 17+5+1), die Breite beträgt 4,2 m.
8.2.1 Bau des Kernmauerwerkes
„Mit Beginn der Arbeiten wurden an allen Seiten gleichzeitig
die Steinreihen der untersten Stufe des Kernmauerwerks sowie das entsprechende
Füllmaterial ( Steine unterschiedlichen Formats Gesteinssplitter, Tafla, Sand,
Mörtel) im Innern der Stufen eingebracht.
Der Steintransport erfolgte über die von Steinreihe zu
Steinreihe nach oben mit wachsenden Rampen. Nach Fertigstellung jeder Schicht
der Außenmauer der einzelnen Stufen des Kernmauerwerks und Einbringen des
Füllmaterials mussten die Plattformen erhöht, und die Rampen verlängert werden.
Die Seilwinden mussten ebenfalls versetzt werden. (Nach intensiver Überlegungen
und zwischenzeitlicher Änderung wurden die Seilwinden von M-R aus dem Konzept
genommen, die Zugarbeit verrichten nun ziehende Mannschaften die sich auf der
rückseitigen Rampe bergab begeben.)
Die jeweiligen Stufen des Kernmauerwerks werden mit einer
Breite von 4,8 m auf den beiden ersten
Stufen und 4,2m auf allen weiteren Stufen
angenommen. Die Breite der Rampe entspricht insgesamt der Breite der
jeweiligen Stufe/Arbeitsplattform“.
8.2.2 Anbringen des Verkleidungsmauerwerkes
„Ein genaues Verlegen und Bearbeiten der Steine des Verkleidungsmauerwerks
erfordert eine außerhalb der Außenfläche der Pyramide angeordnete
Arbeitsplattform. Die Anordnung der Rampen zum Bau der Arbeitsplattformen
entspricht derjenigen beim Bau des Kernmauerwerks.
Auf eine Darstellung im Einzelnen wurde daher verzichtet.“ < wenn das nicht ein Fehler war ! >
Im Buch wird jetzt auf die beigefügte Abbildung 8.2.2.1
hingewiesen, die einen Schnitt durch die fertige Pyramide darstellt. Im Inneren
ist die 7 stufige Kernstufenpyramide zu sehen, die achte Stufe erreicht die
Pyramidenspitze. An der fertigen Außenfläche sind die Arbeitsplattformen wie
ein Keil mit Spitze nach unten, parallel zu den gleichen Höhen wie die
Kernstufen dargestellt, jedoch nicht senkrecht gebaut sondern unter dem Winkel
von 80° zur Pyramide hin, Arbeitsebene = 4,2 m Breite. Daran lehnen sich die
Rampen, gezeichnet als verschobenes Rechteck, mit 80° Neigung an die
Arbeitsplattform an. (Ansichtsfläche der schiefen Ebene 4,2 * 8,5 m, unter 80°
Neigung).
Im Kapitel 8.2.3 erfolgt die „ Berechnung der Transportleistungen
und der Bauzeit der Pyramide“.
.... Für die Bauzeit der Mykerinos (ohne vorbereitende
Arbeiten) ergibt sich somit ein Zeitraum
von ca. 4,1 Jahren“.
Und jetzt lasst uns mal die Mykerinos nachbauen:
Auf dem vorbereiteten planen Fundament werden die
Außensteine (1,4 m Höhe, 2,3 m Länge und 0,6 m Tiefe) als
Kernstufenaußenwandung mit einem Neigungswinkel von 80° aufeinandergestellt !!.
Dies ergibt dann eine ca. 20 cm tiefe Verzahnung zur späteren
Verkleidungsschicht.
Das entsprechende Füllmaterial dieser Pyramidenstümpfe sind Steine unterschiedlichen Formats
Gesteinssplitter, Tafla, Sand, Mörtel und werden im Innern, also hinter den aufgestellten Außensteinen der Stufen
eingebracht. Die Rampen, ebenso mit der Neigung zur Pyramide mit 80° müssen pro
Steinhöhe = 1,4 m entsprechend nachgebaut werden.
< Hierzu gleich
ein paar Anmerkungen:
Haben die alten Pyramidenbauer wirklich Steinplatten mit
einer Höhe von 1,4 m Höhe und 0,6 m Tiefe
senkrecht aufeinander gestellt? Wurden die Steine nicht
immer gelegt? Würde diese dünne Außenschicht überhaupt den Druck des Hinterfüllmaterials
wiederstehen? Reicht eine Verzahnung für die Außenverkleidung von 20 cm?
Müssten nicht die Fundamente für die nächstfolgenden Stufen
– wie es bei den Schichtpyramiden der Fall ist – auch schon von unten mit nach
oben genommen werden? Die folgenden Stufen sind auf „Tafla“ gebaut, sind da
nicht vorprogrammierte Setzungen zu erwarten?
Lehm-, Nilschlammziegel werden mit Nilschlamm-Mörtel
verlegt, was eine Durchfeuchtung der Ziegeln (auch aufquellen), und vorerst
eine Aufweichung der Tragenden Substanz mit sich bringt. Welche
Durchtrocknungszeiten sind für eine frisch verlegte Erhöhung um ca. 1 Meter
anzusetzen um die erforderliche Tragfähigkeit zu erhalten? Setzungs- und
Schwundrisse in sich, und Abriss zum mutmaßlichen Verbund zur bossierten
Außenverkleidung könnten das System bedeutend schwächen!
Der Auf- und Abtransport der Schlitten benötigt die angegebene Breite der Rampe
von 4,2 m. Da sich aber die Rampe mit 80° zur Pyramide neigt, hätten wir bei
8,5 m Höhe nur noch eine verfügbare Breite von 2,7 m – bei der physikalischen
Annahme, dass der Lastzug parallel der vertikalen Gewichtskraft erfolgt.
Ansonsten müsste auf der schiefen Ebene ein Schrägzug erfolgen – was wir nicht
annehmen dürfen. Das Problem lässt sich aber leicht lösen, indem die Außenseite
der Rampe senkrecht gebaut wird.
Das Anbringen des Verkleidungsmauerwerkes:
Das siebenstufige Kernmauerwerk steht, und wir verlegen die
erste Schicht des Außenmauerwerkes von 1 m Höhe mit dem gebossten Außenverkleidungsblöcken
im Neigungswinkel von 52°. Dies ist keine Schwierigkeit denn wir arbeiten noch
ebenerdig. Für die zweite Schicht benötigen wir nun die Arbeitsplattform, von
der aus die Verteilung der Steine mit Schlitten, die gesamten Verlegearbeiten (Pyramide
+ Plattform) und das Sägen der Stoßfugen
erfolgen müssen.
Wie Frank Müller-Römer vorschlägt, lehnt sich die Arbeitsplattform mit 80° an
die Pyramide und fängt unten als Spitze mit Null – nach oben natürlich breiter
werdend – an. Analog erfolgt der Bau der bereits beschriebenen Rampe, ebenso
mit 80° Neigung zur Pyramide.
Dies klingt nach der Baubeschreibung und der Ansicht der
Skizze 8.2.2.1 - als fertige Pyramide mit fertigen Plattformen und Rampen ganz
gut. An der Pyramidenschräge (52°) schmiegt sich die fertige Plattform unter
80° - von der Grundkante aus, mit Null beginnend an, und wird sogar noch von
der Rampe gestützt.
Doch was ist in den Bereichen wo keine Rampe vorhanden ist?
Und ist es überhaupt möglich eine Arbeitsplattform aus
Nilschlammziegeln von Null aus beginnend in einem spitzen Winkel von (80 – 52)
= 28° herzustellen?
Mit Geodreieck und spitzem Bleistift bewaffnet eröffnen sich
nun ungeahnte Schwierigkeiten (Bild 2, Handskizze 1). Wie obige Konstruktion beschrieben, benötigen wir zum
reibungslosen Arbeitsablauf eine Plattform von 4,2 m Breite bereits für die
zweite Schicht, d.h. ab 1 m Höhe (Grüner Bereich in Bild 2). Mit wenigen
gezeichneten Linien erhalten wir nun folgende Plattformbreiten: in 1 m Höhe =
60 cm Breite, 2 m Höhe = 120 cm Breite, u.s.w.,
die benötigte/geforderte Arbeitsbreite von 4,2 m erschließt sich uns erst in der Bauhöhe von 8,5
Metern!!
Das heißt also, dass immer nur auf der fertig gestellten Plattform, in 8,5
Metern Höhe jeder Stufe, die geforderten Arbeiten stattfinden könnten. In den
Bereichen darunter scheitern die angedachten Tätigkeiten mangels Arbeits/Plattformbreite.
Insbesondere die Verteilung der anzuliefernden Steinblöcke mit Schlitten! Zum
Beispiel, wäre auf der jeweiligen Arbeitshöhe von 2 Metern nur eine
Plattformbreite von ca. 1,2 Metern vorhanden. Siehe hierzu die Handskizzen 1
und 4.
Mein Fazit: Soweit von mir verstanden und überdacht, kann
das so nicht funktionieren.
Aufgrund dieses unscheinbaren Denkfehlers, der sich in der
fertigen Schnittbildzeichnung mit Rampen und Plattformen (Bild 1) nicht
erschließt, scheitert diese Rampenhypothese gnadenlos.
Das Buch schließt auf Seite 213 mit den Worten:
„Die Hypothese wird hiermit zur Diskussion gestellt“
Geplant ist ein neuer Beitrag Nr. #11: Der Mythos “Kernmauerwerk“
Darstellung der Rampenhöhen mit den zugehörigen Plattformbreiten. Nur auf der jeweiligen Rampenhöhe von 8,5 Metern ist die erforderliche Arbeitsbreite der Plattformen von 4,2 Metern gegeben!
Pyramidenbau im Alten Ägypten
090315 Beitrag# 3 Das Sägen der
Verkleidungssteine auf der
Arbeitsplattform
Kommentar zu den Seiten 16 und 195 bis 197 von
Frank Müller-Römer: Pyramidenbau mit Rampen und
Seilwinden, Die Technik des Pyramidenbaus im Alten Ägypten. Dissertation, LMU
München (2008): Fakultät für Kulturwissenschaften
Vorab einiges aus dem Buchinhalt:
4.1.2. Steinverarbeitung an der Baustelle, Seite 23:
„... Dagegen mussten Steine für die äußere
Verkleidungsschicht ( = Füllmauerwerk bis zum Kernmauerwerk) und der
Außenverkleidung aus Kalkstein sehr exakt bearbeitet werden.
Die Steine wurden an der Ober- und Unterseite gesägt
angeliefert, die Seitenflächen (vertikale Stoßfugen) wurden erst unmittelbar
vor dem Verlegen an den Nachbarstein mit diesem zusammen bearbeitet (auf der Arbeitsplattform), d. h. eine
gemeinsame Schnittfläche wurde gesägt“.
Seite 22 wird auf D. Stocks zur Granitbearbeitung
hingewiesen. Der Sarkophag des Cheops sei außen mit Kupfersägen unter
Beimischung von Sandkörnern als Schleifmittel, die innere Aushöhlung durch
Kernbohrung mit Kupferröhren erwirkt worden.
Berechnungen zum Sägen der Außenverkleidungssteine der
Mykerinos Pyramide wurden in der Dissertation nicht in Betracht gezogen, da
diese arbeiten nebenher passierten. ( ? )
Seite 76, „... sehr harten Nummulitenkalkstein“, dies ist
der für allgemeine Bauarbeiten der Kernmauerwerke, demzufolge müsste der
qualitativ bessere Turakalkstein ebenso sehr hart sein.
Auf den Grundlagen von Stocks Sägeversuchen können wir eine
Berechnung anstellen:
D. Stocks sägte in 14 h (Stunden) eine Rille in einen
Granitblock von 3 cm Tiefe. (Schnittlänge war ca. 95 cm, darauf kommt es aber
nicht an, da die Absenkgeschwindigkeit gleich bliebe).
1.)Berechnung der an die Baustelle zu liefernden
Halbfertigware für die Außenverkleidung, Ober- und Unterlager werden gesägt:
Die von uns zu schneidenden Turasteine sind 1,1 m Lang und
70 cm Tief sowie Hoch. Nehmen wir an, der harte Turakalkstein ließe sich
fünfmal leichter sägen als Granit, dann hätten wir in 14 h eine Schnittleistung
von 15 cm Absenkung.
Steintiefe = 70 cm : 15 cm = 4,66 x 14 h = 65 h pro
Steinschnitt, bei zwei Schnitte = 1 Stein = 130 Stunden. Bei 10 h Arbeitszeit
sind das 13 Tage Sägearbeit/Stein, 2
Steine = 26 Tage Sägearbeit.
Um aber einen Stein, gemäß der vorgegebenen Taktleistung je
Rampe von 0,25 h, zu sägen, wäre die Leistung von 130 h : 0,25 h = 520 Stück Steinsägemaschinen
notwendig.
An der ersten Stufe der Pyramide sind je Seite drei Rampen mit einer
Taktleistung (S. 197) von 2 Steinen pro viertel Stunde, 12 Rampen x 2 = 24
Steine pro 0,25 h, um die Bauzeit einzuhalten.
520 Steinsägemaschinen x 24 Steine = 12.480 Sägen die
gleichzeitig laufen müssten um den Hunger der Rampen zu stillen.
Damit die Trenngatter richtig bestückt und in Schwung
gehalten werden, benötigen wir 4 Leute pro Gatter: Säge-Belegschaft insgesamt
12.480 Sägen x 4 = 49.600 Menschen.
In unserer Rechnung sägen die Sägen nonstop, d.h., wir
müssen das Personal für einen 2 x 12 Stundenrhythmus jetzt verdoppeln, somit
zählt das Stammsägebodenpersonal 99.200
Angestellte.
Dies ist auch noch nicht problematisch, denn die Vorschnitte
könnten im Steinbruch oder vor der Baustelle in einer gewissen Zeit im Voraus
erledigt werden.
2.)Die Berechnung der Sägeleistung auf der
Plattform, sägen der je zwei Seitenflächen pro Stein :
Die Steine sind 70 cm Hoch (S. 197), die Berechnung ist die
Gleiche wie zuvor beschrieben.
Auf der umlaufenden Plattform der ersten Stufe sind 12.480 Trennsägen
aufzustellen die mit den 49.600 Arbeitern betrieben werden. (Ob das nicht zu
eng wird?)
Zusammen mit der Freischicht mit ebenfalls 49.600 Leuten
beträgt das Plattformpersonal 99.200 Arbeiter.
Summe Boden- und Plattformpersonal, die nur für das Sägen
verantwortlich sind, entspricht 198.400 Menschen.
Dies aus anderer Sicht gesehen:
Die 12 Rampen der ersten Stufe liefern pro Takt (0,25 h) 24
Steine, die tägliche Transportleistung = 24 Steine x 4 T/h x 10 h = 960
Steine/Tag. Auf der untersten Plattformlänge von ca. 90 Metern Seitenlänge
könnten je Seite ca. 20 Sägemaschinen aufgestellt werden, 20 x 4 = 80 Sägen auf
der umlaufenden Plattform insgesamt.
Während des Sägens der Blöcke können keinerlei andere
Pyramidenbautätigkeiten ausgeführt werden, da die Arbeitsflächen durch die
Sägemaschinen blockiert sind.
Zum Schneiden eines Steines benötigt eine Säge 130 Stunden,
somit ist die Schnittzeit 960 x 130h = 124.800 Stunden für die angesetzte Tagesfördermenge
der Rampen, Dividiert durch 80 Sägen = 1560 Stunden/Säge, bei 10 h Sägearbeit
wären dann 156 Tage Wartezeit bis der nächste Transporttag beginnen dürfte = 5
Monate und 6 Tage Wartezeit.
Bis dahin stehen dann 156 Tage x 960 Blöcke/Tag = 149.760
Steinblöcke in der Warteschlange.
Bei ca. 20.000 Verkleidungssteinen dividiert durch 960
Steine/Tag = ca. 21 Transportzyklen multipliziert mit ca. 5 Monaten Wartezeit entspricht ca. 9 Jahre, nur für
das Sägen der Außenverkleidungssteine, in Bezug auf die maximal mögliche
Sägeleistung auf der Arbeitsplattform.
Analoge Berechnung: 20.000 Steine x 130 h sägen = 2.600.000
h Sägearbeit : 80 Maschinen, : 10 h/Tag, : 360 Tage/Jahr ergibt ebenso ca. 9 Jahre Sägearbeit, wobei die
Bautätigkeiten ruhen, weil die Blocksägen die Arbeitsplattformen blockieren.
Die evtl. anstehenden Sägearbeiten der äußeren Verkleidungsschicht (= Mauerwerk
zwischen Außenverkleidung und Kernmauerwerk), wie Müller-Römer auf Seite 23 in
Erwägung zieht, kämen dann noch zusätzlich hinzu.
Bei jedem Meter Höhengewinn erfolgt der Abbau und die
Lagerung der Sägen auf der Pyramidenstufe. Die Plattformen und Rampen werden
erhöht, die Schienen, Laufflächen, (Winden?) und Steinsägegatter sind neu zu
installieren. In dieser Zeit kann weder Pyramidenbau noch Steintransport
erfolgen. Die zwanzig Sägebereiche je Plattformseite lassen nur einen erheblich
eingeschränkten Steintransport (Kleinmaterial, Quarzsand und Wasser zum Sägen,
Instandhaltungsequipment, Proviant und Getränke), wenn überhaupt, zu.
Seite 189, 8.2.1 Bau des Kernmauerwerks: Nach Fertigstellung
jeder Schicht mussten die Rampen erhöht, d.h. verlängert und die Seilwinden
versetzt werden.
Seite 196: 8.2.3 Berechnung der Transportleistung: Der Auf-
und Abbau der Sägemaschinen werden gar nicht genannt (!), sodass die dafür
notwendige Umrüstzeit bei der Abschätzung der Bauzeiten nicht berücksichtigt
wird. ??
Seite 87: „Die Außenverkleidung der Mykerinos bestand von
der Basis aufsteigend aus 16 Schichten Rosengranits“.
Um uns eine rechnerische Eskalation zu ersparen, verzichte
ich auf den Zeitzuschlag zum Sägen des Granits.
Gibt es einen archäologischen Befund des Sägens?
Bei den angenommenen ca. 20.000 Verkleidungssteinen müssten
dann ungefähr 80.000 abgesägte Steinkeile/Sägereste mit einer glatten Seite
angefallen sein.
Diese würden sich als Zwickelsteine oder Keile zum
Stabilisieren von Verlegesteinen hervorragend eignen. Sind solche Reste je gefunden
worden?
Zusammenfassung:
Ohne ein Kernmauerwerk, Rampen oder Plattformen gebaut zu haben benötigten wir
nur für das Sägen der Außenverkleidungssteine ca. 9 Jahre (bei einem
Sägebetrieb von 10 h täglich).
Müller-Römer verlässt sich bei seiner Berechnung der
Mykerinos-Bauzeit mit dem Ergebnis von 4,1 Jahren ausschließlich auf die Hochgeschwindigkeitsfördermenge
seiner Rampen. Die von ihm selbst festgelegten Prämissen werden in der
Ausführungsberechnung ignoriert.
Auch wenn meine Berechnungen nur hypothetisch sein können,
lässt sich daraus schließen, dass die Teilaspekte der geforderten
grundsätzlichen Lösungsvorschläge in die Gesamtberechnung mit einzubeziehen
sind.
Bei nochmals Probelesen meines geschriebenen, fiel mir auf,
dass vom Übergang der Rampe zur Plattform Freiflächen für das Umsetzen und
bewegen der Steinblöcke bleiben müssen, deshalb ist die hypothetische Belegung
der Plattformfläche mit 20 Sägen zu hoch angesetzt, eben alles hypothetisch.
Sicherlich hat man zur Pyramidenzeit gesägt, z. B. Holz, Alabaster oder weiche
Kalksteine, aber nicht mit Kupfersäge und Quarzsand. Aus Reliefen des Alten
Reiches sind solche Sägen mit Zähnen versehen, das heißt, die Zähne mussten
geschränkt gewesen sein, wobei jeder zweite Zahn nach links, die anderen nach rechts
geschränkt (gebogen) sind. Weil aber scharfe, fein gebogene Kupferzähne den
beschriebenen Materialien wenig Wirkung entgegen bringen, und schneller verschleißen
als ansatzweise der zu bearbeitende Werkstoff, musste das Metall ein anderes
sein.
Pyramidenbausteine wurden auch nicht gesägt, weil es die
Steinmetzen mit Hammer und Meißel besser konnten. Das beweisen fast hunderte kilometerlange
unterirdische Gänge in kompakten Kalksteinmassiven, sowie unzählige Grabkammer
die eben nicht gesägt werden konnten.
180509 Beitrag # 9
Das Glätten
Das Glätten (ganzflächiges überarbeiten und schleifen) der
Außenverkleidungssteine von oben nach unten, an der fertiggestellten Pyramide.
Prinzipiell ist es
nicht vorstellbar, dass an bossierten Steinen im versetzten Zustand der spitze
Winkel von 52° hergestellt werden konnte, auch dann nicht wenn ein etwaiger
Randschlag bereits vorhanden wäre. Der Stein birgt in sich natürliche
Lagerungen und Schwachstellen, bei einer mechanischen, schlagenden Bearbeitung
ist der Kantenverlust dieses Details praktisch vorprogrammiert.
Zur Herstellung müsste der Steinmetz in gebückter Haltung schräg von unten mit
sehr flachem Anstellwinkel des feinen Meißels Kornlage für Kornlage vorsichtig
abbeizen. Auch bei aller Vorsicht gibt es keine Garantie des Kantenerhaltes,
das Detail bricht aus, der spitzkeilige Block müsste ausgebaut und ersetzt
werden.
Nun haben wir weit über ca. 100.000 laufende Meter dieser Kantenausbildung an
der Cheops-Pyramide. Von daher sollte
man eine solch hochqualifizierte Tätigkeit in üblicher Haltung an der
Produktionsstätte, bereits im Steinbruch (erspart Transportgewicht) oder in den
Steinmetzwerkstätten vor den Pyramiden tun, wobei im Schadensfall eine
Nachbearbeitung - mittels Kürzens - noch
möglich ist.
Nach den Vorstellungen von Müller-Römer, wird die Pyramide nach
oben hin fertiggestellt. An der fertig versetzten Außenverkleidung war ein
Bossen (roher, rundlich buckelartiger Überstand eines Steines) angearbeitet, an
der sich die Nilschlammziegeln der Arbeitsplattformen festkrallen sollten. Nach dem Aufsetzen des Pyramidions soll nun
die Pyramide von oben nach unten, während des Abbaus der Plattformen und der
Rampen, geglättet und geschliffen werden.
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Hierzu die Beschreibung von Müller-Römer, ab Seite 200 (in Bezug auf die
Mykerinos-Pyramide):
Der notwendige Zeitaufwand für die Glättung kann nur grob
geschätzt werden. Es wird dafür
ein Zeitraum von ca. 0,2 Jahren angenommen, dem
folgende Überlegungen unter Berücksichtigung
der Tatsache, dass die Glättungsarbeiten nicht vollständig
durchgeführt wurden, zugrunde liegen.
Es wird davon ausgegangen, dass pro Arbeitstag von einem
Arbeiterteam eine Fläche der in Bosse stehenden Steine der Außenverkleidung von
0,5 m mal 0,5 m geglättet werden kann. Durch Einsatz vieler Arbeitskräfte kann
diese Arbeitsleistung auch im unteren Teil der Pyramide und zeitgleich auf
allen vier Seiten der Pyramide erbracht werden.
Bei der Höhe der Pyramide von 65 m ergeben sich somit
insgesamt ca. 130 Tage bzw. 0,22 Jahre.
Diese Zeit liegt innerhalb des für den Rückbau der
Bauplattform benötigten Zeitraumes von
0.5 Jahren und wird daher nicht berücksichtigt. (!)
8.2.3.3 Bauzeit für die Pyramide des Mykerinos Für die Bauzeit der Pyramide des Mykerinos (ohne
vorbereitende Arbeiten) ergibt sich somit
ein Zeitraum von ca. 4,1 Jahren.
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Hierzu nun einige Daten der Mykerinos-Pyramide:
Grundlinie = 104,60 m,
Höhe = 66 m, Abwicklung der
Seitenhöhe hs = 84,2 m,
Gradlänge (Eckkantenlänge) = 103 m, Fläche der
Pyramidenseite = 4404 m2, Oberfläche der Pyramide (x4) = 17.616 m2
Müller-Römer nimmt an, dass ein Team am Tag 0,5*0,5 m =
0,25 m2 glättet .
17.616 m2 : 130 Tage =
135,5 m2/Tag : 0,25 = 542 Teams, die zu gleicher Zeit an 130 Tagen das
Glätten zu erledigen haben. Wie groß ist ein Team und wie könnten 542 Teams zu
gleicher Zeit am oberen Pyramidenbereich
arbeiten?
Eine solche unrealistische Situation ist zu unübersichtlich und wir wollen uns
auf eine Pyramidenseite beschränken, da ja an allen vier Seiten gleichzeitig
gearbeitet wird.
542 Teams : 4 = 136 Teams pro Seite.
An der Talsohle ist die Grundlinie der Pyr 104,6 m Lang, jedes Team hätte somit
gerademal eine Arbeitsbreite von ca. 77 cm zur Verfügung. In der Höhe von 20
Metern beträgt die Pyramiden-Längskante noch ca. 72 Meter, somit eine
Arbeitsbreite von ca. 53 cm pro Team (!), nach oben hin wird es ganz schnell
sehr eng.
Wie wir sehen geht das so nicht. Wir müssen uns ein System
ausdenken was der Realität sehr nahe kommt. Ich versuche jetzt zu definieren
was eigentlich machbar wäre:
Nach neuesten Erkenntnissen mussten die Kupfermeißel nach
ca. 100 Hieben erneut geschärft werden (lt. TV- Doku, unter Mitwirkung von
Wissenschaftlern), demnach wird ein Team, im Vorfelde, aus zwei Steinhauern und
einem Schärfer (Schmied) bestanden haben. Nachdem die Bossen abgearbeitet sind
besteht das Team aus zwei Schleifern und einen Handlanger für die
Schleifzutaten. Nach dem steinmetzmäßigen Einebnen der Steinoberfläche, erfolgt
ein Grob-, Mittel- und als letztes der Feinschliff.
Dazu kommt ein Allroundpersonal für Wasser, Proviant,
Nachschub, Schuttentsorgung, Nachreinigung, Sonstiges und Überwachung.
Um ein friedliches Auskommen auf den Plattformen zu
gewährleisten erhält jedes Team eine Arbeitslänge von 1.5 Metern, wobei ebenso
1,5 Meter in der Höhe bearbeitet werden muss. Dies entspricht eine zu glättende
Fläche von 2,25 m2 : 0,25 = 9 Tage.
Wir teilen nun die Pyramiden-Abwicklungshöhe hs 84,2 m : 1,5
m Bearbeitungshöhe = 56 Stufen, und setzen auf jeder Ebene so viele Teams wie
möglich ein. Also jede Ebene ist durch Einsatz der maximal möglichen Teams zu
je 1,5 m Arbeitslänge voll auszulasten, dementsprechend wird jede Stufe in 9 Tagen fertiggestellt. 55 Ebenen (ohne
Pyramidion) x 9 Tage =
495
Arbeitstage. (M-R = 130 Tage, incl. Abbau der Plattformen!)
Eine solch rein mathematische Arbeitsabfolge, wird aber in
der Praxis niemals ausführbar sein.
Die Plattformbreite beträgt nach wie vor 4,2 Meter. Die
voll ausgelasteten Glättungs-Teams benötigen, ohne in die Tiefe zu
fallen ca. 2 m Breitenraum plus Verkehrsbreite des Be- und Versorgungspersonals
nochmals 1,5 m Breite = 3,5 m plus 1 m Absturzsicherheit = 4,5 m.
Fazit: So lange bis der letzte Schliff pro Ebene nicht
vollendet ist, kann auch keine Plattform abgebaut werden!
Also, ohne eine
Pyramide gebaut zu haben, beträgt die reine Glättungszeit 1,65 Jahre = 1 Jahr und 8 Monate, zuzüglich das
Sägen der Aussenverkleidungssteine wie in Beitrag # 3 beschrieben,
mit 4 Jahren und 3 Monaten =
5 Jahre und 11 Monate.
Somit wäre alleine für diese zwei
Tätigkeitsbereiche eine Bauzeitüberschreitung von 1 Jahr und 10 Monaten
anzusetzen (ohne die Pyramide gebaut zu haben!).
Diese Zeit verlängert sich um die Zeit des Abbaus der
Plattformen und der Rampen.
Handskizze 2 Version 1, als modifizierte Alternative zur nicht funktionierenden Rampenhypothese von Müller-Römer
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Aufgrund aktueller Recherchen erfolgen noch kleinere Ergänzungen!
Beiträge zum Pyramidenbau, Kommentare zu Frank
Müller-Römer:
Pyramidenbau mit Rampen und Seilwinden: Ein Beitrag zur Bautechnik im Alten
Reich. Dissertation, LMU München (2008): Fakultät für Kulturwissenschaften
090601 # 10/1 Auf- und Abbau der Rampen und Plattformen für die Außenverkleidung, Version 1
Frank Müller-Römer beschreibt auf Seite 199 – 200, die
Baumassen der Plattformen und Rampen zur
Herstellung der Außenverkleidung, sowie deren Bauzeit.
Seite 200: „Für die Bauzeit der Arbeitsplattform, des
Verkleidungsmauerwerks, der äußeren Verkleidung und der Außenverkleidung werden
somit – bei wiederum 300 Arbeitstagen pro Jahr 1,5 Jahre angesetzt“
Hierzu sind die Zahlen und auch die
Konstruktionsbeschreibungen weder schlüssig noch nachvollziehbar. Für das
Errichten der Umbauungen aus Nilschlammziegeln werden im Buch keine konkreten
Angaben gemacht.
In Beitrag #1, beschrieb ich die Unmöglichkeit der Bauweise der Plattformen.
Müller-Römer betont immer wieder die schlüssige und
widerspruchsfreie Konzeption. Projektierend verlangt Arbeitsbreite der
Plattformen für die Außenschale von ca. 4,2 – 4,8 Meter, was auch so richtig
ist. In der Berechnung, der Baubeschreibung sowie in den Aufrisszeichnungen (Seite 195, 203 u. 209) beginnt jede Plattform aber bei Null, mit einer Spitze im Winkel von ca. 28°. Dementsprechend wäre in jeder zu bauenden
ersten Schicht, jeder Stufe, auf einem Meter Höhe die Plattformbreite nur 60 cm, bei der zweiten Schicht in Höhe von
2 Metern eine Plattformbreite von ca. 1,20 Meter vorhanden. Offenbar ist das so
nicht praktikabel. Denn, weder ein Schlittentransport noch die
Sägemaschinen ( wie in Beitrag # 3
besprochen ), das Verlegepersonal oder
zum Schluss die Glätter und Schleifer (# 9)hätten auf diesen schmalen Kanten befriedigenden Platz. Nachvollziehbar unschlüssig.
Um das Rampensystem anwendbar zu machen, beschreibe ich nun die Ausführbarkeit
aus meiner Sicht am Beispiel der Mykerinos-Pyramide.
Damit der Unterbau die tausendfachen Transportbewegungen von
je ca. 3 Tonnen aushält, müssten wir davon ausgehen, dass die „Ziegel“ im
Verbund mit Nilschlamm verlegt wurden.
Die Verlegung der erwähnten Kalksteinplatten bzw.
Doleritkugeln zur Schlittenführung auf Seite 190 vernachlässigen wir aus
Komplikationsgründen.
Müller-Römer fordert eine Plattformbreite auf jeder zu ergänzenden Schicht der
Außenverkleidung, von je ca. 1 Meter Höhengewinn mit 4,2 Meter Arbeitsbreite.
Das bedeutet, dass jede Plattform mit einer Grundbreite von
3,40 m beginnen muss, und mit senkrechter Außenflanke zu bauen ist. Um eben dann bei der nächst zu verlegenden
Außenverkleidungsschicht von ca. 1 m Höhe die erforderliche Arbeitsbreite zu
gewährleisten. Die Außenseiten der Plattformen und der Rampen müssen senkrecht
stehen.
Die Querschnittsfläche
der Plattform errechnet sich dann wie folgt:
3,40*8,50 + 6,70*8,50*0,5
(Dreiecksfläche) = 57,50 m2.
Um nun das Plattformvolumen einer Mykerinosseite zu erhalten
benötigen wir noch die Abwicklungslängen der einzelnen Stufen. Stufe 1 – 7 =
104+91+78+64+51+37+23,8 = 449 lfm plus 7*3,4 m (Ecküberstand) = 473 lfm * 57,5
m2 = 27.200 m3 pro Seite
Plattformmaterial, das ergibt für die
Gesamtpyramide =>
*4 = 108.800 m3.
Auch die Rampen, von Müller-Römer mit einer Neigung von ca. 10° zur Pyramidseite
gezeichnet (!), sollten senkrecht gebaut werden. Da sich durch die Neigung der
anfänglichen Breite von 4,2 m, bei der Gesamthöhe jeder Stufe von 8,5 m Höhe, die
Arbeitsbreite auf 2,7 m verringern würde
(!), und somit den Anforderungen nicht mehr entspricht, bzw. nach seinen
Vorgaben nicht mehr gearbeitet werden kann. Die Winden wären einen horizontalen
Schrägzug ausgesetzt, und der gleichzeitige Rücktransport der leeren Schlitten
wäre so nicht möglich.
Berechnung des Rampenvolumens:
17*8,5*0,5 (Dreiecksfläche) + 5*8,5 + 1*8,5*0,5 ( Stützkeil
) = 119 m2 * 4,2 m = 500 m3.
Bei 53 Rampen sind das (* 500 m3) = 26.500 m3
Summe des Plattformen- und Rampenmaterials = 135.300 m3 nur für die Außenverkleidung. Dividiert durch 4
= 33.825 m3 pro Seite.
Infolge des Erstellens und des darauffolgenden Abbauens
wurden somit ca. 270.600 Kubikmeter
Nilschlammziegeln nur für die Außenverkleidung bewegt.
Dies entspricht ca. 113 % des Pyramidenvolumens! (Ohne
Berücksichtigung der Rampen zum Bau des Kernmauerwerks !)
Arbeitszeitberechnung der Verlegearbeiten für das Plattform-
und Rampenmaterial:
Der Plattform- und Rampenbau:
Auf der Grundlage einer Veröffentlichung aus den 70er
Jahren < Diskussionspapier für
Arbeitszeitrichtlinien von Bau- und Natursteinarbeiten > entnehme ich Punkt
9.4.1.):
Gemauerte Fundamente, aufmauern von Fundamenten mit
vorgefertigten Steinen, Kleinformat bis 24*17,5*12,5 cm. Für 1 Kubikmeter
Verlegung werden 9 – 18 Stunden vorgegeben. Wir gehen davon aus, dass der Bewegungsdrang der
altägyptischen Maurer mit denen des 20. Jh. vergleichbar ist, und setzen rechnerisch
das Mittel von ca. 13 h / m3 an.
Auf der von M-R geforderten Arbeitsbreite von 4,2 m können 5
Mann zu gleicher Zeit mauern, die Zulieferung erfolgt parallel. Von jeder der
13 Rampen je Pyramidenseite können sich je zwei Teams im gewissen Abstand auf der
Plattform, rückwärts mauernd, auf den Zulieferort der Rampe zubewegen.
Tätig sind dann max. 27 Teams : 8 Stufen = 3,38 Teams im Schnitt.
3,38 * 5 Mann = 17 Maurer, die dann 17 m3 in 13 Stunden
verarbeiten.
33.825 m3 Nilschlammziegelplattformmaterial : 17 = 1990
Einsätze * 13h : 10h = 2586 Tage = 8,5 Jahre.
In der Zeit des Bauens der Umhüllung mit Ziegeln kann weder
Transport noch Verlegung von Pyramidenbausteinen erfolgen, und auch nicht das propagierte
Zusägen der Verkleidungssteine!
Abbau der Plattformen und Rampen für die Außenverkleidung:
Quelle < Arbeitszeitrichtlinien, Punkt 8.2.1.a >
Abbruch, Entfernung von Bausubstanz ohne besondere Sorgfalt, einschl. Transport
zur Schuttmulde 5 – 15 h / m3.
Der Arbeitsablauf beginnt mit dem Abbau und lagern der
Winde. Nun kann die Rampe um die Höhe der zu glättenden Schicht erniedrigt
werden. Zwei Teams pro Rampe können dann vom Startpunkt in entgegengesetzten
Richtungen den Abbau der Plattform in Angriff nehmen.
Auf der Plattformbreite von 4,2 m arbeiten 6 Abbauer ( je
ca. 70 cm Arbeitsbreite ! ) pro Team, wobei jeder in 10 Stunden zwei Kubikmeter
abschaufeln soll.
Bedingt durch den Ausgangspunkt der Rampenebenen sind an der
Pyramide durchschnittlich 3,38 Teams
einsetzbar.
3,38 * 6 Mann = 20 Abbauer * 2 m3 = 40 m3 / Tag (10 h).
Volumen der Umbauung 33.825 m3 : 40 m3 = 846 Tage =
2 Jahre und 9 Monate.
Zur Kontrolle berechnete ich diesen Vorgang an den einzelnen
Stufenabschnitten und erhielt die selben Zahlen.
Während des Abbauens des Ziegelmaterials kann weder Bossen
abgearbeitet noch geschliffen werden.
Ohne die eigentliche Pyramide, sprich das Kernmauerwerk und
die Außenverkleidung gebaut zu haben,
errechnete ich in Beitrag # 9
= 10 Jahre und 8 Monate für das Glätten und Sägen (# 3).
Die Plattformen
lediglich der Außenverkleidung, Auf- und Abbau mit 11 Jahren und 3 Monaten,
dies sind ca. 22 Jahre unbeachteter Nebenarbeiten. Abzüglich der Gesamtbauzeit nach Müller-Römer von 4 Jahren und 2 Monaten ergibt
vorläufig eine
Bauzeitüberschreitung von
ca. 18 Jahren,
ohne Berücksichtigung des Rampenbaues des Kernmauerwerkes.
Wenn man sich nun überlegt, dass die Rampen des
Kernmauerwerkes ein Volumen von ca. 16.000 m3 haben zuzüglich die 135.300 m3
der Außenumbauung, dann sind das 151.300 m3. Beim Abbau wurde dieses Material
ein zweites mal bewegt, somit bewegtes Umbauungsmaterial von 302.600
Kubikmeter.
Das sind ca. 126 % des Pyramidenvolumens.
Bezogen auf die Cheops Pyramide
würden dann 3.254.932,8 m3, (3,25Mio.
Kubikmeter!!) Nilschlammziegelpyramidenbaumaterial bewegt worden sein - als
Gewicht ausgedrückt ca. 6,5 Mio. Tonnen - was dann mit ca. 40 Jahren Ziegelbau zu buche schlägt.
Wer jetzt aufmerksam mitgelesen hat, dem ist aufgefallen,
dass wir die Massen der 8. Stufe nicht mitgerechnet haben. Darauf soll es aber
nicht mehr ankommen, denn die Rampen mit einer beschriebenen Arbeitslänge von
28 Metern funktionieren dann bei Müller-Römer in dieser Höhe nicht mehr (obwohl er doch so das Pyramidion aufsetzen will !).
Auf der Pyramidenhöhe von ca. 58 Metern beginnt die achte
Stufe. Die Länge der Grundlinie der noch zu bauenden Pyr. beträgt ca. 15 m, die
zur Verfügung stehende obere Plattformlänge der 7.Stufe hätte nach seiner
Konstruktion nunmehr ca. 26 m. Es können keine Plattformen mehr gebaut werden,
nur noch Rampen. In dieser Phase müssten die Rampen wesentlich kürzer und
steiler gebaut werden und trotzdem wäre die jeweilige Rampenankunftsebene/mögliche Arbeitsfläche
außerhalb der Plattform des zu bebauenden Gebäudes! (Sozusagen, in der Luft
hängend!)
Die 8. Stufe kann nach seiner Methode nicht mehr gebaut werden.
Nochmals zu Abbildung 8.2.2.1 auf Seite 195:
Die unterste Plattform beginnt mit 0,00 cm, das heißt, dass
mindestens eine Ziegelbreite ausgelegt werden muss, um darauf aufzubauen. Dies
wiederholt sich auf jeder neuen Stufe der darauffolgenden Arbeitsplattformen.
Die daran skizzierten äußeren Blöcke sind die Rampen, die als Gegenlager dienen
könnten, jedoch nur auf einer gewissen Länge dieser Rampen, die restlichen
Längenanteile der Plattformen erhalten keinerlei Gegenlager. Wiederum ist dies
so nicht ausführbar!
Das Eigengewicht der Plattformen liegt nur zu einem geringen Teil an der
Pyramide an, insofern wirkt der Großteil der Masse als gleitende Schubkraft in
Richtung Fundament, das laut Müller-Römer nur aus einer Ziegelbreite bestehen kann! Dieser neuralgische Punkt muss zusätzlich das Gewicht der auf die Plattformen gebauten Rampen übernehmen.
Das Gewicht der Plattformen mit Rampen beträgt pro Pyramidenseite ca. 33.825 m3, das sind ca. 64.000 Tonnen. Hier sind weder
Mannschaften, Sägemaschinen, lagernde Blöcke, noch im Transport befindliche
Blöcke eingerechnet. Praktisch gesehen zermürben sich die spitzkeiligen, aus
Lehmziegeln zu bauenden Arbeitsplattformen von selbst, andererseits würden sie
auch nur im Entferntesten zusätzliche Schubkräfte von oben aufnehmen können.
64.000 Tonnen Rampengewicht bei nur
ca. 60 Metern Höhe der Mykerinos Pyramide, für die Cheops Pyramide mit ca. 146
m Höhe wäre es vertane Zeit diese Gewichtsverhältnisse nachzurechnen!
Um zu verdeutlichen, von welchen Zahlen wir hier sprechen,
nachfolgend noch eine kleine Beispielsrechnung:
Für die Plattformen und Rampen wurden ca. (302.600 m3 x 1,9 To/m3) = 575.000 Tonnen
Ziegel-Baumaterial bewegt.
Dies wären ca. 16.428.571 (16,4 Mio.) Stück gefüllte Körbe, mit je 35 kg
Zuladung, die von A nach B, und ebenso gefüllt (beim Abbau) wieder zurück transportiert
werden mussten. Wenn jeder dieser Körbe für Hin- und Abtransport des Materials
insgesamt nur 300 Meter getragen wurde, wären dies ca. 4.928.570 (4,9 Mio.) Korb-Kilometer,
was für einen beladenen Korb den Transportweg des
123-fachen Erdumfangs bedeuten würde!
Einschließlich der dazugehörigen Leerwege wäre der Korb eine Strecke von rund 246 Erdumrundungen unterwegs. Dies entspricht der 25,6-fachen Entfernung zum Mond, oder ca. 13-mal zum Mond und zurück!
Die Überbauung der Cheops-Königskammer einschließlich der Verdachung
besteht aus ca. 70 Granit- und Kalksteinblöcken mit je ca. über 60 Tonnen
Gewicht.
Dies ist ein archäologischer Befund.
Wer solche Steinblöcke auf die Pyramide bringt, und millimetergenau versetzt,
der kann auch Gesteinsblöcke mit 3 Tonnen Gewicht auf einer Pyramidenneigung
von 52 Grad hochziehen.
Somit sind alle Rampentheorien und ihr immenser Mehraufwand hinfällig.
Diese vorläufige Recherche erlaubt einen kleinen Einblick in die
Vorstellungswelt von Theoretikern, die anfangen wollen Pyramiden zu bauen!
Alle Pyramidenbautheorien, die die Verkleidungssteine als letztes Verbauen und
Glätten wollen, sind grundsätzlich Falsch und praxisgerecht unausführbar.
Nur wer die exakt vorgefertigten Verkleidungsblöcke als erstes setzt, die die
Richtung, die Neigung der Pyramidenflächen und die Eckpunkte sowie die Gradneigung
maßgebend fixieren, ist auf dem einzig richtigen Weg, eine ausführbare und
ansehnliche Pyramide zu bauen.
Version 2, als modifizierte Alternative zur nicht funktionierenden Rampenhypothese von Müller-Römer
Anlage Eisenfunde ist noch in Vorbereitung. Siehe Seite I
ALTES REICH
-2680 Djoser
Die Ptolemäer dokumentieren, dass das Eisen bereits in der 3. Dynastie existent
war, und dass damit die Pyramidensteine und die Statuen aus Granit bearbeitet
wurden. Die Inschrift der Hungersnotstele auf der Insel Sehel (südlich von
Assuan) belegt, dass bereits Djoser die Eisenerze östlich und westlich von
Elefantine abgebaut hat:
“Im Osten seiner Siedlung (Elefantine) gibt es ein Bergmassiv mit allerlei
kostbaren Mineralien, allerlei Hartgestein aus Steinbrüchen und auch sonst
allem, was man braucht, um Tempel, Sarkophage oder irgendwelche Statuen,
die in Tempeln und Gräbern stehen, herzustellen“.
Im weiteren Text werden die Steinbrüche und die kostbaren Mineralien
beschrieben, die oberhalb und bis zu vier Meilen landaufwärts liegen.
In der darauf folgenden Aufzählung der Namen der kostbaren Mineralien, wird bei
den beschriebenen Metallen das Eisen genannt. (41)
Von daher wird auch Herodot bestätigt, der bereits den Pyramidenbau mit
Eisenwerkzeugen beschrieb, was auch durch identische Werkzeugspuren vom Alten
Reich bis zur Spätzeit belegt wird.
---------
-2600 “Die Königsgräber von Ur enthielten einige
rostige Eisenfragmente ...“.
“Bei Alaca Hüyük in Anatolien, einem in das dritte vorchristliche Jahrtausend
zurückdatierten Fundort, entdeckten Archäologen eine Eisennadel und das
Fragment einer sichelförmigen Platte“. (16)
-2590 Die Inschriften von Cheops und seinem Sohn am „Wasserberg
des
Djedefre“ bestätigen den Abbau
von Eisenerz im Alten Reich. Siehe #76-77
-2580 Bei der Howard-Vyse-Expedition 1837 fand J. R. Hill nach
Sprengarbeiten an der Cheops-Pyramide zwischen freigelegten Blöcken ein stark
verrostetes Eisenbruchstück der Größe von ca. 26*9*0,4 cm.
Die 1989 durchgeführte chemische Analyse von El Gayer und M. P. Jones ergab nur
feinste Spuren von Nickel, und weil der Kohlenstoffgehalt am Eisen gebunden
ist, weisen diese Parameter eindeutig auf von Menschenhand gemachtes Eisen hin.
(Maser, Veröffentlichungen im Bergbauwesen; 2; 9; et al.)
-2550 In der Mastaba des nj-cnh-rc aus der 4. Dynastie fand
Hermann Junker
eine Pfeilspitze
mit drei Flügeln aus Eisen (Fund-Nr. 32). (60)
-2520 G. A. Reisner publiziert 1908 aus dem Taltempel der
Mykerinos Pyramide einen zerfallenen Brocken Rost, sowie ein dem
Mundöffnungsritual zugeschriebenes Besteck mit einer Rostkruste. Man nimmt an,
der Rost stamme von einem Brocken aus verhüttetem Eisen. (3; 4)
Eine chemische Analyse erwies sich als nickelfrei. (5)
-2500 Zehn Eisenobjekte aus den Gräbern von Alacahöyük, Anatolien.
"Die erneuten Analysen
(Yalcin, 2012) bestätigen die Annahme, dass die
Eisenfunde aus terrestrischem
Eisen hergestellt worden sind". (61)
Auch die ca. 200 Stück kleinteiligen Eisenfunde aus dem östlichen
Hethiter-Reich, zur Zeit des Neuen Reichs, erwiesen sich als Schmiedeeisen.
(23)
Somit wird einerseits der Mythos entkräftet, dass die Ägypter Meteoreisen von
den Hethitern bezogen hätten, und zweitens, dass alle Übersetzungen der alten
Schriften zu diesem Metall, falsch interpretiert wurden.
- 2500 Lexikon des alten Ägypten von Guy Rachet, franz.
Originalausgabe 1998, Metall, Seite 228:
„In einigen Gräbern des Alten Reiches fand man Barren aus Eisen. … im
Neuen Reich war dieses Metall besser bekannt, ....“.
Auf Seite 246 zur Naqade II-Kultur schreibt er zu den gefundenen Perlen: „ ...
Eisen, was jetzt zum ersten Mal auftaucht.“
Adolf Erman, 1923, Aegypten III, ACHTZEHNTES KAPITEL, Das Handwerk:
“Dass man seit dem alten Reiche auch schon Eisenwerkzeuge verwendet hat,
ist eine Tatsache“
-2450 Im Relief der Metallarbeiterszene des Kaemrehu (5. Dynastie) wird
erstmals der von zwei Schmelzern betriebene Rennofen, die Schmiedeesse mit
aufliegenden großen Brocken und das Schmieden von handgroßen Werkstücken
belegt.
Der verarbeitete Werkstoff wird mehrfach als bj3 benannt. (32)
-2400 Maspero entdeckt 1881 bei der Öffnung einer Seitenkammer der
Unas Pyramide bei Sakkara 6 Stück Eisenmeißel und mehrere Eisenstücke,
neben Farbtöpfen und Abfällen von Kalkstein und Alabaster. 5. Dynastie. (4)
-2400 Maspero entdeckt 1882 den Fund von Bruchstücken einer
eisernen Hacke in der “schwarzen Pyramide“ von Abusir, sowie zerbrochene
Eisenwerkzeuge, worunter Klingen von Hohlbeilen und Angeln von Beilen und
Messern waren in Dahschur, aus derselben Zeit. 5. – 6. Dynastie. (4)
-2400 „Absonderlich mutet auch das Material an, aus dem die
Ägypter ihre Netjerti-Geräte fertigten. In den Pyramidentexten des Pharaos Unas
wird das bj3-Instrument als "Meißel aus Erz" beschrieben“.
- 2400 Die Pyramidentexte beschreiben eiserne Throne, Stricke und
Ketten, die aus Erz hergestellt seien – von Meteoriten ist nicht die Rede.
-2400 Wainwright, 1932 (S.74), erwähnt Fundstücke von einem aus Eisen
gefertigten kleinen Rinderschenkel und einem Dechsel aus Elfenbein mit eiserner
Klinge. Q: Aegyptologie.com/Lexikon/Meteoreisen. Anmerkung: Eine zeitliche
Zuordnung wird nicht angegeben. Da als Zeremonialwerkzeuge
identifizierbar, die beim MÖR verwendet wurden, erfolgt meinerseits die
Datierung in das Alte Reich.
- 2300 Pyramidentexte des Pepi I, 6. Dynastie :
"Horus hat den Mund dieses Pepi geöffnet mit dem, womit er den Mund des
Osiris geöffnet hat; mit dem Erz (bjA), das aus Seth kam, mit dem Schenkel aus
Erz, der den Mund der Götter öffnet".
Anmerkung: Wüste, descheret, „die rote Erde“, wo Seth, der rote Gott regierte;
es wird also der Fundort der Erze genannt, wie es auch in den
Expeditionsinschriften beschrieben wird. Siehe
hierzu Beitrag # 54
-2300 “Aus Eisen terrestrischer Herkunft sind die unbearbeiteten
Eisenklumpen der Zeit von Pepi I aus Abydos“. S. Przeworski, Die
Metallindustrie Anatoliens in der Zeit 1500-700 v. Chr., Seite 142.
“Bei der Kupferstatue des Pepi I ist besonders bemerkenswert, dass durch
den Kern des rechten Beines ein eiserner Stab durchgeht, um dem Kern beim Guss
größere Stabilität zu geben“. Ludwig Beck, Die Geschichte des Eisens in
technischer und kulturgeschichtlicher Beziehung, 1884, S.88
-2300 In einem
Register der Mastaba des Kai-em-anch werden vier Meißel, ein Dechsel, eine Axt, eine Säge,
ein Metallbrocken ((bestehend aus bja, (63)) sowie das Erz aus dem die Gegenstände
bestehen aufgelistet. Hermann Junker übersetzt das Erz als: „Ein mineralischer
Stoff, der aus Elephantine geholt wird“ (62). Es wird also die Eisenerzmine am
westlichen Nilufer, gegenüber von Elephantine am Qubbet el Hawa genannt, wo das
anstehende Eisenoxid abgebaut werden konnte. Die Grabmalerei dokumentiert somit
unzweifelhaft, dass die Werkzeuge aus Eisen hergestellt wurden.
-2300 Petrie belegt bei Ausgrabungen in Abydos, aus der 6. Dynastie, eine
stark
verrostete Prunkaxt.
Dieser Fund wird auch von L. Klebs (1921)
beschrieben. Weiterhin
wurden dem Fundkontext zwei eiserne
Schwertklingen
zugewiesen. (Petrie, Abydos II, 1903, Tafel
XXII, Fund-Nr. 10-12)
-2300 Petrie fand 1911 bei Ausgrabungen in Abydos, ein großes Stück
verrostetes
Eisen aus der 6.
Dynastie. Der Form nach handelte es sich um einen
Eisenkeil der
Größe von ca. 60/45/28-0 mm, der auf einem Kupferblech
lag. (7) ( 9) (43)
Eine chemische
Analyse ergab nur feinste Spuren von Nickel. (8)
Mond and Myers finden 1937 in einem Grab des Alten Reiches verrostete
Eisenperlen. (9; 10)