Seite I Beiträge für und gegen das altägyptische Eisen im ehemaligen Forum FaszinationÄgypten.de
Inhaltsverzeichnis Forenbeiträge ab März 2008
SEITE I
1 080323
Einleitung, Betrachtung der baulichen u.
bildhauerischen Leistungen im
Alten Reich und Frage
zur Eisenverwendung.
2 080328
Chepri: Benben – Kernbohrung 3;4;6
Aset-Hotep Kritik und in # 6 o.k.
5 080329
Hinweis zu Mineralienatlas / Eisen / antike
Welt
7 080330
Erfindungen, Ägypter stellen erste Gebrauchsgegenstände aus
Eisen her
8 080407
Amasis: Meteoriteisen prädynastisch und seit - 3000
9 080413
Antw. auf # 9 ,,Schlagenergie der Werkzeuge“
10 080426 Teil
II Rohmaterial als Nebenprodukt der vordynastischen u. dyn.
Kupferproduktion. Königsgrab 1. Dynastie, >> Grabbeigaben ,
Propyläen der Weltgeschichte: Wilson, Pittioni >>
frühgeschichtliches Eisen aus der Kupferproduktion ??
11 080427 Nachtrag zu
Teil II = Eisen + Kupfer Gruben,
historische Vorkommnisse, Eisenerze Teil III,
Bahariya / Al-Harra, oberblächennahe Fe-Oxidationszone
12 080427 Teil IV,
Montanwesen: Raseneisenstein,
Eisenhydroxid, Link zu Alfred Bullermann´s Rennofen
13 080501 Schlussreport zu
Rohstoffe, Energie/Wälder + Hypothese
14, 15
Chepri: der Wald- und Holzbestand im alten Ägypten + Antwort
Früher: SEITE II
16 080502 Chepri: ich
biege mir was zurecht, pure Phantasie
17 080510 Gegenantwort
mit Holzbau , Link Landesamt
für Denkmalpflege Forstwirtschaft
18 080511 Chepri
Schluß und Ende mit der Erdbeeren-These
19 080718 Geschichte des
Kupfers > Pittioni,, Link Prof. Dr. Föll, es
kann jedoch nicht angehen … > schmieden von Meteoreisen; Brief
Hattusilis an Ramses, Soden: Eisendolche von Alaca Hüyük und
Ur, um 2400 Akkader in Anatolien.
20 080719 Chepri :
eiserne Throne und Himmelsketten, tellurisches Eisen
ab der 18 . Dynastie aus dem Norden,
Syrien? Anatolien?
21 080828
Werkzeugspuren: Siliotti und Lehner: Meißelspuren; K.
Dohrmann Analyse; D. Stocks
Feuersteinmeißel;
Westendorff : Relief Steinmetze mit
Hammer und schlanken Meißel,
M. C. Petro : Beschreibung der
Hieoglyphe "mr"
22 080829 Chepri glaubt
nur an Eisenfunde
23 080914 Eisen wiegen,,
Meteoreisen: Amasis usw., Mineralienatlas
Lexikon Nagada –4000
verhüttetes Fe. Evolution durch Kupferschmelzer,
und –Verlauf, Amboss; Die ersten
eisernen Kratzer, mit
Skulpturbeschreibung. Eisenwerkzeuge vor
Meteoreisen !!,
24 080914 Chepri bleibt
dabei
25 080914 Thomas
Schipper: Mysteria >> Kernbohrungen R. Lorenz
Früher: SEITE III
26 080923 Kernbohrungen,
Lorenz und Prahl Auseinandersetzung,, Eisenfunde von Prahl, Probyläen
Weltgeschichte > Wilson > Hyksos > Nil-Schmiede > Ramses IV
hat die erste Eisenkrise der Welt.
27 081005 Dolerithammer
und die Schleifstoffe; Thebanische Obelisken,
vorgeschichtliche Steinhauer >
Ornamente schleifen
Früher: SEITE IV
28 081008 Thomas
Schipper, Eisen vor Hyksos,
29 081009 T. Schipper.
> bjA = Erz = Seth,, ab 3. – 6.
Dynastie Erz, mit fester Eigenschaft
30 081014 Seth, Wüste,
Meißel, Narmer, Grobe Werkzeuge > unedel;
Anfänge d. Schmiedens, Diercke Weltatlas, Al Harra, Al-Baharija
Erzvorkommen, Vollbeladener Güterzug, Naqada-Kultur > Narmer, Betro
> Meißel mr, Westendorf > Narmer > mr; Zur altägyptische
Reichseinigung ist das Eisen bereits bekannt, Ernüchterung festgestellt.
Früher Seite IV
31-32 081016 T. Schipper, Atome und Phasenübergänge
> nicht erfolgsversprechend !!
33 081031 Prof. Dr. H.
Föll, Uni Kiel, , Meißel härten,,
Hieroglyphe Kupfer und Brunnen !
34 081102 Hämatit,
Roteisenerz, Eisenoxid, Eisenhydroxide, Magnetitlagerstätten, siderithisch; Uni
Münster > Verhüttung mit Rennofen, Schmiede u. Stabeisen, Eisen kam
nicht zu den Pyramiden; Dr. C. Müller : Schmied, Feuer, Frau = Töpfer
Eisenschmiede Naturvölker, nur kupferne Scheinwerkzeuge kein Gebrauchswerkzeug.
Wo sind die Gravuren der Kupfer-Zeit ? Hartes Kupfer von Anfang an, D.
Stocks beschreibt das Kupfer immer passend zu je seiner Anwendungen.
35 081116 Stuhlmann
Blasebälge,, Eisen im Alten Rreich, Morgan:
Eisen um 4000 – 3500 im Sinai
u. Ägypten !!
Eisen ab –1500 überall i. d. Alten Welt !!; Blasebälge ab – 4000 in
Ägypten, Eisen im 3. Jahrtausend, ..., Schmiede einer sesshaften
Urbevölkerung angehörten.
Krauth & Meyer in: Der Steinmetz, Eisen um –3000,,
Prof. Dr. Poulsen Eisen um -2500, sowie Erman und Spiegelberg,,
-2800 in Ägypten von Ed. Meyer und Jielck
Enzyklopädie der technischen Chemie : Holzkohle –3000,
Eisen eher als Kupfer und Bronze !!, Eisen bei 700 °C. reduzierbar,
dazu Siebers: lehnt Eisen vor Kupfer ab !;
Wörterbuch der Kunst: Eisenzeit ab dem Einsetzen der schriftlichen
Geschichtsquellen.
Stuhlmann u. Siebers: Blasebalg ist chalkolithisch
Früher: Seite VI
36 081116 bis # 38, FD kennt
sich aus, # 39 Aset-hotep
40 081203 Antwort auf
Lucas S. 235, Recherche; M. Betro, H. Moesta Handelpreise, Tribut Eisen /
Kupfer, Mitterberg, Kupfer ist nicht nachvollziehbar. Wo sind die Bauten
? Bearbeitungsspuren der ca. 40.000 m3 Hartgesteinsarbeiten /
Rosengranit aus Assuan ?
41 081204 bis # 42 FD: meint zu
wissen wo es lang geht
43 081205 Th. Schipper verweist
auf Lucas / Harris,, # 44 FD ist entsetzt !!
45 081206 Meine Antwort auf FD;
# 46 FD vermutet Vermutungen
Früher: Seite VII
47 081206 Abschließende
Zusammenfassung,
Moesta: "von menschengemachtes Eisen ab dem Chalkolithikum",
also um –4000; zwei Funde und eine Waffe um -3000; -2000 laut Desch. Fazit für
das Jahr 2008
ab Juni 2009
48 090609 Gast , Grabbeigaben
von Amenophis III,
425 kg schwarzes Kupfer = Eisen.
49 091115 P. Knauth / Smith: Die Entdeckung des
Metalls; Hethiter u.
Eisenfunde
51 091124 Erklärung Hethiter, Hattusa, Löwentor,
Zeugnisse der Verwendung von Eisenwerkzeugen in Skulptur. Smith sieht die
ungeschriebenen Leistungen der Zivilisation in Museen. Gegenfrage zu den
Anfängen: Wer hat die ersten Eisendolche geschmiedet ??
52 091204 Evolution von groben Anfängen (
prädynastisch ) bis zum Eisendolch, Guy Rachet: Eisenbarren im Alten
Reich und Naqada II Eisen-Perlen, Barren > Dolch > vorher
Spitzeisen und Beil für Bootsbau.
53 091219 Geologie und
Bodenschätze Ägyptens,
Deutsche Forschungsgemeinschaft, Sonderforschungsbereiche: Erzlagerstätten in
Oberägypten u Bahariya;
2 Aufsätze: Die Oberpfalz, Eisenverarbeitung, Schmiedeschlacken, Temperatur um
900°C, nur Ägypten war in der Lage Eisendolche zu schmieden.
Seite
I Beiträge für und gegen das altägyptische Eisen im ehemaligen Forum FaszinationÄgypten.de
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080323 # 1
Eisenwerkzeuge
zur Zeit des Cheops ?
Hallo
Forum,
ab
der 4. Dynastie wurden erstmals Steinbauten mit unvorstellbaren Massen und mit
höchster Präzision gebaut.
Kalkgestein
und der wesentlich härtere Granit wurden millimetergenau zugerichtet und
poliert.
Einige
Konstruktionsmerkmale der Cheops Pyramide:
Die
Ausführungsmaße der Decken- und Bodenschräge, sowie die der Seitenwände des ca.
105 Meter langen absteigenden Ganges haben eine Abweichung, lt. Pietrie, von ca. 6 – 7 Millimeter. Die Abweichung innerhalb
eines 45 m langen Teilstückes beträgt nur 0,5 mm !!!
Die
Große Galerie, Maße: 46 * 2,1 * 8,8 m, sowie die Königskammer
bestehen
aus fast nahtlos aneinander gefügten, polierten Granitquadern.
Die
“Entlastungskammer“ ist mit 90 Stück akkurat bearbeiteter Granitriegel, je ca.
40 Tonnen hergestellt.
Die
Außenkanten der Pyramide, Gratlänge ca. 218 Meter, waren so exakt bearbeitet
wie es der Monitor eines CAD-Programmes darstellen würde.
Um
die Steine so präzise zu bearbeiten sprechen Ägyptologen und Fachleute von
Werkzeugen aus gehärteten Kupfer.
Laut Denys Stocks:
„Kupfer,
so hart wie gewalzter Stahl“ ( TV-Doku: Die Sphinx , vom
09.03.08
auf Super RTL ).
Ein
solcher Beweis jedoch, wurde und konnte aber praktisch noch nie erbracht
werden. Utopische Begründung: Das Wissen des Kupferhärtens ging verloren.
Unter
Metallspezialisten ist ein Molekularzustand des superharten Kupfers nicht
vorstellbar.
Feststellung: Zur virtuosen
Steinbearbeitung benötigt es eine Art “gewalzter Stahl“ aus dem Grundstoff
Kupfer oder zumindest geschmiedetes und an der Spitze gehärtetes Eisen.
Ein
Beispiel für die Eisenverwendung:
Karthago,
das “New York der Antike“, ca. 400 v. Chr., Eisengegenstände waren
obligatorisches Handelsgut. Die Eisenherstellung war jedoch immer noch höchstes
Staatsgeheimnis.
Es
gibt nirgendwo schriftliche Überlieferungen zur Herstellung und Vergütung des
Eisens. ( Hier wurden aber Blaseröhren gefunden )
Mein
Resümee: Was liegt dem üblichen Verständnis näher; eine nicht nachvollziehbare
Utopie, oder das seit ca. 1000 Jahre v. Chr. praktizierte schmieden des Eisens.
Letzteres
müsste jetzt nur noch in die Zeit des Cheops hinein interpretiert werden.
Weitere
Aspekte zur Eisenverwendung im alten Reich sind auf meiner Homepage http://www.cheops-insider.homepage.t-online.de
ausgeführt.
Also
was wisst oder meint Ihr zu diesem Thema ?
Ein
einfacher Versuch für alle Diskussionsteilnehmer, um mit der Härte des Granites
in Kontakt zu kommen: man nehme einen Hammer, dazu verschiedene Meißel, oder
einfach nur einen Stahlnagel und versuche in einen Granitpflasterstein eine
Furche oder eine Nut einzuarbeiten.
080324 Beiträge # 2 – 6 betreffen allgemeine
Diskussionen ohne wesentliche Inhalte
080330 Erfindungen,
Eisen # 7
Hallo alle zusammen,
Abschrift aus < bedeutende Erfindungen > (im www mannigfaltig zu finden,
ich müsste erst wieder suchen.)
FORTSETZUNG: Technik vor der Zeitrechnung:
4000 schmelzen von Kupfererz und ab 3000 Bronzeherstellung in Ägypten.
3000 Ägypter stellen Gebrauchsgegenstände aus Eisen her.
2400 Verwendung geschmolzenen Eisens in China.
2300 Erste Stahlerzeugung in China.
2000 Erste Pflugscharen, ohne Ortsangabe.
1700 Blasebälge zur Herstellung von Glas und Metall.
1640 Erste
Figuren aus Glas in Ägypten.
1500 Die Ägypter können als Erste Hohlkörper aus Eisen gießen.
Wenn dies denn so richtig ist: Bis zur Zeit von Cheops hätten sie ~ 1500 Jahre
Erfahrung mit der Metallverarbeitung, respektive ~ 500 Jahre Kenntnisse im Umgang
mit Eisen.
Parallel dazu wurde in China ( wo ist China ?) Eisen geschmolzen.
..... und zudem könnte man noch zwischen den Zeilen lesen.
Weiß vielleicht jemand was über Erkundungen oder Handelsbeziehungen zum
vorderen "Chinesischen" Raum in dieser Zeit ?
Die Bedeutung des Glases habe ich hier mit angefügt, da zu dessen Herstellung
eine Schmelztemperatur von ca. 1550° Celsius benötigt wird. Diese Temperatur
entspricht der des flüssigen Eisens, oder des Stahles.
Da sie jedoch schon ( -1640 ) Figuren aus Glas hergestellt
haben, muss die Entwicklung und Verwendung solcher Temperaturen weit früher
angesetzt werden.
LG Cq.
Zunächst mal: eine neue Theorie
ist schön und gut, aber jede Theorie sollte sich auf Tatsachen stützen. Wenn
man glaubt, daß der Bau der Pyramiden mit Kupferwerkzeugen nicht möglich war,
muß man zunächst diese Annahme prüfen. Dein (@Quängler) Selbstversuch mit Nagel
bringt ist ja ein netter Anfang, aber die Cheopspyramide ist zu 99% aus
Kalkstein gebaut, und der ist weicher als Kupfer oder Granit.
Aber selbst wenn man zu dem Schluß käme, daß es mit Kupfer
nicht geht, sollte man zuerst nach einer "besseren" Theorie suchen,
die ebenfalls zu den Fakten (also den Funden) paßt, und nicht einfach auf die
moderne Technik zurückgreifen.
Das nur zum wissenschaftlichen Vorgehen und auch als Beitrag zur Diskussion um
"Argumente" zwischen Dir und Aset-Hotep.
Nach diesen Grundsatzdiskussionen kann ich die Katze aus dem Sack lassen:
Die Ägypter konnten, soweit wir heute wissen, vor dem NR kein Eisen schmelzen
bzw. aus dem Erz reduzieren. Deshalb haben sie es auch kaum verarbeitet. Es
gibt aber auch Eisen, das man in metallischer Form (also nicht als Erz) in der
Natur findet, meist Meteoreisen.
Und dieses haben die Ägypter schon seit prädynastischer Zeit verarbeitet, meist
(wegen der Seltenheit) als Schmuck. Es ist also keine neue Erkenntnis, daß es
im AR Eisen gab, nur verbreitet war es nicht. Und wenn ich mich recht erinnere wurden
in der Cheopspyramide bei einer älteren Ausgrabung Eisenwerkzeuge
gefunden - zwischen zwei Steinlagen, also müssen sie sich seit dem Bau dort
befunden haben.
Deine Tabelle vom 30. 3. ist ziemlich fehlerhaft:
Kupfer - wahrscheinlich schon lange vor 4000 (die jungsteinzeitlichen
Datierungen sind in letzter Zeit stark korrigiert worden, bin nicht ganz auf
dem laufenden)
Bronze in Ägypten - erst im MR! Bisher ist keine Bronze aus dem AR bekannt.
Falls es sie gab, muß sie sehr selten gewesen sein. Ägypten hat übrigens auch
kaum Zinnvorkommen.
Meteoreisen- um 3000, aber zunächst keine Gebrauchsgegenstände, sondern nur
Schmuck
China - weiß ich nicht genau.
Pflugscharen aus Eisen sind sicher später, den steinernen Hakenpflug gibt es
schon viel früher.
Hohlkörper aus Eisen - Eisenguß gibt es (außer vielleicht in Chinia) erst nach
1200
Grüße Ben
Hallo Ben, Die Bronze ist in diesem Thread zur Steinbearbeitung nicht
relevant, da weder die Rohstoffe im Alten Ägypten vorhanden noch Nachweise zur Herstellung bekannt sind.
Deshalb, und da dieses Metall nicht für diese Zwecke funktioniert gehen die
Ägyptologen wieder den Weg zum reinen Kupfer (?).
< die Cheopspyramide ist zu 99% aus Kalkstein gebaut, und der ist weicher
als Kupfer oder Granit.>
Kupfer hat eine Mineralhärte von 2,5 – 3, Kalkspat als Hauptmineral des
Kalksteines Härte 3. Der Kalkspat kann über Hundert verschiedene Kristallstrukturen
annehmen, zudem sind im Gemenge des Kalksteins viele verschiedene Mineralien
eingelagert, welche die Festig- und Zähigkeit erhöhen und dann eine Steinhärte
von 3 – 4 bewirken. Diese Fakten erwähne ich nur, um eine gemeinsame Basis zu
schaffen.
Solche Vergleiche von Festigkeiten und Härte zwischen Metallen und Gesteinen
sind bereits ellenlang untersucht und beschrieben worden, führten jedoch zu
keiner endgültig erklärbaren ( praktischen ) Erkenntnis.
Zu diesem Punkt gibt es eine dicht geschriebene, 24 seitige Abhandlung zum
Thema Physikalische Eigenschaften der Gesteine von Peter W. Mirwald, deren
Diskussion aber jeglichen Rahmen sprengen würde.
Um einem Hartgestein eine Form zu geben muss man schlagen oder schleifen.
Um Masse zu entfernen hat sich das Schlagen durchgesetzt.
Bei diesem physikalischen Vorgang wirkt eine Energie auf die Querschnittsfläche
von wenigen Quadratmillimetern auf die zu bearbeitende Steinoberfläche. Diese
Energie erzeugt eine Frequenz die zum zerbersten der Gemengeteile führt.
Wird diese Frequenz nicht erreicht, so verpufft die Energie im Werkzeug selbst
und der Stein wird nicht beschädigt.
Es wird allgemein nur über die Meißel gesprochen, wobei doch der Fäustel oder
Hammer die ausschlaggebende Komponente ist.
Dieser erzeugt, und leitet die Schlagenergie in den Meißel, welcher die Arbeit
leistet.
Gehen wir davon aus, dass die Meißel und Hämmer aus dem uns bekannten Kupfer
bestehen: Bei gleicher Schlagenergie ist es diesen Werkzeugen nicht vergönnt
die bestimmte Frequenz zu erzeugen welche den Stein zerstört. Die Energie
verbleibt in Form von Deformation in den Schlagflächen zwischen Hammer,
Meißelkopf u. –spitze, sowie Umwandlung in Schwingungen innerhalb der
Werkzeuge.
Anders verhalten sich die geschmiedeten Eisenwerkzeuge: Bei gleicher
Schlagenergie wandelt die gehärtete Spitze des Meißels, beim Auftreffen auf den
Wiederstand, die Energie in die zerstörerische Frequenz um. Der Stein reagiert
mit Substanzverlust.
Ich will damit auch ausdrücken, dass es nicht nur um Härte geht, sondern um die
gesamten Eigenschafts- u. Festigkeitsparameter eines Metalls und letztlich ist
vorwiegend dem gehärteten Eisen der Memory-Effekt ( die Eisenmoleküle kehren
nach Verformung in ihren vorhergegangenen Zustand zurück ) eigen.
Kupfer ist ein leicht verformbarer Werkstoff, aus ihm werden seit Gedenkzeiten
Schalen, Teller und Töpfe getrieben.
Amasis schreibt:
< Die Ägypter konnten, soweit wir heute wissen, vor dem NR kein Eisen
schmelzen bzw. aus dem Erz reduzieren. Deshalb haben sie es auch kaum
verarbeitet. Es gibt aber auch Eisen, das man in metallischer Form (also nicht
als Erz) in der Natur findet, meist Meteoreisen.
Und dieses haben die Ägypter schon seit prädynastischer Zeit verarbeitet, meist
(wegen der Seltenheit) als Schmuck. Es ist also keine neue Erkenntnis, daß es
im AR Eisen gab, nur verbreitet war es nicht. Und wenn ich mich recht erinnere
wurden in der Cheopspyramide bei einer älteren Ausgrabung Eisenwerkzeuge
gefunden - zwischen zwei Steinlagen, also müssen sie sich seit dem Bau dort
befunden haben. >
< Meteoreisen- um 3000, aber zunächst keine Gebrauchsgegenstände, sondern
nur Schmuck >
Demzufolge
können wir also den Umgang mit Eisen zur Zeit des Cheops, speziell zum Bau des
göttlichen Denkmals, als gegenständlich annehmen.
Eisen war göttlich und göttlichen Ursprungs, es war zu rar und zu teuer,
außerdem hätte keiner vom Volk einen so göttlichen Gegenstand besitzen dürfen.
Lediglich die, die für die Götter und für die Ewigkeit gestalteten, durften
dieses Material anfassen.
Für die Zeit um 2000 v. Chr., in Südanatolien, kann man in den Propyläen
Weltgeschichte Band I, S. 572, nachlesen:
„Bisweilen wurde auch Meteoreisen gehandelt, aber zum fünffachen Preis des
Goldes“.
Durch die überhöhten Steuern, Zölle und Wegegelder konnte man es aber auch als
Schmuggelware, also günstiger beziehen.
Auf Seite 567: Anatolien ( -2400 ) eiserne Grabbeigaben, und ein eiserner Dolch
mit goldbelegten Griff ist offenbar einem summerischen aus Ur nachgebildet. Es
wurde eine Metallbearbeitungskunst entwickelt, die der des Königsfriedhofs von
Ur um –2500 nur wenig nachsteht.
Für die Zeit um –3000 wird Ägypten ein reger Handel mit Syrien nachgewiesen.
Syrien war gleichzeitig der Umschlagplatz seiner umliegenden Länder.
Wenn also den Ägyptern die Eisenvorräte ausgegangen wären, hatten sie die
Möglichkeit Vorräte aus den bestehenden Handelsbeziehungen zu beziehen.
In Namibia liegt heutzutage noch, ein ca. 50 Tonnen schwerer Eisenmeteorit,
einfach so auf der Erdoberfläche, demzufolge könnten in Ägypten ähnliche
Vorkommen gewesen sein.
Deswegen: < nur verbreitet war es nicht >
Um jetzt die Kupferwerkzeuge für die Steinbearbeitung zu favorisieren müssten
diese zumindest mit gleichen Eigenschaften wie die des Eisens aufwarten.
Gelingt uns dieser Beweis, so hätten wir eines der vielen Rätsel der Pyramiden
gelöst.
Viele Grüße Cq.
080426 # 10
Teil II: Eisernes Rohmaterial als Nebenprodukt der
vordynastischen und dynastischen
Kupferproduktion.
Quelle: Propyläen der Weltgeschichte Band I, S. 374,
Professor f. Äg.
J.A. Wilson, University of Chicago
In einem Königsgrab der ersten Dynastie in Sakkara wurde ein
reiches Werkzeug- und Waffenlager entdeckt, das den Kupferüberfluß illustriert:
viele Dutzende von zwanzig bis sechzig Zentimeter langen Messern und
Schwertern, eine Unmenge von Sägen, Dutzende Kupferdolchen, zahlreiche
Schüsseln und Eimer, Hunderte von Beilen, Bohrern und Nadeln, dazu
fünfundsiebzig Kupferbarren.
Dass sich nur dies eine Kupferlager unversehrt erhalten hat,
besagt nicht, dass es nicht schon im Alten Reich viele seiner Art gegeben hat.
S. 256, R. Pittioni, Prof. f. Urgeschichte, beschreibt die
Kupfergewinnung der Zeit um – 2000:
...., und die mit dem Kupfer ( Cu ) vererzten anderen
Schwermetalle vor allem Eisen vom Kupfererz zu trennen.
Sie müssen sowohl das Cu-Erz zum schmelzen bringen, wie auch
dafür Sorge tragen, dass sein Eisengehalt abgetrennt wird. ..., Für die ersten
Erzschmelzer aber war es eine gewaltige Leistung. Dabei waren Sie wahrlich
keine Stümper.
Aus anderen Unterlagen: Das wichtigste Kupfererz ist der
Kupferkies Cu Fe S2
sowie Cu2 Fe2 S3, oder
Bornit Cu Fe S4.
( also Cu-Anteil = Fe-Anteil ! )
Des weiteren sind bei den meisten Cu-Mineralien bzw. –Erzen
fast immer eisenhaltige Minerale eingestreut, als Nebenerz anzufinden sowie miteinander
vermengt.
Aus Grabungsbefunden der Hallstattzeit wurden bei vielen
Buntmetall-
Produktionsstätten Eisenschlacken ebenso nachgewiesen (
Uni-Tuebingen ).
Fazit: Bei den Unmengen an Kupferproduktion ( ca. 1500 Jahre
lang bis zu Cheops ) fielen riesige Halden von Eisenerzschlacke ( Luppe ) an.
Die alten Ägypter produzierten also unbewusst Eisenerz.
Vielleicht auch bewusst, und vermuteten es als eine
stabilere Kupferart und verwendeten diese entsprechend für bestimmte Werkzeuge.
Somit hätten wir jetzt D. Stocks bestätigt: „Kupfer so hart
wie gewalzter Stahl“ ( Wieso spricht er nicht von Eisen ? )
Durch die Annahme des bekanntseins von Meteoreisen, welches
dem achtfachen Gewicht des Wassers entspricht, müsste es den Kupferschmelzern
irgendwann aufgefallen sein, dass die „übrige Schlacke“ mit teils
silbrig-metallischen Aussehen ebenso schwer war.
Der Schmelzpunkt von Kupfer liegt bei 1083°C, der von Gold
1063°C, Silber 962°C. Um aus dieser
Eisenschlacke schmiedbares Eisen herzustellen werden nur ca. 900°C benötigt,
wobei diese Luppe wie im Rennofen-Verfahren mehrfach aufgeglüht,
ausgeschmiedet, somit hergestellt und gleichzeitig vergütet wird.
Resümee: Bis Snofru, Cheops und Chephren gingen ca. 1500
Jahre Kupferverarbeitung voraus. Hätten diese den Kupferabfall, also die
Eisenschlacke nutzen können ?
Viele Grüße Cq.
080427 # 11
Nachtrag zu Teil II.
Wie in Teil II besprochen können Eisenerze in Verbindung mit
Kupfererzen vorkommen, hier noch eine lesenswerte Schilderung aus den Jahren
1778 von Professor J.F.W. von Carpentier zu bebauten Lagerstätten:
„Man hatte anfänglich mehr auf dem dasigen 2 bis 3 Lachter
starken Eisensteinlager gearbeitet, und schon mehr als 24.000 Fuder Eisenstein
gewonnen, als sich auf einmal die Kupfergänge dabey so veredelten, und die
Kupfererze sich zugleich mit in den Eisensteinlagern fanden, dass man in
selbigen eine Weitung von 8 Lachtern breit, 11 Lachtern lang und 2,5 Lachtern
hoch ausgehauen hat, in der fast nichts, als lauter gediegen Kupfer und andere
reichhaltige Kupfererze, anstatt des Eisensteins sind gefunden worden. Man hat
von diesen reichen Nieren 2996 Zentner Kupfer
geschmelzt und über 50.000 Rhtlr. Ausbeute gegeben.“
Anderer Quellen: ..., bei den Aulaunlagern sind die Gesteine
zur Gewinnung von Alaun, Eisen und Kupfer-Vitriol abgebaut und verarbeitet
worden
Teil III: Eisernes
Rohmaterial aus oberflächennahen Verwitterungszonen von
Eisenlagerstätten und Mineralgängen.
Eisenvorkommen in Ägypten:
Quelle: Diercke Weltatlas, S. 138, Industrie und Wirtschaft.
200 Km süd-westlich von Kairo, im Wüstengebiet von Al-Harra,
ist ein erhebliches Eisenerzvorkommen eingezeichnet, also waren diese Erze
schon damals vorhanden.
Einen Bezug hierzu können wir nur nehmen, und zwar, dass nur
verwittertes Eisenerz an oberflächennahen Oxidationszonen für die alten
Verfahrenstechniken des Rennofens, und den Kenntnissen sowie Fähigkeiten der a.
Ä., in Betracht kommt.
Das Graben von Stollen, Gängen und Höhlen zur Gewinnung von
Feuersteinen ist seit der Steinzeit bekannt, bzw. ab ca. –7000 nachgewiesen,
somit kann den alten Ägyptern ein gewisser unter Tagebau zugerechnet werden.
Kennzeichen dieser Lagerstätten waren die infolge der
Oberflächennähe leichte bergmännische Gewinnung, der hohe Eisengehalt und die
Tatsache, dass es sich vorwiegend um oxidische Eisenerze handelte, die ohne
Röstung und Aufbereitung zu verhütten waren. Es ist deshalb verständlich, dass
die Alten sehr früh diesen Rohstoff zu nutzen begannen und durch eine primitive
Verhüttungstechnik schmiedbaren Eisen herstellten.
Der eisenhaltige Rohstoff war Geröll, Lesesteine, ausgelöste
Brocken oder durch Feuersetzen und nachfolgenden zerschlagen kleinere Teile.
Diese konnten in Lehmöfen nach dem sogenannten Rennfeuerverfahren bei einer
Temperatur von ca. 1050°C angeschmolzen und weiter verarbeitet werden.
Montanwesen – Eine Kulturgeschichte, von Helmut
Wilsdorf:
„Mundgebläse, Grabrelief aus Kalkstein aus der Mastaba des
Mereruka in Saqqara; um 2300 v.Chr. Sechs
Schmelzer bringen mit unten durch Tondüsen verstärkten Blasrohren in einem
niedrigen Schmelzofen die Bronzelegierung zum Schmelzen“.
Es handelt sich auch hier um die Temperatur von ca. 1050 –
1100°C, und könnte im Schmelzofen nicht auch Eisenrohstoff sein !
Fazit: Der Rohstoff und die zu erbringende Temperatur wären
also vorhanden gewesen um das immens teuere Meteoreisen zu ersetzen.
080427 # 12
Teil IV: Eisernes
Rohmaterial aus Grundwässerböden des Nils
Raseneisenstein,
aus Wikipedia:
Als
Raseneisenstein, manchmal auch Raseneisenerz, werden durch
besonders hohe Eisengehalte
gekennzeichnete Verfestigungen in rezenten wie fossilen Grundwasserböden
bezeichnet, die gesteinsbrockenartig als Konkretionen
oder bankartig als regelrechte Bodenhorizonte
auftreten.
Typische
Raseneisenstein-Konkretion
Beim
Raseneisenstein handelt es sich aber nicht – wie die Bezeichnung vermuten lässt
– im engeren, geologischen
Sinne um Gestein
oder Erz, sondern
lediglich um nachträglich verfestigte Sedimentfraktionen
des Bodens. Zumeist sind dies Sand, Ton und Schluff, manchmal Kies, sowie unter
Umständen organische Substrate (v. a. Torf) mit entsprechend
hohen Metallgehalten.
In
diesen häufig bis zu einem halben Meter mächtigen Akkumulationshorizonten
können die Eisengehalte – Hauptmineral ist Limonit –
durchaus bis zu 45 Prozent betragen. Bei vielen dieser Anreicherungen spielen
nachgeordnet auch Mangan,
teilweise Phosphor
und andere Elemente eine Rolle. Raseneisenstein eignet sich zur Eisengewinnung.
Montanwesen – Eine Kulturgeschichte, von Helmut
Wilsdorf, Besonderheiten in Afrika Eisen
und Gold:
„..., auch steht die Forschung vielfach noch in den
Anfängen. Was bisher archäologisch gesichert ist, zeigt beachtliche Möglichkeiten.
Wichtiger ist auch das kulturgeschichtliche Problem, ob in
Afrika die Eisenmetallurgie vor der Bronzezeit entwickelt worden ist. Man hat
in Afrika von einer < Waldmetallurgie > gesprochen im Hinblick darauf,
dass Raseneisenerz aus dem mit Netzen abfischbaren Niederschlag von braunem
Eisenhydroxid an versumpften Stellen zu gewinnen ist, wo es ständig in
Verbindung mit Tonbestandteilen unter Mitwirkung der Bodenbakterien neu
entsteht.
Um zusammenzusintern, braucht es nur Holzfeuerung, nicht einmal Holzkohle.
Aus dem in der Schmelzgrube sich als Kuchen sammelnden Schlackengemisch ließ
sich reines, phosphrorreiches Eisen leicht herausquetzschen. Man konnte es
notfalls kalt zu Messern, Spitzen und Nadeln, vielleicht sogar zu Beilen
aushämmern.“
Demzufolge könnte es so gewesen sein:
Die Alten Ägypter fanden in
fossilen Grundwasserböden und Sedimentfraktionen des Nils eine Art der heute
benannten „Raseneisensteine“
Der Bau der Seitenkanäle des Nils
zum Pyramiden-Plateau, von ca. 13 – 17 Kilometern länge, ( auch viele
künstliche Seen wurden nachgewiesen ! ) diente sekundär auch dem Abbau dieser
Sedimente. Die Kanäle waren nicht geradlinig sondern gewunden, demzufolge
richtete sich der Verlauf zum Ziel auch an die Wahrnehmung der größeren
Erzausbeute.
Hier ein link zu Alfed Bullermann:
http://www.wdrmaus.de/sachgeschichten/eisenbarren/
Fazit: Der Rohstoff und die zu erbringende Temperatur wären
also auch vorhanden gewesen.
Viele Grüße Cq.
080501 # 13
Soo, wenn wir nun davon ausgingen, dass die großen Pyramiden
mit Eisen- werkzeugen gebaut wurden, wieso entstand damit nicht die Eisenzeit
ab der 4. Dynastie ?
Ab der III. Dynastie begann der Pyramidenbau, die
Stufenpyramiden Djoser und die Sechem-chet.
Gehen wir in der Zeit von den sechs Pyramiden aus; die drei
von Snofru, die Cheops, Chephren und die Mykerinos mitsamt ihren
Nebenpyramiden, Tempelanlagen, Kanalbauten und Prachtstraßen sowie der Sphinx.
Bis zu dieser Periode sammelten sich unschätzbare Werte an.
Riesige Kornkammern, eine Fülle von Nahrungs- und Genussmittel, Gold, Silber,
Kupfer, Edelsteine, Stoffwaren, Gewürze, Öle, Farben, Kunst- und Kulturartikel
sowie unzählige begehrte Handelsgüter.
Sie führten keine Kriege und mussten sich kaum verteidigen,
deshalb geringste Militärausgaben, im Gegensatz zu anderen Völkern.
Durch den Pyramidenbau wurde ein Wirtschafts- und Kulturboom
ausgelöst.
Vollbeschäftigung, Wohlstand, neue Handwerksberufe, reger
Inlandshandel und auch die Fellachen wurden für ihre Produkte und Dienste gut
belohnt. Jedoch alles zu Lasten der Staatskasse und somit begann langsam der Verzehr des Reichtums.
Die Kostenstellen:
Die Pharaonischen Familien, Priesterschaften, Gelehrte,
Beamte, Schreiber und Ingenieur-Stäbe.
Hundertschaften von Erzschmelzern, Köhlern, Schmieden,
Steinmetzen, Bildhauer, Stuckateure, Zimmerer und Schreiner, Maurer und
Steinsetzer mitsamt ihren Familien. Waldroder, Fuhrleute, Kanalbauarbeiter,
Steinbrecher, Schleppmannschaften, Bäcker, Fleischer und Wasserträger, u.v.m..
„
Die am bau beschäftigten Arbeiter erhielten täglich
dreimal Fleischspeisen“
Zusätzlicher Städte- und Gräberbau für die Beteiligten.
Der ausschweifende Pyramidenbau erforderte immense
Holzmengen für Hütten, Häuser, Möbel, Bäckereien, Brauereien und Zubereitung
der Mahlzeiten, zum brennen von Ziegel und Ton. Schiffsbau, Kräne, Schlitten,
Schienen, Hebel, Schubstangen, Leitern und Gerüste.
Fackeln und Beleuchtungen bei Arbeiten in den kühleren
Nachtzeiten und in den Pyramiden.
Am schwerwiegendsten war der Verbrauch von Feuerholz und
Holzkohle zum schmelzen von Erz, der weiteren Verarbeitung des Eisens zu
Werkzeugen und dem täglichen Nachschmieden.
Es wurden die Wälder geschlagen und die Wurzeln wegen ihres
höheren Energiegehaltes gerodet und zu Holzkohle verarbeitet. Ganze
Waldlandschaften verfielen der Wüste und somit wurde die Lebensgrundlage des
Volkes erheblich reduziert.
Anfangs, der Euphorie hingegeben, und alle zogen an einem
Strang, bis sich eskalierend die Verarmung des Volkes bis zu den Pharaonen
durchsetzte. Die Aufstände des verarmten Volkes, der inzwischen kärglich
belohnten Handwerker und der Priesterschaften besiegelten den Niedergang des
Pyramidenbaues.
Die Revolution der Vernunft siegte über den majestätischen
Gräber- und Götterkult-Bauten.
Letztendlich gab es kein Nutzholz mehr.
Die Eisenproduktion kam aus gründen des Gemeinwohles zum
erliegen, keiner wollte es mehr. Lediglich die Restmengen wurden weiterhin für
göttliche Zwecke und für die Ewigkeit angewandt, z.B. zur Konturgebung von
Skulpturen, Reliefen und Hieroglyphen in Stein, sowie chirurgischen
Instrumenten in Form von Pinzetten, Messern und Skalpellen, oder anderem.
Nachfolgend gebaute Pyramiden zeugen von einem
„Zwergenmaszstab“ und von ungenügender Qualität.
Die Renaissance des Eisens ( und somit die Verbreitung )
vollzog sich dann gemächlich und schrittweise parallel der, der Nachbarvölker,
bis zur beliebig postulierten Eisenzeit.
Viele Grüße Cq.
080501 # 14
Hallo Cq.,
nimm´s mir nicht übel, aber das ist schon sehr viel Phantasie. Allein was du
zum Holz schreibst, stimmt mit den Tatsachen einfach nicht überein. Im
Neolithikum ist noch Galeriewald auf den Uferdämmen des Nils nachgewiesen. Aber
in geschichtlicher Zeit war der Baumbestand im wesentlichen Gartenkultur. Und
seit der 4.Dyn. ist der Holzhandel über Byblos sicher belegt. (vergl.LÄ Bd.II,
Sp. 1264ff)
LG chepri
080501 # 15
Hallo
Chepri,
das Neolithikum versteht sich meines Wissens nach bis ca. 3000 v. Chr., da hat
es sicherlich noch genügend Nutzwald bis zur Zeit der großen Pyramiden gegeben.
In dieser Zeit hat es, wie du schreibst, schon regen Holzhandel mit Byblos
gegeben.
Aus diesen Überlieferungen wird aber vorwiegend von Zedernholz
gesprochen. Durch seine außergewöhnliche Qualität ist es eine Art Edelholz, es
wurde vorwiegend für Möbel, Zierteile, edle Särge und sonstigen schönen Sachen
verwendet. Zum Feuer machen, denke ich wäre es zu schade.
Um jedoch Nutzholz aus Byblos einzuführen ist dies aber eine kostspielige
Sache, denn die Luftlinie bis nach Kairo sind ca. mehr als 600 Kilometer !
Vielleicht hat man es ja auch gemacht, aber wie geschrieben, litt irgendwann
die Staatskasse darunter sehr.
Viele Grüße Cq.
Hallo Chepri,
nochmals zum
Rohstoff Holz. Im u. a. Link „LFW“ steht so ziemlich das, womit wir uns bereits
beschäftigt ( und meiner Ansicht nach teils ergänzt ) haben. Ich habe dir nicht
widersprochen, sondern nur Anfügungen gemacht.
Zusätzlich hatte
ich Gelegenheit diesen Artikel mit einem Ingenieur für Landschafts- und
Gartenbau zu beleuchten. Vorrangig war mein Interesse an den Gartenkulturen. Seine
mündliche Definition aus dem Fachjargon : Die Gartenkulturen sind von
Menschenhand angepflanzte ( also künstlich hergestellt ) und genutzte Flächen,
sie sind mehrere Hektar groß und können als Parks, Anpflanzungen oder Plantagen
bezeichnet werden. Sie können nicht als Vergleich mit unseren privaten ( Klein-
)Gartenkulturen verstanden werden.
Bayerische
Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
WALD –
WISSENSCHAFT – PRAXIS, LWF aktuell 60/2007,
Holzkunst im
Land der Pyramiden:
http://64.233.169.104/search?q=cache:nKQdyl4j_BwJ:www.lwf.bayern.de/imperia/md/content/lwf-internet/veroeffentlichungen/lwf-akuell/60/lwfaktuell_60_22.pdf+galeriewald+altes+%C3%A4gypten&hl=de&ct=clnk&cd=1&gl=de&client=firefox-a
Nachfolgend habe
ich die ( sicherlich noch genügend vorhandenen ? ) Nutzhölzer
herausgeschrieben,
der Holzbestand
und der Baumbestand:
„Zu den
einheimischen Hölzern gehörten Sykomore, Tamariske, Nil- und andere
Akazienarten.
Dattel- und
Dumpalme fanden aufgrund ihrer fasrigen Struktur nur als ganze oder halbe Stämme
Verwendung. Seltener wurden Weide, Christusdorn, Johannisbrot-, Feigen- und
Mandelbaum verwendet“.
„Der
altägyptische Baumbestand war größtenteils Gartenkultur.“
( siehe
Definition oben )
(...das Abholzen
der nicht vorhandenen Wälder !)
„Wälder, Gärten
und Hölzer:
In der
Jungsteinzeit säumten weitläufige Galeriewälder die
Ufer des Nils.
Dies änderte sich drastisch seit der dynastischen
Zeit ab ca.
3.000 v.Chr. Die Galeriewälder wurden abgeholzt,
um
landwirtschaftliche Nutzflächen sowie Holzkohle für die
Metall- und
Glas-/Fayenceherstellung zu gewinnen.“
Nochmals zum
Kostenfaktor, der Begehrtheit und der Rarität :
„Um den großen
Holzbedarf zu decken, war Ägypten auf Importe angewiesen, ( aus Byblos )“.
„ Die
Verfügungsgewalt für den wild wachsenden Bestand ( Galeriewälder ) lag beim
Wesir, dem Vorsteher des altägyptischen Beamtenapparates, nur er genehmigte das
Fällen von Bäumen“.
„Gefällt wurden
die Bäume mit Äxten und stets unter Aufsicht eines Beamten“.
Fazit: Der Pharao entschied ( vorwiegend für seine
Zwecke ) die Verwendung eines jeden Baumes.
Da wir hier im
Metall-Thread sind, finde ich folgendes als eine beachtenswerte Aussage:
„Das Holz, das
aus dem Norden importiert wurde, fällten häufig ägyptische Mannschaften selbst,
die Stämme verbanden sie in Byblos zu Schiffen und überführten sie auf dem
Seeweg nach Ägypten, wo sie wieder auseinander genommen wurden“.
Wieso schlugen
sie selbst das Holz im Ausland ?
( Da meine
beschreibenden Aufzählungen des öfteren verworfen werden, nenne ich jetzt nur
einen Grund )
Sie hatten
komfortable Werkzeuge, mit denen die Bäume rationell sauber gefällt, abgelängt,
stammbündig entastet, entrindet und somit vorteilhaft transportiert werden
konnten, im Gegensatz zu den Werkzeugen der externen Waldarbeiter.
Viele Grüße von
mir,
und euch allen
wunderschöne Pfingstfeiertage bei herrlichem Wetter.
080718 # 19
Hallo Chepri,
hallo Forum,
ich schreibe
hier, da ich zu dieser Ideologie ( nicht zu verwechseln mit: angeborener od. im frühen Kindesalter erworbener
Intelligenzdefekt schwersten Grades )
stehe. In der Annahme, dass wir ( die Forengänger ) mit den heutigen
Mitteln ( www... ) mehr Möglichkeiten haben, dies fundiert zu erörtern. Ich
lasse mich auch eines Besseren belehren wenn es fachlich nachvollziehbar ist (
das soll aber nicht heißen, das ich es dann auch begreife ).
Der
Begriff: Die Eisenzeit
Ich schreibe
heute wieder mal aus den Propyläen der
Weltgeschichte, Band I, Der urgeschichtliche Horizont der historischen Zeit,
von Prof. Pittioni,
Seite 259 :
“.... Demgemäß
geht die chronologische Gliederung der europäischen Bronzezeit von jenen
Gebiete aus, das die stärkste Historische Dynamik erkennen lässt. ...,... ergibt sich eine unheilvolle
Relativität der chronologischen Begriffe ... So entspricht zum Beispiel die nordische späte
Bronzezeit bereits der mitteleuropäischen älteren Eisenzeit. Die zahlreichen
für diese verschiedenen Zonen geschaffenen Regionalchronologie-Systeme
verursachen deshalb eine kaum mehr lösbare Verwirrung. “
Die Definition
der einzelnen Epochen bezieht sich darauf, dass sich bestimmte weitgehende
Veränderungen in der kulturellen Struktur, bzw. eine außergewöhnliche starke
historische Dynamik erkennen lässt.
Pittioni sagt
also: Jede unterschiedliche Kultur hat seine eigene zeitliche Epoche, z.B.
Eisen- oder Kupferzeit. Deswegen denke
ich, was die Mitteleuropäer unter Eisenzeit verstehen betrifft lediglich diese
Kultur, und kann nicht anderen Volksgruppen aufgeprägt werden.
Seite 285:
“.... Allgemein
sei gesagt, dass die Erfahrungen des Kupferbergbaues Ausgangspunkt für den
Eisenbergbau gewesen sein werden. Trotzdem finden sich in der
Kupferbergbauzone, die ja auch Eisenerze führte, keine Hinweise darauf, dass
man zur Erzeugung des Eisens übergegangen wäre. “
Also, Pittioni
ist selbst etwas verwundert darüber, dass die Eisenverarbeitung mit dem
erschmelzen des Kupfers noch nicht angelaufen war. ( siehe oben, Beitrag # 10,
Teil II )
Dies konnte auch
nicht so schnell, denn in den 1500 Jahren bis Snofru / Cheops wurden
geschmolzene, also flüssige Metalle verarbeitet. Das erlernen des
Zusammenhämmerns der eisenhaltigen Asche / Luppe und dessen Weiterverarbeitung
war handwerklich anders gelagert und bedurfte bis zu einem fertigen Produkt
einen immensen Zeitprozess.
Wie schwierig
dies war kann in der lesenswerten Abhandlung : Geschichte des Stahls,
von Prof. Dr. H.
Föll nachgelesen werden:
http://www.tf.uni-kiel.de/matwis/amat/mw1_ge/kap_4/advanced/t4_1_1.html
Allgemein wird
ja den alten Ägyptern die Verwertung des Meteoreisens für diese Zeit nachgesagt
und anerkannt ( außer manchen, die es eigentlich am besten wissen sollten ).
Es kann jedoch
nicht angehen, dass sie hergingen und aus dem “ schwarzen Kupfer vom
Himmel“ plötzlich Dolche oder Werkzeuge
schmiedeten !
Wenn dies das
erste Eisen gewesen wäre, so hätten sie es nach einem Gott benannt, da es ja
von oben kam. Insofern sie es aber schon als schwarzes Kupfer kannten, waren
die Meteoriten lediglich komprimierter reiner Rohstoff.
Seite 285
schreibt Pittioni für das – 13. Jahrhundert:
“ Brief des Hethiterkönigs Hattusilis III. an
den ägyptischen Pharao Ramses II., er habe zur Zeit keine Eisenobjekte zur
Hand, sobald er solche wieder habe, wolle er sie ihm gern schicken“,
Also war Eisen
ein obligatorisches Handelsgut. Vielleicht hielt Hattusilis das Eisen zurück da
Ramses II. schon als “Revolverheld“
bekannt war.
Im Verlauf der
letzten 3000 Jahre gab es auch Zeiten in denen Geschichte bis aufs Letzte
vernichtet wurde, da manches nicht SEIN konnte oder durfte was vorher
existierte.
Vielleicht hätte
die Bibliothek von Alexandria mehr hergegeben.
Auch seit dieser
Zeit wird “das Land der Ewigkeit“
geplündert. Warum pocht man darauf, dass größere Eisenmengen als Beweislage
gefunden werden müssen ? In Zeiten wo
nur wenige die Kunst der Verarbeitung beherrschten, und es deshalb den
mehrfachen Preis des Goldes hatte !
Man kann durch
schmieden aus einer handvoll Eisennägel einen massiven Barren oder andere
Gegenstände formen, und auch umgekehrt. Eisen wurde zu jederzeit recycled.
Und trotzdem
wird es gefunden.
Seite 567, Prof.
Wolfram von Soden zum Thema:
Syrien und das
östliche Kleinasien vor 2000 v. Chr.:
....“ Doch hat
sich nach 2400 vielleicht unter sumerischen
Einfluss der durch die Eroberung Sargons von Akkade auf Anatolien
wirksam wurde, eine Metallbearbeitungskunst entwickelt, die der des
Königsfriedhofs von Ur ( um 2500 ) nur wenig nachsteht.
Wir kennen sie
aus dreizehn Fürstengräbern, die auf dem Aladscha Hüyük nördlich der späteren
Hauptstadt Hattusas ausgegraben, aber leider erst unzureichend veröffentlicht
wurden. Ihre Datierung ist noch nicht gesichert; am wahrscheinlichsten ist etwa
2350 – 2100.
...Die reichen
Grabbeigaben waren aus Gold, Silber,...und Eisen.
Ein eiserner
Dolch mit goldbelegten Griff ist offenbar einem sumerischen nachgebildet “
Also, beweisen
die Dolche von Ur den hohen Standard
und eine salonfähige
Eisen-Schmeidekunst für die Zeit um Cheops. Der rege Handel dieser Menschen
miteinander ist bereits 500 Jahre vorher belegt.
Ich habe mal was
von eisernen Himmelsketten oder –Himmelstoren gehört, weiß vielleicht wer mehr
dazu, um was es ging und in welcher Zeit
?
Salam, Cq.
080719 # 20
Hallo,
aus dem Lexikon der Ägyptologie (Bd.I, Sp. 1209/1210) :
Eisen".... Die Pyramidentexte sprechen auch von Stricken aus E. zum
Himmelsaufstieg und vom himmlischen Thron aus E. Da das oft herangezogene Fragment
von E. aus der Verkleidung der Cheopspyramide von Gisa wohl rezenten Ursprungs
ist und andere frühere E.gegenstände in der Datierung unsicher sind, finden
sich sichere Hinweise auf verarbeitetes tellurisches E. erst in der 18.Dyn.,
weitgehend als Einfuhr aus dem Norden..."
chepri
080828 # 21
Hallo Chepri,danke für die Auskunft.
Wenn die Pyramidentexte aus der Zeit um 2300 ( 6. Dyn. ) von eisernen Stricken
und Thronen schreiben, müssen wir wohl davon ausgehen dass sich die Menschen
mit diesem Material ausgiebig beschäftigten, und dass sie wussten zu was es
taugt und was man daraus alles machen kann.
Alberto Siliotti in <Ägyptische Pyramiden> schreibt zu den
Pyramidentexten, Seite 13 : “... sie seien die ersten gemeißelten Hieroglyphen“
( ich nehme an, er meint, dass sie im feinen Hieb belassen und nicht
überschliffen / poliert wurden ) .
Zu den Pyramiden der 4. Dyn. Seite 14 : „“... den Einsatz riesiger Steinblöcke
und deren sorgfältige Bearbeitung“.
Zum Taltempel des Chephren, Seite 35 : „“... errichtet aus perfekt behauenen
Granitblöcken“.
Der Archäologe Mark Lehner schreibt: “In einem Steinbruch bei Mokkatam ( Tura
), aus dem die harten Verkleidungssteine der Pyramiden stammten, wurden mit
traditionellen Fertigungsmethoden durch Picke und Meißel abgebaut“.
Karin Dohrmann analysiert über zwei Dutzend, teils feine Meißel, mit immer
gleichbleibenden Schlagspuren an den Lischter Kalkstein-Statuen um -2000,
Analoge befänden sich and den Triaden des Mykerinos um - 2450. Seite 105
schreibt sie : “ Wahrscheinlich wurden die Statuen mit den damals üblichen
Kupferwerkzeugen hergestellt“.
Maragioglio und Rinaldi schließen aus den Bearbeitungsspuren, - der Bootsgruben
des Cheops aus gewachsenen Kalksteinfels – auf die Verwendung von Kupfermeißeln
mit flacher, abgerundeter und schlanker Spitze.
Es geht also um die markant eindeutigen und vorgefundenen Bearbeitungsspuren.
Die beiden Erstgenannten machen aufgrund ihres Erkenntnisstandes keine
Metallangaben. Dohrmann und M&R nehmen Kupfermeißel an. Es gilt also die
Frage zu klären, in wie fern diese Werkzeuge in der Lage sind, gleichbleibende
scharfe, - sich differenzierende - Abbildungsmuster zu erzeugen.
Zur Zeit von Snofru / Cheops existieren die Kupferwerkzeuge bereits seit mehr
als 1000 Jahren. Wieso ist zu diesem Zeitpunkt, der 4. Dynastie, plötzlich
explosiver Tempel- und Pyramidenbau sowie brilliante Skulpturenherstellung in
Hartgestein wie aus dem Nichts entstanden ?; was es vorher in diesem Stile und
Perfektion nicht gab!
D. Stocks hingegen, der das Kupfer so hart wie gewalzter Stahl favorisiert,
schlägt mit einem Hammer und einem Feuersteinmeißel die Ansatzrille für seine
Granit-Kernbohrmaschine ( Q= http://www.Benben.de/kern/kern6.html ). Hätte er doch jetzt
den propagierten Cu-Stahl in Form eines Meißels nachweisen können.
Wenn man aber weiß, wie Feuersteinwerkzeuge hergestellt werden, so kann ich
dieses Vorgehen nicht nachvollziehen.
In alten Zeiten hat man mit einem Flussstein den Flint auseinander geschlagen.
Durch weiteres Abprellen mit einem Kolben des Hirschgeweihes erhält man scharfe
Gesteinsscherben oder Kerbstücke für Kleinwerkzeuge; aus dem Großfragment wird
ein Messer oder ein Beil.
Aus dieser Überlieferung zur Herstellung von Flintwerkzeugen, nehme ich an,
dass wenn man einen Feuersteinmeißel auf einen massiven Stein setzt und mit
einem Hammer darauf schlägt, sich weitere Flintscherben abspalten, bzw. die
geschwungenen scharfen Zacken abbrechen und dabei keine Arbeit am Stein
verrichten, gleiches gilt für das Beil zur Gesteinsbearbeitung. ( Ich habe es
mit den Rügener-Feuersteinen ausprobiert, es ist auch so, der Flint kann nicht
als schlagendes Werkzeug gegen harte Materialien eingesetzt werden, er spaltet
sich permanent auf.)
Aber auch wenn es funktioniert hätte, würde der Flint keine sich scharf
abgrenzenden Breit- oder Spitzmeißelspuren erzeugen, welche bereits ab Snofru
vorgefunden werden.
( Anmerkung zu den Kernbohrungen: Substituierte Hightech wird unter
Mitverwendung prähistorischer Steinzeit-Technologien versucht glaubhaft zu
machen. Im nächsten Beitrag versuche ich mal das Schneidmittel “Quarzsand“ zu
beleuchten.)
Rein chemisch-physikalich gesehen gibt es keine Unter- oder Oberarten des
Feuersteines. Er ist ein kryptokristalliner Quarz, auch als Sammelbezeichnung
für Chalcedone bekannt, die sich lediglich farblich unterscheiden.
Zugute halten muss man dem Flint, dass man mit ihm, in z.B. Kalkstein Formen
herausschleifen kann. Nach gewisser Verrichtung dieses Vorgehens müssen jedoch
die Grate wieder neu gebrochen werden, da sich die anfangs aggressiven
Kristallspitzen selbst beschleifen und dann nicht mehr in der Lage sind
Ergebnisse zu erzielen.
Weiterhin kann er als Medium dazu dienen, Schleifmittel und oder –Pasten für
Hartgesteins-Polituren zu transportieren.
Die Hieroglyphen waren mit ihrer Entstehung eine bereits sehr ausgereifte und
eine sehr statische Schrift. M. Carmela Betro schreibt, dass sich in der 5.
Dyn. eine neue Hieroglyphe etablierte: “Das Phonogramm für mr und zb, in beiden
Fällen aus unbekannten Gründen“ !?!?!?!. Diese H. stellt einen neuartigen
anderen Meißel dar - als das Vorgängermodell. Der Schaft ist lang und dünn mit
breit ausgeschmiedeter Spitze, der Vorläufer dagegen ist kurz, gedrungen mit
rundlicher Spitze.
Kann es sein, dass ein anderes Metall diesem Meißel / Hieroglyphe seine neue
Form gab ? ; dies könnte die “unbekannten Gründe“ beantworten.
Die Kemeter haben uns doch in Wort und Bild hinterlassen, was unseren
Wissensdurst befriedigen soll. Prof. Westendorf in < Das alte Ägypten>
Seite 64: “Bildhauer bei der Statuenherstellung, Relief aus einem Grabe in
Sakkara. Altes Reich, 6. Dyn. um 2320, Kalkstein. Je zwei Bildhauer, links wird
mit Schlegel und Meißel gearbeitet, rechts mit Poliersteinen“.
Im steinernen Relief dargestellt sind die „Neuen, langen schlanken Meißel“ der
neuen Hieroglyphe der 5. Dyn. im Einsatz.
Allgemein sei gesagt, dass Hieroglyphen und Reliefe fast ausnahmslos Göttliches
darstellten und beschrieben. Sich darüber hinwegsetzend: Voller profanen
Stolzes werden uns hier die wirkungsvollen Werkzeuge präsentiert, mit denen
uneingeschränkt alle Gesteinsarten formbar wurden.
Es war der Wunsch des Eigners die Fähigkeiten seiner Bildhauer und ihrer
Werkzeuge mit ins Jenseits zu nehmen. Kupferne Grabbeigaben gab es zur Genüge,
da es nicht zerfällt. Bei Eisen war es etwas problematischer, es rostet und
kann die Ewigkeit nicht überdauern.
Durch den Oxidationsprozess würde sich ein unangenehmer metallischer Geruch
freisetzen, der alles infiziert. Die nachfolgenden wiederkehrenden Beopferungen
/ Gabenbringungen würden nasensinnlich extrem beeinträchtigt. Duftende Blüten,
Heilkräuter und Öle verlierten dadurch ihre Wirkung, die Mahlzeiten wohl auch.
Gemäß den Überlieferungen sind Darstellungen in Schrift oder Bild, sowie
Scheinwerkzeuge gleichberechtigte Attribute zu den gewünschten originalen
Gegenständen.
Holzstatuen können es nicht sein, da die Poliersteine fehl am Platze wären. Weitere
Argumente sind, dass die Meißel nahezu im 90° Winkel gegen die Konturen des
Materials stehen; der Stechbeitel für die Holzbearbeitung aber immer sehr flach
für die abspahnende Haltung mit dem Klüpfel geschoben wird. Holzfiguren dieser
Größe werden liegend bearbeitet, die Arme oder andere Körperteile wurden
meistens ebenfalls aus Kernholz hergestellt und anmontiert.
Weiches Kupfer oder die etwas härtere Bronze ist sehr unwahrscheinlich für
diese langen Meißelschäfte. Bei der Annahme einer Menschengröße von ca. 175 cm
ergibt sich durch Relationsmessung des Meißels aus diesem Relief eine Länge von
ca. 40 cm !!!! Solche Materialien würden sich eher verbiegen, geschweige denn
effektive Arbeit zu leisten.
Schöne Grüße,
cq.
290808
# 22
Hallo Cq.,
überzeugen wird mich erst das erste gefundene Eisenwerkzeug aus der Zeit des
Cheops. Alles andere sind Theorien, Vermutungen, Spekulationen!
LG chepri
080914 # 23
Hallo Chepri,
durch dem das Eisen bis ins Neue Reich gewogen wurde um kein Gramm außer Hand
zu geben, wird es wohl schwierig sein größere Funde zu machen. Wie wir auch
feststellten ist es nicht unbedingt als Grabbeigabe prädestiniert (
metallischer Rost-Geruch !).
Ich denke wir sollten
die Dolche von Hüyük und Ur weiterhin im Auge behalten.
Zudem wurden für
die prädynastische Zeit Eisenperlen gefunden.
-----------------------------------------------------------------
Amasis schrieb
in Beitrag # 8:
Es gibt aber
auch Eisen, das man in metallischer Form (also nicht als Erz) in der Natur
findet, meist Meteoreisen. Und dieses
haben die Ägypter schon seit prädynastischer Zeit verarbeitet, meist (wegen der
Seltenheit) als Schmuck. Es ist also keine neue Erkenntnis, daß es im AR Eisen
gab, nur verbreitet war es nicht.
In Beitrag #
7 schrieb ich : um 3000, Ägypter stellen
Gebrauchsgegenstände aus Eisen her ( Meteoreisen),
in Beitrag # 19
: Es kann jedoch nicht angehen, dass sie hergingen und aus dem “ schwarzen
Kupfer vom Himmel“ ( Meteoriteisen ) plötzlich Dolche oder Werkzeuge
schmiedeten !
Wenn dies das erste Eisen gewesen wäre, so hätten sie es nach einem Gott
benannt, da es ja von oben kam. Insofern sie es aber schon als schwarzes Kupfer
kannten, waren die Meteoriten lediglich komprimierter reiner Rohstoff.
Mineralienatlas
Lexikon - Mineralienportrait / Eisen
Geschmiedete Eisenperlen
aus verhüttetem Eisen werden aber auch bereits der alten ägyptischen
Nagadakultur (etwa 4.000 Jahre v. Chr.) zugeordnet. ...
www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Mineralienportrait/Eisen - 125k -
---------------------------------------------------------------
Ich will heute
mal der Frage zum Meteoreisen nachgehen. Mit welchen Werkzeugen und mit welcher
Hitze kann man diesen, wahrscheinlich größeren Brocken, irgend etwas abwringen
?
Bräuchte es
nicht bereits stählerne Werkzeuge dazu (
Schröter = eine Art eines kurzen, massiven Breitmeißels zum bearbeiten
glühenden Eisens ) ?
Nachfolgendes
wird der Frage zum Eisen wahrscheinlich am realistischsten nachkommen:
Die
Kupferschmelzer erzeugten als Nebenprodukt stark verunreinigte Eisenluppen,
welche durch die Farbgebung eben “ schwarzes Kupfer“ genannt wurden. ( siehe
Beitrag #10, Nachtrag / Anfang #11, Mitte #19 Seite 285: ... )
Aus Wissbegier,
versuchte man es zu reinigen indem es erneut erhitzt und freigehämmert wurde. Siehe da, es ließ sich
im glühenden Zustand verformen. Anfänglich wurde es nur breitgeklopft, bis man
zur Einsicht kam, dass es sich auch falten lässt, und schließlich zur Kugel /
Perle geformt werden konnte.
In diesem
Zusammenhang des Probandentums erhielt man völlig neue Einsichten:
Der steinerne
Amboss und der Steinhammer fingen an zu bröckeln. Bislang galten diese Hartgesteinswerkzeuge
als fast unzerstörbar und konnten auch kaum selbst bearbeitet werden, sie
wurden sukzessive durch diesen Vorgang beschädigt. Wären die Schmiedehämmer aus
Kupfer oder Bronze gewesen hätten sich diese verformt und deutliche
Einschlagspuren in sich erzeugt.
Die Erkenntnis
war, dass der neue Werkstoff wiederstandsfähiger ist als alle sich bislang
bewährten Geräte. Das es scheinbar nur noch mit sich selbst bearbeitet werden kann, und dass man dann mit
solchen Materialien die unbesiegbaren Granite und Diorite bearbeiten könnte.
Um nun grobe
Gegenstände durch das Zusammenpressen glühender Luppen ( Feuerschweißen ) herzustellen genügten
vorab – unter hohem Verlust – Gesteinswerkzeuge. Ziel war es den ersten
eisernen Hammer herzustellen.
Mit diesem
konnte dann irgendwann fleißig gehämmert werden, wobei der steinerne Amboss
erheblich litt. Feinteiliges war schwierig zu schmieden da sich der Amboss
narbte und seine Oberfläche ständig aufbrach. Ziel war es nun eine Unterlage
mit gleichbleibend glatter Fläche zu haben.
Der Traum dieser
ersten Schmiede war es einen Amboss aus den vorhandenen kleinteiligen Erzen
zusammenzubacken. Nach viele Versuchen scheiterte es jedoch daran, dass die
Feuer für solche Massen niemals ausreichten.
Die Lösung waren
die Meteoriten, je größer und schwerer, desto besser. Auch wenn sie rundlich
waren, man konnte auf ihnen z.B. Spitzen an bereits hergestellten Bolzen
ausziehen, ohne das sich dabei die glatte Amboss-Oberfläche verschlechterte.
Nach vielen
Jahrhunderten der Versuche, des Erlernens und des Praktizierens war das Ziel erreicht, es konnte geschmiedet
werden.
Dem Drang, sich
für die Ewigkeit und die Abbilder des
Glaubens darzustellen wurde Folge geleistet, indem entsprechende Werkzeuge zur
Gesteinsbearbeitung geschaffen wurden.
Die ersten
eisernen Kratzer schufen die Schminkpaletten der Reicheinigungszeit um 3000, die des Narmer um 2950, sowie den
Bärtigen Mann aus Schiefer in dieser Zeit .
Die ersten rohen
Spitzeisen formten den Liegenden Löwen aus Granit um 3000, die Mantelstatue aus
Kalkstein sowie den Stadtgott und Göttin aus Abydos um 2900, den Knienden Mann
aus Granit um 2750, das Sitzbild des Anch, Granit um 2600, als auch die
Sitzfigur der Prinzessin Redji aus Diorit derselben Epoche.
Das Machtwerk
der Hieroglyphen konnte als ewiger Maßstab in Stein umgesetzt werden.
In dieser Zeit
erlernte man das Bauen von rustikaleren und feineren Werkzeugen in Form von
kleinen Spitzhacken und “Schrifteisen“ die für feinere Konturen maßgebend sein
werden, sowie das härten der Spitzen dieser Werkzeuge ( mehr oder minder
wahrscheinlich zufällig erkannt; ich will es hier aber nicht weiter ausführen,
da es zu weit geht ).
Es gab in dieser
Zeit nichts, was das Erstärken dieser Werkzeuge aufhalten konnte. Die,
letztendlich die Pyramiden und eines der brillantesten Sitzbilder eines
Gottkönigs – des Chephren um 2500, in Diorit –
formten.
Fazit:
Der fünffache
Gold-Preis des Meteoreisens ist nicht damit begründet, dass man irgendwelche
eisernen Kleinteile daraus machen wollte, sondern darin, dass die Meteoriten
einen unabdingbaren Gegenstand zum schmieden der Erze darstellten, nämlich als
Amboss.
Um aus
Meteoriten etwas zu schmieden wäre die Feuer-Energie eventuell gerade so
vorhanden gewesen um die Hülle zum glühen zu bringen. Um jedoch rotglühendes
Eisen davon abzustechen hätte es stählerne Schröter gebraucht. Dies, und mehr
wissend, muss man davon ausgehen, dass Eisenwerkzeuge vor, und zur
Meteoreisenverwertung vorhanden sein mussten.
Viele Grüße von
Cq.
080914 # 24
Hallo cq.,
und ich bleibe dennoch dabei, dass es keinerlei Beweis für das Vorhandensein
von Eisenwerkzeugen zur Zeit des Chepos gab. Nimm´s mir nicht übel. LG chepri
080914 # 25 von Thomas Schipper
Hallo cq,
ich weiß nicht, ob Du diese Seite schon kennst: http://www.mysteria3000.de/wp/?p=123
Mir scheint, das dort die Theorie erhärtet wurde, das im Alten Ägypten
Eisenwerkzeuge benutzt worden sein müssen. Gruss Thomas
Neuer Absatz 2
080923
Die KERNBOHRUNGEN # 26
Hallo Chepri,
danke für deine motivierenden Worte. Wir werden sehen.
Hallo Thomas,
gratuliere, da hast du ja so was richtig Richtiges gefunden.
Die nachfolgend aufgeführten Expertisen geben nahezu alle
relevanten Stofflichkeiten, die den alten Ägyptern zuzutrauen sind, wieder. Ich
würde vorschlagen diese Aufsätze der reihe nach sorgfältig durchzulesen.
1.) Kernbohrungen im alten ÄgyptenRainer Lorenz - Datum: 10. November 2002
| Artikel, Ausgabe 04 (4/2002), Magazin
Aufbauend auf den Annahmen Flinders Petrie wurden in den
letzten Jahren zahlreiche alternative Theorien über die Technik hinter den
ägyptischen Kernbohrungen formuliert. Rainer Lorenz zeigt dagegen in seinem
Artikel, herkömmliche Werkzeuge und Hilfsmittel der Ägypter waren durchaus
ausreichend um den Befund an Löchern und Kernen in Ägypten schlüssig zu
erklären. U.a. geht Lorenz dabei auch auf die Experimente durch Denys A. Stocks
ein, welcher aufgrund altägyptischer Darstellungen und Möglichkeiten eine ganze
Reihe praktischer Versuche zum Thema ‘Steinbearbeitung in Ägypten’ unternommen
hat.
( http://www.mysteria3000.de/wp/?p=70 )
3.) It
takes no Effect! von Rainer Lorenz - Datum: 01. August 2003 | Artikel, Ausgabe 07 (3/2003), Magazin
In Ausgabe 2/2003 erschien in Mysteria3000 der Aufsatz
‘Experimentalägyptologische Hartsteinbearbeitung’, der auf ungelöste Fragen um
die ägyptischen Kernbohrungen aufmerksam machen wollte. Rainer Lorenz, der
bereits zuvor in Mysteria3000 (4/2002) zu diesem Thema veröffentlichte,
bespricht den Artikel Reinhard Prahls
(http://www.mysteria3000.de/wp/?p=131)
So, nachdem uns jetzt der Kopf raucht und wir nun auch
wissen, dass man Granit mit einer stabilen Schnur und Schleifmittel sägen kann,
ist uns auch klar, dass die Alten Niltaler nicht im Schweiße ihres Angesichts
und nicht manchmal der Arbeit verachtend, sondern so ganz nebenbei mal einen
150 Tonner Quarzit-Monolith - der wiederum eigentlich gar keinen Quarz
enthält - heraus zwirnten.
Dies nur zum
“Lockerbleiben“ , und jetzt lest mal ganz entspannt meine Version ( es
reichen eigentlich die zehn Zeilen der letzten zwei Absätze ) :
6.2.) Kernbohrungen in Granit, der 4. Dynastie, ein Artikel aus meiner vorherigen HP
Viele Wissenschaftler in der Ägyptologie beschäftigten sich mit diesen
ringförmigen, vertieften Ausarbeitungen in Gesteinen wobei ein Steinkern im
Zentrum erhalten blieb, welcher nach dem erreichen der gewünschten Tiefe
abgehebelt wurde.
Um den alten Ägyptern nachzuweisen wie sie nach „wissenschaftlichen Ermessen“
gearbeitet hätten, wurden alle erdenklichen modernen Variationen von
Bohrsystemen erprobt, als Favorit gilt immer noch die Röhrenbohrung, ohne
jedoch den Überlieferten Bearbeitungsspuren nahe zu kommen.
Der Sachverhalt:
Die ersten Erwähnungen und Beschreibungen von Wissenschaftler Flinders
Pietrie: Die Rillen laufen über mehrere Umläufe und ein richtiges
„Schraubengewinde“ mit rapidem Vortrieb, der Kern ist sichtbar konisch.
Borchardts sagt aus: Von einer Bohrung, gefunden in Abusir, im Basaltgestein,
lässt sich sicher sagen, dass sie stark konisch verläuft.
Der Wissenschaftler Hölscher beschreibt die Bohrungen aus dem Grabdenkmal des
Chephren, Blatt XIV – 8, wie folgt:
Der Bohrkern aus Rosengranit mit ungleicher Rillen- Charakteristik und deutlich
konischer Form.
Zu Blatt XIV-9: Die Bohrung in rot-braunen Sandstein mit deutlich ungleich
konischer Form.
„Die Ausprägung der Rillen mit der Härte des Gesteins sich ändert. Je
härter die Mineralien, desto schärfer sind die Rillen. An den Beispielen könnte
man deutlich sehen, dass die Rillen oft in ganz verschiedenen Abständen
auftreten und dass sie sich häufig teilen oder zusammenlaufen.“
„Zwei Bohrungen finden sich im Pyramidentempel des Königs Userkaf in Sakkara.
Aus dieser Beobachtung lässt sich sicher folgern, dass die Rillen einen
unregelmäßigen Verlauf nehmen und eine begrenzte Länge aufweisen . Das Loch ist
sichtbar konisch“.
Die Arbeit des Denys Stocks in Ägypten Rosengranit zu Bohren:
Drei Mann mit einem gehärteten Kupferrohr, welches durch die Sehne eines
gespannten Bogens angetrieben wird, erarbeiten in 20 Arbeitsstunden eine
6 cm tiefe Bohrung mit ca. 8 cm
Durchmesser. Pro Minute erfolgten 120 Umdrehungen des Bohrers, als
Schneidmaterial diente Quarzsand.
Es ging kein Werkzeug kaputt, und es musste auch nichts repariert werden,
lediglich der Bogen wurde nach 18 Stunden nachgespannt.
Somit: Die Arbeitsleistung entspricht 60 Mannstunden.
Die Bogensehne überstand zudem 120 U/min, dies sind dann * 60 * 20 Stunden
= 144.000 ( 144 Tausend ) Arbeitsumdrehungen ohne
Probleme. ( Wäre eine solche Sehnenqualität damals vorhanden gewesen ? )
Nachgewiesen wurden eine relativ gleichmäßige Bohrung und horizontale, also
waagrechte Schleifringe, aber nicht der überlieferte konische Bohrkegel und die
markanten Rillen mit bis zu 2,5 mm Bohrabsenkung pro Umdrehung.
Mehrfache ähnliche Versuche wurden unternommen und die besten Spezialisten
herangezogen. Alle Ergebnisse sind praktisch im Sande verlaufen und man einigt
sich in einer verhaltenen Glaubensversöhnung, dass die alten Ägypter halt etwas
ähnliches gemacht hätten.
Zusammenfassung des Gesagten:
Die ausgearbeiteten Kegel sind ohne zu messen sichtbar deutlich nach unten
breiter ( ungleich) konisch, auch nicht gleichmäßig rund, sondern manchmal
leicht elliptisch bzw. unregelmäßig eingedellt. Die markanten Rillen verlaufen
messbar bis zu 2,5 mm je Umdrehung nach unten wie ein Gewindegang, jedoch
teils mit unregelmäßigen Verlauf und begrenzter Länge.
Wie von Archae Solenhofen richtig skizziert teils als steile und dann flach
auslaufende Windungen im Verlauf des halben Umfanges.
Wie von allen Ingenieuren bestätigt, gibt es bis heute keine
Bohrmaschine mit bis zu 2,5 mm Absenkung
( Vortrieb )
pro UMDREHUNG !!!!!.
Die Lösung:
Man gebe einen Steinmetzen mehrere geschmiedete - an der rundlich auskragenden
Schneide - gehärtete Flacheisen, der Breite von ca. 10 mm, und er solle die
zylindrische Ausarbeitung vornehmen.
( Durchmesser 8 cm, Tiefe 6 cm ).
Das Ergebnis:
Der Steinmetz wird in ca. 5 Stunden die Arbeit geleistet haben, wofür Stocks 60
Mannstunden gebraucht hat.
Mit dem Unterschied, dass durch die Steinmetzarbeit die überlieferten und
wissenschaftlich beschriebenen Spuren, Rillen und Formen tatsächlich am
Hartgestein ablesbar sind.
Dies trifft zu, und somit ist es der nachvollziehbare Beweis der
Ausführung ( keine Kernbohrungen mit Rohren ! ), und der Eisenverwendung. Was
für die industrielle Steinbearbeitung der damaligen Zeit zu beweisen war.
Für die Bohrungen in Materialien wie Alabaster, Perlen oder anderen weicheren
Stoffen sind die überlieferten Bohrgeräte in Form von Kurbel- und Bogenbohrern
weiterhin maßgebend.
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Wenn ich mal eine Rechnung aufmachen dürfte : Hätte Stocks die Spuren der Absenkung von 2,5
mm pro Umdrehung nachgewiesen, so hätte er für 6 cm Bohrtiefe lediglich 24
Vollumdrehungen gebraucht, und sich die weiteren 143976
ersparen können.
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Wenn ich zum Obigen noch was sagen dürfte:
Bezeichnender weise werden dann oft die Fakten wie in den
Schreiben von Rainer Lorenz und Reinhard Prahl vorgefunden, kontrovers gegenseitig gelähmt oder in Grund
und Boden gefahren.
Beide haben sich in die praktischen und theoretischen
Prinzipien hineingedacht - hervorzuheben ist R. Lorenz -
jedoch ist dann im Nachhinein eine Verständigung der eigentlich,
vielleicht ursprünglich gewollten, interdisziplinären Erörterung kaum mehr
möglich.
Das ist dann immer so mit der Kritik an der Kritik, der
Kritik der Kritik mit der Kritik; die ganze Aktion verfällt des Erstarrens,
keiner hat so richtig was bewiesen und der Leser weis auch nicht mehr so
richtig was eigentlich los ist.
Deshalb hier ein ganz großes Lob und Dankeschön an Euch
alle, dass ihr mich so halb ungestört -
kritische Fragen müssen natürlich sein -
so vor mich hinschreiben lasst !!
Die erbohrten Hinterlassenschaften unterscheiden sich durch
die Merkmale der Bohrgeräte, der Bohr- und Aushöhlungstypen, diese wiederum in
eklatant unterschiedlich zu erbohrenden Stoffen sowie verschiedenen Größen und
Formen. Es ist deshalb das Hauptproblem,
dass zuviel miteinander versucht wird zu erklären. Es bedarf einer
Einzelanalyse die sicherlich nach Individuallösungen verlangt.
Da die Kernbohrung mit dem Meißel nur einen Punkt meiner
Erkenntnisse des vorhanden Seins des Fe darstellt wollen wir dieses Thema hier
zum Ruhen kommen lassen. Da es viel
komplexer ist als es scheint müsste es in einem eigenen Thread behandelt
werden.
Nun zurück zu den Funden von R. Prahl:
Eisenfunde aus ältester Zeit sind den Ägyptologen
schließlich nicht fremd. So sind alleine aus der Zeit zwischen 3000 v. Chr. und
2000 v. Chr. über 10 Funde bekannt. Maspero fand in Sakkara Stücke von
Eisenmeißeln aus der 5. Dynastie, Stücke einer eisernen Spitzhacke aus der 6.
Dynastie in Abusir und zerbrochene Eisenwerkzeuge aus derselben Zeit in Dashur.
[47]
Howard Vyse veröffentlichte 1840 den Fund eines
Eisenobjektes, das in einem Steinverarbeitungsplatz außerhalb der
Cheopspyramide von J. R. Hill gefunden wurde.
Nun billigt man den Ägyptern in dieser Zeit den Abbau und
die Verhüttung von Eisen nicht zu. Wenn Eisen, dann kann es sich nur
Meteoriteneisen handeln, das einen höheren Nickelgehalt aufweist als das
irdische Metall. Leider trifft das aber auf einige der erwähnten Funde nicht
zu, z.B. hat G. A. Reisner im Taltempel des Mykerinos in Gizeh ein Stück Eisen
ausgegraben, dessen Nickelgehalt zu gering war. Für die Meteoritenthese spricht
zwar auch, dass die alten Ägypter Eisen als “vom Himmel gefallenes Metall”
bezeichneten. Doch liegt für mich einfach auf der Hand, dass Eisen für die
Ägypter allein schon wegen seiner Härte göttlichen Ursprungs war und somit vom
Himmel, von den Göttern gekommen sein musste. Es muss somit gar nicht unbedingt
das Eisen mit Meteoren in Verbindung gebracht werden.
Diese Funde erläutert R. Lorenz wie folgt:
..... schreibt Prahl, und ich kann ihm versichern,
solcherlei Funde, die einer Überprüfung standgehalten hätten und auch nur
vorsichtig etwas mit Werkzeugen zu tun haben könnten, sind den Ägyptologen
sogar absolut fremd - es gibt sie nicht, nicht ein einziges Stück! Und kein
einziges Standardwerk zum Alten Ägypten und zur dortigen Metallurgie macht auch
nur den Versuch den Eindruck zu erwecken, es hätte im Alten Ägypten vor dem 7. Jahrhundert
v.Chr. als Werkzeug gebrauchbares Eisen gegeben [55].
Stattdessen heißt es z.B.
bei Lucas \& Harris zu diesen rätselhaften Funden von Maspero [56]: “The
references to the finding of these objects are extremely vague and
unsatisfactory, the finder himself being somewhat uncertain, and the
correctness of the dating may therefore reasonably be questioned.” [57]
Es gibt verschiedene Funde von Eisen im Alten Ägypten, nur
wenige konnten wirklich untersucht werden. Früher hatte man geglaubt, dass
Nickel das Merkmal sei, das auf Meteroiteisen - ägypt. bi3 n pt, “Eisen aus dem
Himmel” [58] - hinweisen würde [59]. Entsprechend konnten Eisenfunde aus dem
Alten Ägypten so erklärt werden. Die anderen Funde, die zur Überprüfung zur
Verfügung standen, blieben ein Rätsel, bis spätere Untersuchungen gezeigt
haben, dass auch viele dieser Funde ohne Nickel meterotischer Herkunft sind
[60]. Kein einziger der wirklich seltenen und überprüften Eisenfunde bis zum
Ende des Alten Reiches ist ein Werkzeug oder ist geschmiedet, der Rest ist
Eisenerz oder Eisenschlacke, die vom Kupferschmelzen übrig bleibt! Prahl’s
Behauptung über Eisenfunde ist daher inhaltlich, weil sie sich auf
geschmiedetes Eisen beziehen muss, falsch!
Und: Man hat niemals an einem einzigen Werkstück aus dem
Alten Ägypten die Spur eines Eisenwerkzeugs gefunden [61]. Kein einziges
Werkzeug aus dem reichhaltigen Fundus besteht aus Eisen [62]. Unter den
zahlreichen Darstellungen zur Bearbeitung von Metallen findet sich kein
einziger Hinweis auf die Herstellung von werkzeugtauglichem Eisen. Und nur
heißgeschmiedetes Eisen ist überhaupt als Werkzeug tauglich, wenn auch nicht
unbedingt für unser “Problem”, und das war den Ägyptern unbekannt.
Was ich so aus Rainer Lorenz heraus lese:
1.) Also, es gibt
trotzdem anerkannte Funde. ABER : muss
es denn dann immer ein komplettes Werkzeug mit Prägedatum, Stempel und
Unterschrift sein ?
2.) “ Und nur
heißgeschmiedetes Eisen ist überhaupt als Werkzeug tauglich, wenn auch nicht
unbedingt für unser “Problem”, und das war den Ägyptern unbekannt.“
Finde ich aber doch, dass unser “Problem“ nur damit gelöst
werden kann, siehe :
6.2.) Kernbohrungen in Granit.
3.) “ Und kein einziges Standardwerk zum Alten
Ägypten und zur dortigen Metallurgie macht auch nur den Versuch den Eindruck zu
erwecken, es hätte im Alten Ägypten vor dem 7. Jahrhundert v.Chr. als Werkzeug
gebrauchbares Eisen gegeben [55]“.
Dies ist wahrscheinlich unser Hauptproblem. Wäre es denn
überhaupt vorstellbar, dass jemand in den letzten 2000 Jahren Geschichte,
schreiben hätte können, dass die eigene Kolonie ( Neger, Schwarze, und was sind
schon die Ägypter ? ) bereits um 2500 v. Chr.
hätte Eisen verarbeiten können ?????, ohne das die Köpfe rollten !!!
.
Weiter, über Napoleons
Wissenschaftlern,, den Schreibern des 19. Jahrhunderts, Generationen, deren
Auffassung durch den schrankenlosen Naturalismus bedingt waren ? Man hätte sich, wenn überhaupt, in der Gosse
wiedergefunden.
Halt, da gibt es Einen, der uns durch die Blume schreibt was
Sache ist: John A. Wilson, Ph. D., Professor für Ägyptologie, University of
Chicago, Propyläen Weltgeschichte Band
I, Seite 419:
Für die Zeit um -
1800:,.....,
“ Außer dem befestigten Lager, dem Pferd und dem Kampfwagen
werden den Hyksos noch mancherlei andere Gegenstände zugeschrieben: bestimmte
Arten von Nadeln und Schmuckstücken, Waffen und Panzern,.... “
Seite 420: .... “ hinzu kam, dass die Hyksos Panzerhemden
trugen und mit neuartigen Schwertern und Dolchen ausgerüstet waren. ...“
So, was meint nun Wilson damit, bestimmte Arten von Nadeln,
Waffen und Panzern, neuartige Schwerter und Dolche ?? Gehen Ihm die Worte aus ( ? ) oder hat er plötzlich einen vorsätzlich
künstlich gemachten Sprachfehler ?
Nein, er darf es
nicht Schreiben was er weis, da sich damit
die ganze Fachwelt gegen ihn und seinem Aufsatz verschwören würde ! Trotzdem kann er es nicht lassen uns diesen
Tipp mitzuteilen.
Mein Fazit aus weiteren geschichtlichen Ereignissen:
Die Hyksos hatten sehr wohl die Eisernen Waffen. Die eiserne
Lagerhülse in der hölzernen Nabe, welche durch Eisenringe nur mittels “ bestimmter
“ Nadeln befestigt werden konnte.
Und, dessen Konstruktion in der Lage war viele Hunderte Kilometer zu
überstehen, und auf die man sich in der Schlacht verlassen konnte.
Es waren aber nicht die Waffen, denen sich die alten Ägypter
dann unterlegen fühlten, es war der blutrünstige Kampfstil der Hyksos, welchen
man nicht gewohnt – und sich auch nicht hingeben wollte. Bevor wir fallen,
fallen wir lieber auf, lassen aber unser
Volk und unsere Kultur nicht abschlachten !.
Einhundert Jahre lang, der größten Demütigung und
Niedertracht ausharrend, ausgemergelt mit kaum erfüllbaren Abgaben und
Tributzahlungen war es ihnen trotzdem möglich im Hinterstübchen bessere,
leichtere und schnellere Kriegsgegenstände herzustellen, um befreiend den
Besatzer über den Kontinent zu jagen.
Das sagt doch aus, dass den Nil-Schmieden unter all
erdenklicher Blockaden und unter strengster Überwachung die Herstellung von
eisernen Waren immer noch kein Problem darstellte. Wie wir bereits mehrfach
festgestellt haben, dass der Umgang mit Eisen nicht in Hunderten von Jahren
erlernbar war, sie es aber zu diesem Zeitpunkt bis zu Perfektion beherrschten.
Was dann weiterhin, bis zur Zeit der Hatschepsut und bis Ramses IV – der die erste
Eisenkrise der Menschheit hatte – belegt ist.
Viele Grüße von Cq.
081004
# 27
Der
Dolerithammer und die Schleifstoffe
Diesen Beitrag widme ich meinem Lieblingsinstrument,
namentlich „Dolerithammer“, der von manchen Autoren als wesentlichstes Werkzeug
zur Herstellung von Pyramiden und Obelisken gehandelt wird.
Wenn dies so wäre, wären Tempel und Pyramiden vor mehr als
100-Tausend Jahren erbaut worden.
Wobei man derweil auf spitzwinkelige Verkleidungssteine,
schwalbenschwanzförmige Ausklinkungen ( am Taltempel des Chephren ),
Hieroglyphen und Skulpturen hätte verzichten müssen.
Ich nehme deshalb an, dass seit Menschen gedenken keine
Handwerker dieser Erde jemals Gesteinsbearbeitung ( im größeren Maße ) mit
diesem Gerät getätigt haben.
Anderweitig hat der Dolerithammer jedoch seine Vorzüge, er
macht aus Getreide ein gutes Mehl und aus Granitscherben ein hervorragendes
Schleifmittel.
Die zweite Kritik meinerseits gegenüber dem oft
beschriebenen Quarzsand als Schleif- und Schneidmittel wird im Nachfolgenden
gleich mit abgehandelt. Keiner der alten Praktiker wird mit Quarzsand
geschliffen, gebohrt oder gesägt haben.
Grundsätzliches zur Theorie und zur Praxis des Schleifens
von Gesteinen und Edelsteinen:
Das Schleifkorn muss scharfkantig und an den entsprechenden
Vorgang angepasst sein.
Um einen guten Feinstschliff ( Seidenmatt oder Seidenglanz )
bzw. die darauffolgende Hochglanz-Politur herzustellen, benötigt es heute noch
in Kalkstein mindestens 4 , bei
Hartgesteinen 5 sich ergänzende Schleifstufen ( bei entsprechend gut
vorbereiteten Oberflächen ).
Der Erfolg eines guten Schliffes ist nur durch gute Vor- und
aufbauende Nacharbeiten garantiert. Die Vorarbeit erstellt die Form oder die
Fläche mit entsprechenden Werkzeugen, welche eine Oberfläche mit Unebenheiten
kleiner 1 - 0,5 mm erzeugen. Es erfolgen nun die aufeinander abgestimmten
Schleifprozesse, wobei jeder nachfolgende die vorhergehenden Rillen / Kratzer weit
mehr als um die Hälfte verkleinert und die kristallinen Strukturen weiter
einebnet; wir gehen jetzt also in den Mikrometerbereich. Der letzte Arbeitsgang
ist die Politur, bei der das menschliche Auge die Mikrokratzer nicht mehr
erkennen kann und das Gestein als Spiegelblank erscheinen lässt.
Die Grundzüge dieser Technik erkannte schon der Homo
Sapiens, in dem er merkte, dass manche
Steine nur mit Hilfe von scharf abgeschlagenen Splittern, sich pulverisieren
lassen. Man erlernte den Umgang mit allen vorgefundenen Natursteinen und den
Eigenschaften der Kristalle.
Für die Pyramidenzeit sprechend wurden zum Schleifen
von Hunderttausenden Quadratmetern
Verkleidungssteine, polierten Granitblöcken und Figuren jetzt gut zu
handhabende Schleifmittel benötigt. Dessen Herbeibringung unproblematisch und
kostengünstig zu realisieren war.
Die Herstellung dieser Schleifkörnungen erfolgte aus dem
erworbenen und angewandtem Wissen von Jahrtausenden:
Mit Dolerithämmern mörserte man Granitsplitter, -brocken,
-scherben zu Korn / Staub und Pudern.
Aufgrund seiner rötlichen bis stark roten Färbung kann der
Assuan-Granit als Alkaligranit bezeichnet werden.
Dieser besteht aus
ca. 20 – 40 % Quarz
mit einer Härte von 7 und einem spez. Gewicht (Dichte) von 2,65,
ca. 50 – 80 % .. Alkalli-Feldspät... Härte 6..................
Dichte 2,50
ca. 0 – 5
%....Glimmer....…………..........….2..............................2,80
ca. 0 – 5 % Amphibol..........……............…3......................…....2,90
Mit diesem Gemenge könnte man jetzt Grobschleifen und die
manuellen Bearbeitungsspuren einebnen.
Das wär’s dann aber auch, da das enthaltene Großkorn immer
wieder grobe Kratzer verursacht, und deshalb ein Feinschliff mit dieser
Mischung nicht möglich ist.
Die Lösung ist, man versucht durch Sieben mittels
unterschiedlich gewebten Stoffen / Säcken die Körnungen voneinander zu trennen.
Der Einfachheit halber nehmen wir an, man braucht Körnungen für Grob-, Mittel-
und Feinschliff zuzüglich des allerfeinsten Puders zur Politur, also maximal 4
sich differenzierende Pulver.
Diese Trennprozedur ließe sich auch durch Windsichten oder
Schlämmen mit Wasser durchführen, da die feineren Anteile am weitesten getragen
werden.
Jetzt hätte man also die verdächtigen Schleifmedien um alle Arbeiten – der drei
Vorschliffe sowie der Politur -
säuberlichst in allen Materialien auszuführen. Wäre da nicht noch der
Unterschied, dass Basalt, Syenit, Gabbro und Diorit zweieinhalb mal so
wiederstandsfähig sind als Kalkgestein. Weiterhin, dass Granit Quarz enthält,
welcher wiederum um ca. 43 % härter ist als die Minerale der vorgenannten
Gesteine der Härte 6 ( bei Annahme der Mohs’schen Härteskala mit Quarz als 100%
,, , die M-H-Skala ist nicht linear !!).
Das bedeutet, wir sollten aus den jetzt vorhandenen Feldspat
/ Quarz - Körnungsgemischen mittels Wasserschlemmverfahren (da
unterschiedliche Dichte) die Trennung nach Härte 6 und 7 vornehmen.
Demnach
bekämmen wir dann die rot-rötlichen Körnungen der mittleren Härte 6 zum
schleifen von z.B. Schiefer, Kalkstein, Alabaster, Metalle
usw. sowie die speziellen weißen
Körnungen mit der Härte 7 für alle
Hartgesteine und Edelsteine.
Vorstellbar ist, dass sich beim zerkleinern der Granitstücke
mit dem Dolerithammer im Steinbruch terrassenförmige Mulden ausbildeten, welche
leicht hangseitig angeordnet sind und gleichzeitig als Schlemmvorrichtung
dienen konnten.
Um ausschließlich reinste Schleifmittel - für die Meister in
den Fürstenwerkstätten - zu erhalten, nimmt man die Kristalle der
Quarzadern aus der Schwarzen Wüste nahe
Baharija, die der Quarzitvorkommen in Elephantine oder die Quarzgänge von
Assuan, und lässt ebenso den
Dolerithammer seines Amtes walten.
Der “ ägyptische
Diamant “ wird wohl der Granat, mit der Härte von 7,5 , gewesen sein.
Anzufinden als Nebengemengteil oder größere Anhäufungen in Form von
Kristallgängen vorzugsweise in Gneisen z.B. nahe Gebel el-Asr / Toshka. Mit ihm
wurden Türkis H=5, Lapislazuli H=5-6, Karneol H=7 sowie andere Edelsteine oder Wüstenglas
geschliffen und poliert.
Größere Splitter von Granat, eingekittet in Holzstäbe
ergaben Gravierstifte für z.B. Beschriftungen von Siegelröllchen.
Die gewonnenen Granatpulver sind grau-braun.
Alle Schleifanwendungen wurden unter Zugabe von Wasser
ausgeführt, welches die Aufgaben als Transport-, Binde- und Gleitmittel erfüllt, sowie die Trennung des Abriebes
erledigt.
Dies Ganze hört sich vielleicht schwieriger an als es in
Wirklichkeit ist. Aber nur so konnten die Fertigungstechniken der überlieferten
Arbeiten ausgesehen haben. Und die Alten waren Perfektions-Puristen, sie
verrichteten ihre Tätigkeiten mit Feingefühl und viel Geschick; für sich, für
den König und für die Götter.
Diese kurze Abhandlung stellt jedoch nur einen kleinen
Ausschnitt des Repertoire ihres Wissens, ihrer Fähigkeiten und deren
Anwendungen dar. Vorgetragen als meine
Antwort auf manche unhaltbaren,
gutgemeinten praxisfremden Erklärungsversuche.
Das Fazit:
Der Dolerithammer war nicht das Werkzeug mit dem man
Kalksteinblöcke, nahe den Pyramiden, aus dem Felsmassiv heraus schremmte. Mit ihm hat man auch keine Pyramidions,
Quadersteine oder Säulen zum Pyramidenbau geschaffen, denn wie in Beitrag # 21
festgestellt, müsste der Dolerithammer zumindest Spitzmeißelspuren ( und das
bereist seit Snofru oder früher ) produzieren. Macht er aber nicht.
Der Dolerithammer hat weder vor, noch während, noch nach
Hatschepsut irgendwelche Obelisken aus dem Granitmassiv befreit. Dies haben
wir, denke ich, mit dem Beitrag # 20 von Chepri festgestellt, dass es zur Zeit
des Neuen Reiches, also der 18. Dynastie um etwa - 1600,
Eisenwerkzeuge gab, demzufolge auch benutzt wurden. Und auch nur so war
es ausführbar.
Also gab es für die Thebaner keinen Grund, da es sowieso
sinnlos ist, mit einem Stein auf massiven Fels einzuschlagen, in der Hoffnung,
dass in fernen Zeiten dann ein Himmelszeiger übrig bleibt.
.
In dieser Zeit – des Neuen Reiches – wurde zwar nicht qualitativ besser, dafür
quantitativer und kolossaler gebaut.
Noch ein kleines Schlusswort über das man mal, in Bezug zu
Hieroglyphen in Hartgestein, nachdenken kann:
In < Die Bau- und Kunstarbeiten des Steinhauers ,
Ausgabe 1896, Leipzig > schreibt auf
Seite 190, zum schleifen von Ornamentik :
“Grundbedingung ist eine tadellose, genaue Vorarbeit. Durch
Schleifen lassen sich Fehler nicht verbessern. Das Geschäft ist umso einfacher,
je einfacher die Formen des Arbeitsstückes sind; reiche Verzierungen lassen
sich nur mit großer Mühe und Sorgfalt oder gar nicht schleifen“.
Viele Grüße von Cq.
Neuer Absatz 3
081008 von Thomas Schipper
# 28
Hallo cq,
ich nähere mich Deinem Lieblingsthema einmal kurz von der schriftlichen Seite.
Denn sollte ein Nachweis erbracht werden, ob die Alten Ägypter tatsächlich
schon Eisenwerkzeuge zur Zeit der Erbauung der Cheopspyramide verwendeten, dann
nur auf einem Papyrus. (Bestelllisten vom Handel, Handwerkerlisten ect.)
Auf meiner Suche fand ich das Wort bj3 ( bjA ), als allgemeine Bezeichnung für Erz,
aber auch für Kupfer und Eisen. (DZA 22.818.070 und DZA 22.818.090). Folgt man
dem Digitalen Zettelarchiv, gibt es Schriftzeugnisse, die belegen, dass schon
vor der Hyksoszeit Eisen bekannt gewesen sein musste, was wiederum den Schluss
zulässt, dass irgendetwas in Eisen hergestellt worden sein muss.
Das aber nur kurz angemerkt…
Hallo nochmals,
als Vertiefung meines vorherigen Beitrag ist noch zu sagen, dass ich nach
längere Überlegung nicht davon überzeugt bin, dass die Bezeichnung
"bjA" gleich "Eisen" zu hundert Prozent zutrifft. Die vielen,
zusammengesetzten Worte, die mit diesem Begriff einhergehen, deuten eher auf
die Bezeichnung eines "Gebrauchsmetall" mit fester Eigenschaft hin.
Das kann Eisen sein, muss aber nicht. Laut Wb I, Seite 436, geht man von Erz,
Kupfer sowie von einem "?" aus.
Als Beleg möchte ich dazu eine Zusatzbezeichnung des Gottes Seth anführen. Laut
"Lexikon der Götter und Götterbezeichnung" heißt es über diesen Gott:
"Seine Knochen bestehen aus Eisen". Eisen wird hier so umschrieben:
bjA-n-p.t; Wb I, Seite 436 = Erz des Himmels. Diese Behauptung stammt zwar nur
aus der griechisch/römischen Zeit, aber deutet mit Sicherheit auf Meteoreisen
hin. "Eisen vom Himmel" oder "Erz vom Himmel", das ist hier
die Frage…
Mit diesem Wissen bin ich in der Geschichte weiter zurück gewandert
und habe als Bezeichnung des Hakens zur "Mundöffnung" folgendes
gefunden: "bjA pr{r} m StH" = "Erz, das aus Seth herauskommen
wird". Dieser Satz ist auch im "Lexikon der Götter und
Götterbezeichnungen" belegt und stammt aus dem Alten Reich (etwa 2707 -
2216 vor Christus). Darin könnte man den schriftlichen Beleg sehen, das
"bjA" schon zu dieser Zeit bekannt war. "bjA" =
"bjA-n-p.t" könnte man nun interpretieren, denn die Knochen des Seth
bestehen ja bekanntlich aus "bjA-n-p.t"…
Fakt ist, das in der 3. bis 6. Dynastie ein "Erz" mit fester
Eigenschaft bekannt war. Ich glaube schon, dass dies ein guter Hinweise ist…
Thomas
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081014 #
30
Wüste und Meißel, Narmer Palette
Hallo Thomas,
alle Hochachtung vor Deiner Pionierleistung, ich habe seit
dem Beginn meiner Reserschen nichts Wertvolleres, Ergänzendes gelesen.
Zu Deinem Beitrag #28,
“Auf meiner Suche fand ich das Wort bj3 ( bjA ), als allgemeine Bezeichnung für
Erz, aber auch für Kupfer und Eisen“.
Will ich ergänzen, dass man auch nach der Bezeichnung “schwarzes Kupfer“ = “Kupfer mit festen
Eigenschaften“ suchen muß, da dies ein weiteres Synonym für Eisen ist.
Zu Deinem Beitrag # 29,
“Die vielen, zusammengesetzten Worte, die mit diesem Begriff
einhergehen, deuten eher auf die Bezeichnung eines "Gebrauchsmetall"
mit fester Eigenschaft hin.
Das kann Eisen sein, muss aber nicht. Laut Wb I, Seite 436,
geht man von Erz, Kupfer sowie von einem "?" aus“.
Das “?“ ist begründet, da man bislang den Begriff “Eisen“ in diesem Sinne nicht vermutete.
Zum Begriff
“Gebrauchsmetall“ will ich jetzt
weiter ausführen: Folgende Metalle waren den Ägyptern geläufig: Gold, Silber,
Elektron ( = Mischung aus Beiden ), Kupfer und Bronze, evtl. Pyrit und ähnlich
metallisch schimmernde Stoffe. Dies sind vorrangig Materialien für Schmuck,
Vorzeige- und Prestigeobjekte sowie für Scheinwerkzeuge. Leicht zu
bearbeiten, Edel (-Metalle ), glänzend
und die Zeiten überdauernd ohne sich wesentlich zu verändern.
Die eisernen Gegenstände der damaligen Zeit waren sehr roh,
narbig, porig, schroff und immer mit Kohlen- und unausgeschmiedeten Eisenresten
durchsetzt. Besonders im Zusammenhang mit dem Kontakt von Hautschweiß ( Salze =
Oxidationsbeschleuniger) setzten diese Gegenstände sehr schnell Flugrost an und
färbten metallisch-braun ab, des weiteren setzten sie unangenehmen Eisengeruch
bei der Handhabung und auf der Haut ( Handfläche ) frei.
Deswegen als Unedel, und primär wegen der “festen
Eigenschaften“ konnte es nur als Gebrauchsmetall
verstanden werden. Bezeugt wird dies in der überlieferten
Benützung dieser Meißel. Damit sich die
Handwerker ( Steinmetzen / Bildhauer )
nicht an den schroffen, kantigen Werkzeugen verletzten / wundrieben, wurden die
Handstücke mit Pflanzenfasern oder Holz umgeben und mit Lederriemen umwickelt.
Visualisiert durch den glockenförmigen
Handschutz. Dargestellt in den Reliefen und als Hieroglyphen in Form der Meißel
mit Glockengriff. ( # 21 )
Dein weiteres Zitat:
“Mit diesem Wissen bin ich in der Geschichte weiter zurück gewandert und
habe als Bezeichnung des Hakens zur "Mundöffnung" folgendes gefunden:
"bjA pr{r} m StH" = "Erz, das aus Seth herauskommen wird".
Dieser Satz ist auch im "Lexikon der Götter und Götterbezeichnungen"
belegt und stammt aus dem Alten Reich (etwa 2707 - 2216 vor Christus). Darin
könnte man den schriftlichen Beleg sehen, das "bjA" schon zu dieser
Zeit bekannt war. "bjA", "bj3" = "bjA-n-p.t" könnte man nun
interpretieren, denn die Knochen des Seth bestehen ja bekanntlich aus
"bjA-n-p.t"…
Deine Interpretation ist vollkommen richtig. Ich gehe aber
noch einen Schritt weiter und nehme die Verifizierung: "bjA pr{r} m StH" = "
Erz, das aus Seth herauskommen wird" WÖRTLICH.
Folgende Fakten lege ich zugrunde:
1. Gott Seth ist der Herr der westlichen Wüste, Seth wird
assoziiert mit der Wüste und er tritt in der Gestalt der Wüste auf, also ist
Seth gleichbedeutend mit der westlichen Wüste.
2. Quelle : Diercke
Weltatlas, Seite 139, Industrie und Wirtschaft:
Hier ist ca. 200 Kilometer süd-westlich von Gizeh, im Wüstengebiet Al-Harra
/ Al-Bahariya, das Symbol für ein
wesentliches Eisenerzvorkommen eingezeichnet. ( # 11 )
3. Quelle : Dokumentation von Renate Beyer, “Ägypten, mit den Beduinen durch die Wüste“,
vom 29.09.08, 015’-1 Uhr auf Phoenix ( original von Arte ). Es geht um die westliche Wüste mit den Oasen
von Bahariya, Farafra und Dakhla, diese seien seit der Stein- und der
Prähistorischen Zeit besiedelt, und waren zu Pharaonischen Zeiten überaus
reiche Metropolen und wichtigste Handelsstationen. !!!!
Hier wird in Bild und Ton folgendes berichtet:
Ein vollbeladener Güterzug mit Eisenerzen aus den Oasen,
bringt die Ladung nach Kairo.
Die Schwarze Wüste besteht
aus eisenhaltigen Gesteinen.
Fossile Wasserquellen sind stark eisenhaltig.
Die Gesteine der
Weißen Wüste beherbergen Hämatitkristalle.
Im Wüstensand findet man faustgroße Hämatit-Aggregate, die
von den Beduinen “Metallblumen“ genannt werden.
Folglich waren diese Substanzen damals schon vorhanden.
In diesem Fall würde “bjA“ nur für Erz und Eisen stehen
können, da kein Kupfer in den westlichen Wüsten und Oasen vorkommt.
> Im Handbuch von Hochleitners Mineralien-Kompaß steht geschrieben: Hämatit
, FE 2
O 3, Roteisenerz, Eisenglanz..., Verwendung: ALS
EISENERZ (!!!).
In Situ :
" Erz, das aus Seth = aus der Wüste herauskommen wird ".
Was hiermit zu beweisen war.
Dies bezeugt dann weiterhin, dass den Niltalern der ersten
Dynastien das prototypische Erlernen der Eisenverarbeitung zugestanden werden
kann. Im weitesten Sinne die ersten Kontakte der Negada-Kultur bezichtigt
werden können. Wie in Beitrag # 23 dargelegt, dass das Schmieden ab
Narmers-Zeiten seinen Anfang nahm.
Zu dieser Datierung noch ein weiterer Beleg:
Ab der Mitte des Beitrages # 21 beschrieb ich den kleinen
Meißel U22 : mnx, dessen Aussehen plump, kurz und gedrungen als Hieroglyphe
dargestellt wird; als Ideogramm für “hervorragend , vortrefflich“ sein. Laut M.C. Betro war dies das Vorgängermodell
der Hieroglyphe des kleinen Meißels U23
: Ab; mr, welcher wesentlich eleganter, komfortabler und exakt skizziert wird.
Der Schaft ist lang und dünn mit breit ausgeschmiedeter Spitze, genau so wie
ein Breitmeißel unserer Gegenwart nicht anders dargestellt würde.
Weitere Erläuterungen in # 21.
Die Hieroglyphe Ab; mr sei ab dem Alten Reich, laut Betro,
dem Hieroglyphensystem ergänzt worden.
Letzteres will ich nun korrigieren und das Geschehen in Wort
und Bild für die Zeit um - 3000 nachwiesen:
Quelle: Kunst im Bild, Das Alte Ägypten, von Prof.
Westendorf, Seite 24 - 25 :
Die Schminkpalette des Königs Narmer, Schiefer, aus Nechen,
Frühzeit, 1. Dyn. um 2950 v. Chr.:
Der Name des Königs:
Wels = Nar mer = Meißel , ist auf beiden Seiten der Schminkpalette
“angebracht“.
In den Abbildungen deutlich sichtbar, erkennt man zweifellos
den langen schlanken Meißel, wie wir ihn ausgiebig beschrieben haben.
Da die Pharaonen mit ihren Geistlichen jedoch nur
Bildzeichen mit Charakter und Ethik versinnbildlichten war ihnen wesentliches
daran gelegen diesen Meißel in den Gottesworten aufzunehmen. Zudem konnten sie
ja nur Abbilden was sie kannten !!!!
Ergo: Nach meinem
Ermessen, wurde hiermit das erste Unikat
eines vortrefflichen Eisenmeißels um die Zeit vor ca. 2950 v. Chr. abgebildet.
Oder, es bleibt die Frage offen, ob sich die Karikatur eines
solchen Meißels als Vision erst für die nächsten Jahrtausende bewahrheiten
sollte. Anderweitig muss es ein realer Gegenstand ihrer Gegenwart gewesen sein.
Da ihnen das Eisen bereits mit der Reichseinigung geläufig
war, brauchte es für nachfolgende Zeiten weder eine ständige Dokumentation noch
die dauernde Erwähnung. ( Wir schreiben ja auch nicht ständig, dass wir im
Besitz eines Autos sind, wir haben es einfach ! )
Unterstützend von Thomas:
Fakt ist, das in der 3. bis 6. Dynastie ein "Erz" mit fester Eigenschaft
bekannt war.
Ernüchternd muss ich selbst feststellen, das die
Indizienbeweise mehr und mehr eine ungeahnte Wirklichkeit der Komplexität der
damaligen Kenntnis ans Tageslicht bringen. Und nur aus diesem einzigartigen
Grund war es diesen genialen Vorfahren möglich, sich von anderen Hochkulturen
abzuheben und sich bis in unserer Zeit – auf diese wundersame Art und ihrer
Projekte – zu überliefern.
Viele Grüße von mir.
Beim zu handhabenden Meißelrohling ist die Qualität gar nicht mal so
entscheidend, der wichtigste Trick ist das Härten. Hierbei werden lediglich die
ersten 6 – 8 mm gestählt, die Abfolge dabei ist ein zweimaliges
Abschrecken in einer ganz bestimmten Glühphase, was aber in äußerster Präzision
ablaufen muss. Zu wenig gehärtet, verbiegt sich die Spitze, bei zuviel, bricht
sie ab. In der richtigen Substanz ist dann diese kleine Pyramide in der Lage
Quarz zerbersten zu lassen ( # 9 ).
So, zur Raute kann ich dir leider nichts mehr erzählen und das, mit dem Brunnen
darüber, im Wort bja, weißt du bestimmt besser als ich; will es aber trotzdem
schreiben: Betro, Seite 165: Brunnen: ..., eine Verschmelzung mit einigen
Varianten des Kupfersymbols, die diesem ziemlich ähnlich sind. Als hmt
bezeichnete das Symbol .., auch das Kupfer; als Phonem bi(3z) floss es in die
Schreibweise einer wichtigen Kategorie von Wörtern ein, die mit der Vorstellung
des Wunderbaren verbunden waren, vom Wort für Wunder selbst bis zum Namen von
Bergwerken und kostbaren Mineralien.
Da hätte ich noch einen fraglichen hieroglyphischen Fall: Wenn die alten
Ägypter das Metall Eisen bezeichnen wollten, so nahmen sie das Zeichen für
Kupfer und ergänzten es durch das Zeichen für schwer, dies soll aussehen wie
eine Keule mit Spitze nach oben und unten von rechts beginnend ein
kleines Häckchen als kleiner Halbkreis nach unten links. Anders ausgedrückt,
wie eine Karotte mit unten rechts einem kleinen Kringel nach unten links. ??
Viele Grüße, cq
081102
# 34
Eisernes Rohmaterial Teil: V., aus den Mineral-Erzen des
Hämatit
Ich will nochmals auf die Hämatit-Funde = Roteisenerz, der westlichen
Wüste wie im Beitrag # 30 beschrieben, zurückkommen, und dessen
Schmiedbarkeit für die alten Zeiten etwas näher erläutern ( lassen ): Hämatit,
Roteisenerz (Fe2O3); weist einen hohen Fe-Gehalt auf. Die typische Rotfärbung
wird durch das Eisen(III)-oxid hervorgerufen. Die Verbindung des Eisens mit dem
Sauerstoff ist locker, so dass der Hämatit als "leicht reduzierbar"
gilt.
Hämatit Vorkommen, Paragenesen, Erz-Lagerstätten. Reiner Hämatit (Roteisenerz)
kommt als akzessorisches Mineral in sauren magmatischen Gesteinen wie Granit,
Syenit .... Gut ausgebildete Hämatitkristalle entstehen vulkanisch
exhalativ, teilweise bis zu einem Meter Mächtigkeit. In trockenen, heißen
Klimazonen entstehen Hämatit der ursprünglich gebildeten Eisenhydroxide.
Ebenfalls in heißen Klimagebieten wird Hämatit durch Oxidation der oberen Zonen
von Magnetitlagerstätten gebildet ..., Große Hämatitlagerstätten wurden auch
durch oberflächliche Verwitterung und Auslaugung von siderithaltigem Kalkstein
in Nordafrika gebildet. Wegen seines hohen Eisengehaltes ist Hämatit
eines der meist verwendeten Eisenerze. --------------
Beispiel der Verhüttung:
http://www.uni-muenster.de/UrFruehGeschichte/dht4.htm: Typischer
mittelalterlicher Eisenerz-Verhüttungsplatz mit Schlackenhaufen Im Dietzhölztal
mit seinen Nebentälern sind ca. 300 Verhüttungsplätze bekannt. Davon wurden 8
Plätze von Archäologen wissenschaftlich untersucht und Ausgrabungen vorgenommen
....,
An allen untersuchten Plätzen wurde Roteisenerz ( = Hämatit ) verhüttet.
Das Erz mußte zerkleinert werden und wurde dann zusammen mit der Holzkohle in
Rennöfen geschmolzen. Bei den Öfen handelt es sich um kleine aus Lehm
aufgebaute Rennöfen mit einem Innendurchmesser von etwa 35 - 45 cm und einer
Höhe von vermutlich 1,20/1,50 m, die teilweise mit Steinen ummantelt waren und
stets einen eingetieften Schlackenkanal von 1,20-1,50 m Länge besaßen. Nachdem
das Erz im Ofen geschmolzen war und sich am Boden in Form einer Luppe abgesetzt
hatte, wurde der Ofen angestochen und die Schlacke konnte über den
Schlackenkanal abfließen.
Bei einer Hochrechnung nur für die Zeit vom 11. bis 13. Jahrhundert werden die
gewonnenen Eisenmengen auf ca. 1300 - 3700 to geschätzt, bei einem
Waldverbrauch von ca. 175 - 250 Hektar und einem Eisenerzverbrauch von ca.
15.000-20.000 Tonnen Roteisenstein.
Der Teichhammer ..., bearbeitete wohl das Roheisen aus verschiedenen
Eisenhütten der Umgebung. Diese frühen Hochöfen lieferten zwar flüssiges
Roheisen, doch war dessen Gehalt an Kohlenstoff und Verunreinigungen zu hoch,
um es schmieden zu können. Dieser Umstand machte es erforderlich das Eisen zu
frischen, d.h. es im erhitzten Zustand zu hämmern, wobei sich der
Kohlenstoffgehalt durch Oxidation soweit verringerte, daß das Eisen schmiedbar
wurde. Aufgrund des Umfangs dieses Arbeitsprozesses entstanden selbständige
Hammerwerke, die das von den Hochöfen gelieferte Eisen frischten und es
anschließend zu Schmiede- oder Stabeisen weiterverarbeiteten.
------------
Ob nun durch Rennöfen ( Dr. H. Föll: Töpferöfen um –4000, lieferten eine
Temperatur von bis zu 1200°C, was ja zudem auch für Gold, Silber und Kupfer
benötigt wurde ! ) oder durch glühend machen und zusammenhämmern des
angeschmolzenen Hämatit die Verhüttung erfolgte, was im letzteren Fall
lediglich eine Temperatur von nur 800 – 900° C. benötigt, sei erst mal
dahingestellt. Wichtig erscheint mir anzumerken, dass es im
insider-ägyptologischen Schrifttum keine Hinweise auf das Vorhandensein von
Eisenrohstoffen in diesem Land beschrieben werden. Dieses durch unseren
Nachweis des Hämatit´s als Kristall und Mineral sowie der Tausenden Tonnen Erz,
die nahe aus Baharia abgefahren werden, welches von unbefangenen
ethnologischen und philologischen Wissenschaften bestätigt wird, ist plausibel
anzunehmen, dass den vorgeschichtlichen Ägyptern die Eisenbekanntschaft in die
Wiege gelegt werden kann. Zudem in diesen Moment der Werkstoff nahe der
Verwendungsstelle wäre, geringere Feuerenergie zur Herstellung gebraucht würde,
als z.B. bei Cu, und das Talent den Verarbeitern geläufig gewesen ist.
Das Eisen kam nicht zu den Pyramiden, die Pyramiden häufelten sich dort, wo man
kreativ-konstruktiv denkend und wissend, sowie praktizierend die Technologien
als auch die Rohstoffe vorhanden waren. Alte Mythen berichten,
dass die Götter mit dem Menschen, den Schmied erschaffen haben.
Dr. C. Müller, Direktor des Völkerkundemuseums in München, spricht in der
Sendung von BR-alpha vom 15.10.08, Religionen auf der Spur, über das Handwerk
im alten Ägypten: “Der Schmied war das erste Handwerk überhaupt. Nachdem der
Mensch das Feuer beherrschte, wurde dadurch der Mann zum Schmied, worauf er der
Frau das Töpfern lernte, was dann ausschließlich als feminines Handwerk galt“.
Die Eisenschmiede von Naturvölkern bedienen sich heute noch ihrer Erze
und erhalten das angestammte Handwerk zur Sicherung ihrer Tageseinkommen, ohne
auf neuzeitliche Eisenwaren zugreifen zu müssen.
Es geht also um die vorgeschichtliche Menschheit, die Datierungsgetreu in den
Zeiten um ca. 4000 bis 6000 b.C. Kupfer geschmiedet / geschmolzen hat, manche
Historiker gehen sogar bis 8000 b.C. Wenn dann der Pyramiden- und
Tempelbau mit Kupfer funktioniert hätte, und es keine Eisenfunde gibt, muss man
sich fragen wo sind die kupfernen Steinbeile, Spitzhacken, Hämmer und Meißel
mit Gebrauchsspuren abgeblieben ? Es gibt keinen einzigen Fund eines
gebrauchten, abgenützten Werkzeuges, lediglich polierte Scheinwerkzeuge als
Grabbeigaben, und diese teils nur als Miniaturformat !
Und gerade aus dem Grund der nicht gefundenen Kupferwerkzeuge konnte sich der
Dolerithammer behaupten, als er dann am 5ten Tag des 10ten Monats im Jahr
der weltweiten Bankenkrise a.C., mit dem Beitrag # 27 entschlüsselt und
seiner wahren Bestimmung überführt wurde. Um das Ganze nun auf einen Nenner zu
bringen, will ich anmerken: nur um des Fundes Fundeswillen heiligen dann
Pseudofunde die Mittel, das angestammte Wissen der Urvölker wird scheinbar
ignoriert. Auch die Funde von “besseren“ Fe-Schmiedefeuern vermisst man;
wie viele Funde von Kupferschmelzöfen sind in diesen Breitengraden, aus dieser
Zeit noch vorhanden ?
Nehmen wir die 3000 Jahre Kupferzeit bis zu Narmer um -3000, wo sind die
prähistorischen Gravuren, Skizzen und Inschriftsversuche mit diesen Meißeln an
Weichgesteinen, Alabaster, Schiefer, Sand- und Kalkstein, in Höhlen und an
Felswänden ? Hätten sich die Negader nicht auch mit den Kupfermeißeln
verewigen wollen ? Wobei an diesen genau definierbaren zeitlichen Scheitepunkt
das serienmäßige bearbeiten von Hartgestein seinen Anfang nahm.
Woraus leiten sich die Gründe ab, die Trennungslinie zwischen Geschichte und
Vorgeschichte auf die Zeit um –3000 zu datieren. War es doch der markanteste
und revolutionärste Wendepunkt der Menschheitsgeschichte. Durch
Kaltschmieden soll das Cu härter werden, wieso sei man erst nach 3000 Jahren
der Verarbeitung darauf gekommen ?
Obwohl nachweislich die ersten Kupferambitionen durch klopfen mit einem
Stein erwirkt wurden, und man somit das harte Kupfer schon von Anfang an gehabt
hätte ! Kupferschalen und rundbauchige Töpfe werden aus gegossenen
Kupferplatten in tagelanger Arbeit kalt gehämmert / getrieben, müsste das
Kupfer nicht nach wenigen Stunden des Schlagens schon stählerne Eigenschaften
haben, und es darum keinen ausgebauchten Kessel mehr ergeben könnte ?
Wer den Beitrag # 26 “Kernbohrungen“ aufmerksam gelesen
hat, dem ist im Artikel von R. Lorenz, letztes Drittel, bestimmt auch die
Aussage von D. Stocks aufgefallen: “Stocks konnte bei seinen Experimenten exakt
den Vorgang beobachten, den Hölscher nur theoretisch beschrieben hatte, nämlich
dass sich die Quarzteilchen im weichen Kupfer festsetzen und so die eigentliche
Bohrarbeit leisten. Stocks spricht dabei sogar von einem “key factor”, der das
Bohren mit Kupfer überhaupt erst ermöglicht!“ ?? Viele Grüße von mir, cq.
081116
# 35
Hallo Forum,
Zu den Wissenschaftlern, die
sich mit der Metallurgie und Datierungen beschäftigten:
am Anfang des 20.
Jahrhunderts:
Hämatit, Roteisenerz (Fe2O3); weist einen hohen Fe-Gehalt auf. Die typische Rotfärbung
wird durch das Eisen(III)-oxid hervorgerufen. Die Verbindung des Eisens mit dem
Sauerstoff ist locker, so dass der Hämatit als "leicht reduzierbar"
gilt.
Hämatit Vorkommen, Paragenesen, Erz-Lagerstätten. Reiner Hämatit (Roteisenerz)
kommt als akzessorisches Mineral in sauren magmatischen Gesteinen wie Granit,
Syenit .... Gut ausgebildete Hämatitkristalle entstehen vulkanisch
exhalativ, teilweise bis zu einem Meter Mächtigkeit. In trockenen, heißen
Klimazonen entstehen Hämatit der ursprünglich gebildeten Eisenhydroxide.
Ebenfalls in heißen Klimagebieten wird Hämatit durch Oxidation der oberen Zonen
von Magnetitlagerstätten gebildet ..., Große Hämatitlagerstätten wurden auch
durch oberflächliche Verwitterung und Auslaugung von siderithaltigem Kalkstein
in Nordafrika gebildet. Wegen seines hohen Eisengehaltes ist Hämatit
eines der meist verwendeten Eisenerze. --------------
Lesenswert ist die gesamte
Abhandlung, für uns sind die Seiten 49 – 73 und 152 – 157 mitsamt Anhang von
Bedeutung.
Dr. F. Stuhlmann befasst sich mit den Anfängen der Metallurgie, dem
Eisen und den Ersterwähnungen der Blasebälge. Stuhlmann geht es in erster Linie
dabei um das “erste Mal“, also, wer es erfunden habe. Wahrlich interdisziplinär
befasst er sich mit weit über 70 ( siebzig ) Wissenschaftlern seiner Zeit.
Er beschreibt, um 1910, in
einer Abhandlung des Professorenrats des Hamburgischen Kolonialinstituts, das
Handwerk und die Industrie in Ostafrika,
Kulturgeschichtliche Betrachtungen:
“Nichts neues möchte ich
hier geben: berufene Spezialforscher haben die
erörterten Probleme seit
langer Zeit behandelt,...“
Seite 53: a. Geschichtliche
Überlieferungen und archäologische Funde.
Die Frage nach dem ersten
Auftreten des Eisens bei den alten Ägyptern ist viel umstritten. Nach Erman,
Spiegelberg u. a. wird als sicher angenommen, daß schon im Alten Reich dies
Metall, wenn auch als Seltenheit, bekannt war.
Seite 55:
Nachstehend einige
annähernde Patin für das erste Auftreten des Eisens (n. Ed. Meyer, Jielck )
2800 v. Chr. Ägypten vom
Süden (unsicher),
2400 v. Chr. China,
ca. 1600 v. Chr. in Ägypten
etwas häufiger, aber immer noch als Merkwürdigkeit,
ca. 1500 v. Chr. Kreta. Philister, Indien,
ca. 1100 v. Chr. Assyrer, Hetiter,
ca. 1000 v. Chr. Perser, Sinear,
Juden, Griechenland,
ca. 875 v. Chr. Nord-Syrien.
Viele erobernde,
kolonisierende Semiten haben als wandernde Hirtenstämme anscheinend
in Asien sowie in Afrika das
Eisen bei ihrem Eintreffen vorgefunden
Ein bedeutend früheres
Auftreten des Eisens nimmt Morgan (les
premieres Civilisations,
Paris 1909, S. 337) an. Nach
ihm sei das Eisen als Seltenheit neben der Bronze erscheinen:
4000 — 3500 v. Chr. in
Sinear und Ägypten, << merken, darauf komm ich noch mal zurück >>
3500—3000 v. Chr. in Syrien,
2500—2000 v. Chr. in Cypern
und Iran.
1500—1000 v. Chr. auf Kreta.
Um 1500 — 1000 soll es in
Sinear, Ägypten, Syrien und Cypern, zwischen 1000 und 500 in
allen anderen Ländern der
damals bekannten Welt überall gangbar gewesen sein.
Seite 56: Bekannt war das Eisen den
Südostvölkern also mindestens schon seit der Mitte
des dritten vorchristlichen
Jahrtausends.
...... und auf eine
historische Einführung des Eisens (wenigstens bei bestimmten Völkern) schließen
kann zu einer Zeit, die nicht weit genug zurückliegt, um aus der Überlieferung
ausgelöscht zu sein.
Zu den Blasebalgen schreibt
er Seite 69:
Somit kann das
Schlauchgebläse nicht mit der Eisenindustrie zusammen
nach Afrika gelangt sein.
Ich führte oben aus daß vielleicht älteren Datums
der meist aus Ton gefertigte
Gefäßblasebalg mit Ventilloch und ohne Stempel
ist, der wie erwähnt
genetisch eins ist mit dem Gebläse mit Fadenzug der alten
Ägypter und einiger Völker
Indiens von heute. Vielleicht war dieser früher weiter
als heute verbreitet,
beherrschte auch den erythräischen Kulturkreis und gelangte
in sehr alter Zeit (ca. 4000
v.Chr.?) mit der Kupfer-Bronze-Metallurgie von
Süden und Osten aus nach
Ägypten
Seite 71: . Wenn in dem
mächtigen Ägypten mit seinen vielen ausländischen Beziehungen nach Syrien und
den Puntländern, die wohl teils durch Vermittelung jenes Handelsvolkes aufrecht
erhalten wurden , schon im dritten Jahrtausend Eisen als Kuriosität bekannt
geworden ist.
Seite 72: ..... und er hält
es für nicht unmöglich, daß dies Handelsvolk im Süden von Arabien schon im
vierten Jahrtausend das Eisen gekannt habe, daß durch seine Vermittlung die
Ägypter gelegentlich einmal ein Stück davon in früherer Zeit erhalten konnten.
....., dem erythraeischen
Kulturkreis — zur Zeit des alten Reiches von Ägypten, vielleicht zusammen mit
der Bronze (ca. 4500 v. Chr. ), der Sackblasebalg kam viel später ..., Wenn man
der Meinung ist, daß das Handwerkszeug eines Gewerbes sich mit dem im Betriebe
zu verarbeitenden Material verbreitet, so ist es möglich, daß das Stempel-
Gefäßgebläse sich mit der primitiven Eisenverhüttung verbreitete, der
Lochventil-Gefäßblasebalg mit der Kupfer- Bronzeverarbeitung und der
Sackblasebalg möglicherweise mit den umherziehenden Schmieden.
...,Es scheint vielfach, daß
in Nordwestafrika ebenso wie im Osten die Schmiede einer
seßhaften
„Urbevölkerung" angehörten ... . Es ist also sehr wohl möglich, daß es bei
der dunklen „Urbevölkerung" vor Einwanderung jener Fremdlinge schon
benützt wurde.
----------
Arch. Prof. T. Krauth und
Arch. Prof. F. Sales Meyer in:
Die Bau- und Kunstarbeiten des Steinhauers, Leipzig 1896, schreiben sehr
ungeniert:
Seite 1: Der Bronze- und Eisenzeit, welche nachweisbar
rund 3000 Jahre vor unsere Zeitrechnung zurückreicht,... .
Seite 3: Aus dem
vorgebrachten erhellt zur genüge, dass der Sinn für eine monumentale
Steinverwertung dem Menschen angeboren ist. In den Dienst der Baukunst konnte
sie jedoch erst treten, nachdem der Mensch sesshaft geworden war, nachdem er
Niederlassungen und Städte, Paläste,
Tempel und Grabmäler zu gründen begann. Von einer künstlerisch angehauchten
Steinverwertung in grossem Maßstabe konnte erst die Rede sein, nachdem es
gelungen war, der Erde die Metalle, besonders das Eisen , abzuringen und
Werkzeuge zu schmieden, welche die Steinbearbeitung wesentlich erleichterten.
Damit sind wir an der Grenze
angelangt, welche die vorgeschichtliche Zeit von der geschichtlichen scheidet;
welche naturgemäß nicht in Bezug auf alle Länder und Völker gleichweit
zurückreicht.
-------------
Etwas verhaltener
schreibt Prof. Dr. V. Poulsen in: Ägyptische Kunst, Altes und
Mittleres Reich, Seite 5:
“Das ägyptische Wunder
geschah etwa 2500 Jahre vor dem Anfang unserer Zeitrechnung, als das noch junge
Staatsgebilde am Nilufer << die
Mittel fand >>, sich selbst und
sein Dasein in Bauten und in Bildern darzustellen, die von solcher Stärke des
Ausdruckes und solcher Reinheit des Gefühles sind, dass uns noch nach 4500
Jahren bei der Begegnung mit der Darstellung eines Ägypters des alten Reiches
der Atem vor Bewegung fast vergeht.“
-----------
Prof. Dr. Dr. Johannes Jahn
in “Wörterbuch der Kunst“, 1939 bis zur zwölften Auflage 1995, zum Stichwort:
Eisenzeit:
Sie folgt auf die Bronzezeit
und reicht bis zum Einsetzen der schriftlichen Geschichtsquellen. ...
< Wenn ich es richtig verstehe, müsste Jahn die
ersten Schriftzeugnisse meinen, diese wären dann die Summerischen und die
Ägyptischen um –3100. >
---------
Die oft
erörterte Frage, ob dem Kupfer (der Bronze) oder dem Eisen der zeitliche
Vorrang in der Dienstbarkeit für den Menschen gebührt, ist jetzt wohl endgültig
zugunsten des Eisens entschieden. Wenn aus vorgeschichtlicher Zeit
hauptsächlich nur Funde an kupfernden Gegenständen vorliegen, so ist das
ungezwungen damit zu erklären, dass Kupfer (Bronze) recht widerstandsfähig
gegen Luft und Feuchtigkeit ist, Eisen dagegen sehr leicht rostet und rasch zu
Staub zerfällt, der sich wenig von seiner Umgebung unterscheidet. Eisen ist
ferner ein weitverbreitetes Element, das auf der Erde überall anzutreffen ist,
Kupfer ist zwar auch nicht gerade selten, aber doch weit weniger häufig als
Eisen. Es ist somit sehr wahrscheinlich, dass der vorgeschichtliche Mensch
schon längst die Bekanntschaft mit Eisenerzen gemacht hatte, bevor auch
Kupfererze seine Aufmerksam erregten. Dazu kommt, dass die Gewinnung des
Kupfers aus seinen Erzen weit schwieriger ist als die des Eisens. Eisen wird
schon bei 700° als weiche schwammartige Masse aus den Erzen ausgeschieden und
kann durch Hämmern und Schmieden leicht in die gewünschte Form gebracht werden.
Kupfer erfordert zu seiner Reduktion höhere Temperaturen, wie sie der
vorgeschichtliche Mensch schwer erzeugen konnte. Die Herstellung der Bronzen
erfordert zudem noch die Kenntnis der Vorkommen des seltenen Zinns und seiner
Gewinnung aus den Erzen. Die Erzeugung von Kupfer und Bronze war mithin an den
Ort des Vorkommens gebunden. Wenn also kupferne Gegenstände an Orten gefunden
wurden, wo Kupfermineralien fehlen, so können sie nur durch Handel und
Austausch an die Fundstelle gekommen sein, was wiederum auf eine höhere Kultur
und auf ein jüngeres Alter der Funde schließen läßt.
Beim Eintritt in die
Geschichte war das Kupfer ein bereits allgemein bekanntes Metall. Die ältesten
Kulturvölker (Assyrier, Chaldäer, Ägypter, Phönizier u.a.) bedienten sich des
Kupfers und der Bronze in ausgedehntem Maßstabe zur Anfertigung von Waffen,
beim Bau ihrer Städte, Tempel und Paläste, zur Herstellung von Gebrauchs- und
Schmuckgegenständen und schließlich auch als Zahlungsmittel. Die alten Ägypter
trieben erwiesenermaßen schon seit 5000 vor Christi Geburt regen Kupferbergbau
auf der Halbinsel Sinai.
Dazu kamen in späterer Zeit noch andere
Kupferbergwerke an verschiedenen Stellen des Reiches. ..."[S. 378]
< und anschließend die
Kritik von Siebers:>
Hier sieht man, daß
"ungezwungene Erklärungen" nicht unbedingt richtig sein müssen.
Zwar sind die einzelnen
Argumente jedes für sich richtig, aber die Schlußfolgerung daraus, daß Eisen
früher als Kupfer verwendet wurde, ist falsch. Es ist auch
erkenntnistheoretisch immer gefährlich, etwasex nihilo als gegeben
anzusehen. So wie hier, daß die ältesten Eisenobjekte zerfallen seien und daher
nicht gefunden werden können. Aus diesem Grunde, so wird stillschweigend
gefolgert, sind weder Beweis noch Gegenbeweis dieser These möglich. Wenn diese
These richtig wäre, müßten sich, wenn schon nicht die Eisenobjekte, so aber
doch Überreste und Spuren ihrer Herstellung finden lassen, d.h. Spuren der
Eisengewinnung, die mindestens nach der Datierung des obigen Verfassers älter
als 7000 Jahre sein müßten. Solange dieses nicht der Fall ist, bleibt die These:
Kupfer- bzw. Bronzetechnologie vor Eisengewinnung, wie sie schon im letzen
Jahrhundert durch Christian THOMSENund andere durch stratigraphische
Untersuchungen entwickelt wurde, die glaubwürdigere. Auch wie der Bergbau im
Sinai auf 5000 vChr. datiert wurde -- ohne absolute naturwissenschaftliche
Datierungsmethoden -- bleibt fraglich.
<< 1.)
<< ich, wie D. Siebers selbst schreibt : .. ,
sind weder Beweis noch Gegenbeweis dieser These möglich >>
>>
1.) Prof. Dr. H. Moesta: gesicherte Datierung auf
ca. –4000 durch archäologische Grabungen in Timna, von Rothenberg, 1959 – 70.
Propyläen Weltgeschichte,
Band I, S. 614, Ägypten 5000 – 3400 v.Chr., Die Badari-Kultur kennt bereits das
Kupfer.
Außerdem schreibt Siebers
weiter oben selbst: Etwa seit dem frühen siebten
Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung erlernte..... >>
II. 3. B. Monographien
II. 3. B. a) Studies in Ancient Technology / A
History of Technology
Da R. J. FORBES den
Abschnitt 21 "Extracting, Smelting and Alloying" (S. 572-622) in A
History of Technology (Bd.1) verfaßt hat, soll dieser Abschnitt zusammen mit
seinen Ausführungen in Studies in Ancient Technology (Bde. VII, VIII und IX)
behandelt werden. Da besonders die Letzteren sehr umfangreich sind, soll hier
nur kurz zusammengefaßt werden:
Forbes sieht die Metallurgie
als wichtigen Faktor bei der Herausbildung städtischer Hochkulturen [VIII, S.
6].
Er unterteilt die
Metallurgie in Stufen. Diese Stufen werden nicht durch Metalle, sondern durch
Prozesse und Techniken definiert. Diese Stufen sind:
I gediegene Metalle als
Steine
II Stufe der gediegenen
Metalle (Hämmern, Schneiden, etc. von Kupfer, Gold, Silber und
Meteor-Eisen)
III Erzstufe (Vom Erz zum
Metall, Herstellen von Legierungen, Metalle:
Silber,Kupfer, Zinnbronze )
IV Eisenstufe (Verhüttung als Hauptfaktor, Gußeisen,
Schmiedeeisen, Stahl)
<< Hierzu möchte ich anfügen: Forbes geht aus
Sicht des Eisens von Stufe II direkt über in Stufe IV, dies ist seiner Ausführung nach schon die industrielle
Herstellung. Es fehlt die Zeit der kompletten Lernperiode. Ich denke es ist
schwierig in Stufe II Meteoriten zu
hämmern und zu schneiden und ( wie ?
) weiter zu verarbeiten. Dies mag bei
den Nuggets der anderen Edelmetalle von Bedeutung sein, aber wieso wollte man
einen Meteroriten verdichten oder verbiegen wollen, als Substanz mit einer ganz
anderen Festigkeit als Silber u. Gold.
Deshalb möchte ich auf Beitrag # 23
verweisen, wo wir festgestellt haben, dass Meteoriten ohne schon vorhandenes
Eisen und ohne enormer Hitze gar nicht weiterverarbeitet werden können.
Mein
Vorschlag zur Ergänzung:
Stufe III a: Komprimierung glühender
Fe-Rückstände der Kupferverhüttung
Stufe III b: Komprimierung glühender
Fe-Oxid-Erze / Mineralien durch hämmern und Feuerschweißen.
Stufe III c: Rennfeuerverfahren,
Herstellung von schwammartigen, locker zusammenhängenden größeren Eisenkörpern,
der „Luppe“, die nun zerteilt und als Rohlinge ausgeschmiedet werden müssen.
>>
<< Wenn ich hier Anmerkungen mache soll
es keine Kritik sein, die mir gar nicht zusteht, es soll lediglich eine
Ergänzung aus unserer speziellen Fragestellung ermöglichen >>
Für die Kupfermetallurgie
speziell unterscheidet Forbes fünf Stufen:
A Gediegenes Kupfer hämmern
B Gediegenes Kupfer
glühen << ab dieser Zeit erste Eisenkontakte, dazu
später mehr >>
C Oxidische und
karbonatische Erze verhütten
D Kupfer schmelzen und
raffinieren
E Sulfidische Erze
verhütten. << siehe
übernächster Absatz >>
< Und zum Nachdenken:
>
“Wo harte
Tatsachen fehlen, ist es nicht nur verzeihlich, sondern auch notwendig, das
Fehlende in der Phantasie vorsichtig und plausibel zu ergänzen. So sind denn
auch zahlreiche Spekulationen über den Augenblick angestellt worden, als der
Mensch zum ersten Male Kupfer aus einem Erz erzeugte“.
Außerdem könnten
Prozeßüberreste der Kupfergewinnung aus sulfidischen Erzen -- da sie viel Eisen
enthalten -- später zur Gewinnung des Eisens erneut verhüttet worden sein, so
daß auch ein Produktionsabfall eines metallurgischen Prozesses als Rohstoff zur
Gewinnung eines anderen Metalles dienen und von uns nicht mehr untersucht
werden kann.
< und ein
Fazit von Siebers: >
In II. 4. A)
wird behauptet, daß die Metallurgie letztendlich an den meisten
gesellschaftlichen und Umweltproblemen "Schuld" sei, während das
Neolithikum in einem Gleichgewicht mit der Natur existierte. Bei genauerer
Untersuchung solcher Fragestellungen im Rahmen der "archäologischen
Umweltforschung" während der letzten Jahre zeigte sich, daß solche
Vorstellungen vom Einklang mit der Natur nur Wunschdenken ist. Selbst wenn es
denn so wäre, hätten wir die Probleme trotzdem, da unsere Vorfahren die
Metallurgie nun einmal entwickelt haben. Außerdem ist es ein unhistorisches
Vorgehen, frühere Menschen und ihr Tun von unserem heutigen Kenntnisstand aus
zu be- oder verurteilen, da wir immer nur vom damals jeweils Bekanntem oder
Geglaubtem ausgehen dürfen. Daraus folgt, daß wir uns selbst durchaus die
Schuld an unseren Problemen geben dürfen, da wir um deren Ursachen wissen,
nicht aber den Neolithikern.
------------------
Also, neue Erkenntnis, lt.
Stuhlmann und Siebers: Blasebalg um – 4000 bis –3000 !
Der Satz von D. Siebers
gefällt mir:
“Wo harte
Tatsachen fehlen, ist es nicht nur verzeihlich, sondern auch notwendig, das
Fehlende in der Phantasie vorsichtig und plausibel zu ergänzen“.
Im
Thread “Pyramidenbau“ habe ich
folgendes gefunden: von Gast, Beitrag # 21:
Richtig bemerkt. Und das
alles mit Kupfermeißel .
Ich frage mich ob schon jemals jemand versucht hat einen Granitblock mit Kupfer
zu bearbeiten. Ich habs versucht und ich gebs zu der Granit sieht aus wie
vorher. 29.12.2005
Viele Grüße von mir, cq.
http://www.stahl-online.de/glossar/glossar3.asp
Hämatit
Roteisenerz (Fe2O3); weist einen hohen Fe-Gehalt auf. Die typische Rotfärbung
wird durch das Eisen(III)-oxid hervorgerufen. Die Verbindung des Eisens mit dem
Sauerstoff ist locker, so dass der Hämatit als "leicht reduzierbar"
gilt.
http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Mineralienportrait/H%E4matit
Hämatit Vorkommen, Paragenesen, Erz-Lagerstätten.
Reiner Hämatit (Roteisenerz) kommt als akzessorisches
Mineral in sauren magmatischen Gesteinen wie Granit, Syenit ....
Gut ausgebildete Hämatitkristalle entstehen vulkanisch
exhalativ, teilweise bis zu einem Meter Mächtigkeit.
In trockenen, heißen Klimazonen entstehen Hämatit der
ursprünglich gebildeten Eisenhydroxide.
Ebenfalls in heißen Klimagebieten wird Hämatit durch
Oxidation der oberen Zonen von Magnetitlagerstätten gebildet ..., Große
Hämatitlagerstätten wurden auch durch oberflächliche Verwitterung und
Auslaugung von siderithaltigem Kalkstein in Nordafrika gebildet.
Wegen seines hohen Eisengehaltes ist Hämatit eines der meist
verwendeten Eisenerze.
--------------
Hast Du mal bei Lucas/Harris und Nicholson/Shaw reingeschaut???
081117
# 37
Hallo Frank,danke für deine Info, ich habe leider keinen Zugriff auf diese
Bücher.
Sollte es für unseren Thread dienlich sein, so kannst du ja mal einen kurzen
Überblick beschreiben.
In meinem nächsten Beitrag werde ich beweisführend die Evolution der
Metallurgie im alten Ägypten abschließend behandeln. ( soweit es klappt )
"Ich bin dann mal weg", für die nächsten 14 Tage.
Viele Grüße von mir, cq.
081117 von
FD
# 38
Äh - also, *kopfkratz* - Lukas/Harris (Ancient Egyptian Materials &
Insustries) und Nicholson/Shaw (Ancient Egyptian Materials & Technology)
sind DIE Standardwerke über ägyptische Materialtechnik überhaupt! Wie kann man
über so ein Thema recherchieren ohne die HAUPTQUELLEN dazu außer Acht zu
lassen? Das will mir echt nicht in den Kopf.
Lucas/Harris haben z.B. chemische Analysen praktisch aller Eisen- und
Hämatitfunde der frühen Zeit - "zusammenfassen" klappt da nicht.
Kein Zugriff auf die Bücher ist eine dumme Ausrede, da man die über Fernleihe
(oder direkt von Heidi) problemlos bekommen kann. Von Heidi sogar direkt in die
heimische Wohnstube.
081125 von
Aset-Hotep
# 39
Das Wort "beweisführend" finde ich bei mangelndem Zugriff auf
Hauptwerke besonders interessant
081203
# 40
Hallo Forum,
hallo mein lieber Frank, ich lese gelegentlich im Rätselforum mit und überlegte
manchmal was ich denn so fragen könnte. Jetzt hätte ich vielleicht die
Hammerfrage des Tages: Welcher Ägyptologe findet in einem Tempelfundament einen
Haufen Rost und lacht sich darüber halb kaputt ?
Die Antwort lautet: Lucas, Seite 235 !
Du schreibst in < Recherche – Was ist das? > “So wundert sich Lucas auch
nicht über einen Eisenfund, sondern er schreibt zu einem Haufen Rost der in
einem Tempelfundament gefunden wurde "Ob dies jemals ein Artefakt
irgendeiner Art gewesen ist und wie es in das Fundament kam wird wohl immer ein
Geheimnis bleiben" (Lucas, S.
235)“.
Ob das nun das “Ob – irgendeiner Art - Gemeimnis“ für Dich eine
wissenschaftliche Erkenntnis ist darfst Du für Dich entscheiden, brauchst aber
nicht versuchen mir Deine “Standardwerke überhaupt“ mit der Zaunlatte zu
empfehlen. Weiterhin kritisierst Du, im selben Aufsatz, die Ägyptologen
Stadelmann und Edwards aufs schärfste. Welche Ägyptologen sind nun wahre
Ägyptologen ? Sind meine Quellen minderwertig ? So, bevor uns nun
die Moderatoren in den Quiz-Bereich verschieben, wollen wir wieder an den Tisch
der Fakten und Überlieferungen zurückkommen. ----------- Aus dem
Neuen Reich ist uns bekannt, dass die Steinmetzen und Bergleute mit
Eisenmeißeln ausgerüstet wurden. Die Hauptarbeit in den Königsgräbern bestand
im ausschachten und im nachhinein millimetergenaues einebnen der Schächte,
Stollen und Kultkammern im massiven Kalksteingebirge.
M.C. Betro´ schreibt Seite 230: “Die Aufseher der Arbeitertrupps im Tal
der Könige, der königlichen Nekropole des Neuen Reiches, pflegten die Meißel zu
wiegen, bevor sie sie an die Arbeiter austeilten, und sie bei der Rückgabe
nochmals zu wiegen, um sicherzustellen, dass auch ja kein Gramm des kostbaren
Metalls für den persönlichen Gebrauch entwendet wurde“. Welch ein Aufwand
der Kontrolle jedes einzelnen Werkzeuges, was doch bei Cu nicht nötig wäre !
Prof. Dr. Hasso Moesta, 1986, Seite 84: “Aus mesopotamischen Texten sind uns
einige relative Wertangaben erhalten ( Levey ).
Zur Zeit Hammurabis ( 1750 v.Chr. ) handelte man
Gold (Au) zu Silber ( Ag ) wie 1:6
Eisen ( Fe ) zu Silber
wie 1:8
Silber zu
Kupfer
wie 1:140
Umrechnung cq: Eisen zu Kupfer wie 1 : 1120 Eisen zu Gold wie 1: 1,33
oder Gold zu Fe wie 1: 0,75 Erstaunlich, Fe wird
demnach um -1750 gehandelt.
Merkwürdig ist jedoch, dass man den Bergmännern in Ägypten ein Eisenwerkzeug in
die Hand gibt, das dem 1120-fachen Wert des Kupfers oder dem 1,33-fachen Wert
des Goldes beträgt, wobei doch nach heutigem Ermessen die Kupfermeißel das Maß
aller Dinge sein sollen. Das heißt, anders ausgedrückt, wenn die
Buntmetalle wie Kupfer oder Bronze auch nur annähernd ein Tausendstel der
Leistung des Eisens erbracht hätten, so hätte man günstiger gearbeitet, und das
im Kalkstein ! Welches ökonomisch-wirtschaftlich denkendes Staatsgebilde
gibt seinen Dienern ein über Tausendmal teureres Werkzeug um Kalkstein
abzuschlagen wenn weit günstigere Alternativen vorhanden wären ? ( Sind es
scheinbar nicht ! )
Wo sind die österreichischen Steinquaderbauten dieses kalksteinreichen Landes
um ca.–1000, wo doch seit –1450 in Mitterberg / Bischofshofen Kupfer in
riesigen Mengen verarbeitet wird. Ich denke, Kupfer und Bronze waren
noch nie in der Lage einen exakten Quader aus Kalkstein herzustellen. Diese
Metalle nutzen sich auf Sedimentgesteinen ab und hinterlassen einen Metallfilm,
ohne den Stein auch nur im gröberen zu pulverisieren. ( Kann jeder selbst
ausprobieren ! ).
Von den 400-Tonnern Obelisken, Kolossalstatuen, Tempel-Städten und den
Mega-City´s des Neuen Reiches wissen wir, dass sie mit Eisenwerkzeugen aus dem
Fels abgebaut und bearbeitet wurden. Die selbe Machart und Bearbeitungsspuren
sind jedoch auch im Alten Reich identisch. Für den Gizeh-Komplex können wir ca.
30 – 40.000 Kubikmeter teils millimetergenau hergerichteten Basalt und Granit
annehmen.
Wenn die Buntmetalle nicht mal Kalkstein zu formen vermögen gibt es für die
Hartgesteine eben nur die “Eine“ Alternative. Viele Grüße von mir, cq.
081204
von
FD
# 41
Ich greife keine Leute an, sondern die Thesen die Leute vorbringen. Mir ist
egal, ob jemand Cheopsquängler oder Stadelmann heißt, wenn die Thesen nicht
hinreichend belegt werden können, sind sie eben Quark. Zitat: Aus dem Neuen
Reich ist uns bekannt, dass die Steinmetzen und Bergleute mit Eisenmeißeln
ausgerüstet wurden.
Falsch, völlig falsch. Kupfer und wenn es hoch kommt Arsen-Bronze. Hättest Du
Lucas/Harris gelesen wüßtest Du das. Zitat: Welch ein Aufwand der Kontrolle
jedes einzelnen Werkzeuges, was doch bei Cu nicht nötig wäre !
Falsch, völlig falsch. Kupfer war immer kostbar - 4 Deben Kupfer = 1 Deben
Silber. Es gibt Gerichtsakten aus dem NR wo es um den Diebstahl von ein paar
Gramm Kupfer geht. Wüßtest Du, wenn Du die relevante Literatur kennen würdest.
Zitat: Erstaunlich, Fe wird demnach um -1750 gehandelt.
In Mesopotamien, nicht in Ägypten. Wüßtest Du, wenn Du die relevante Literatur
kennen würdest.
Zitat: Ich denke, Kupfer und Bronze waren noch nie in der Lage einen exakten
Quader aus Kalkstein herzustellen.
Was Du denkst ist glücklicherweise irrelevant. Niemand behauptet, dass die
Kalksteinblöcke mit Kupfermeißeln herauspräpariert wurden... da wo aber Meißel
verwendet wurden, kann man die Spuren von speziell geformten Kupfermeißeln
eindeutig von den anders geformten Bronze- und Eisenmeißeln unterscheiden
(wüsstest Du, wenn Du die relevante Literatur gelesen hättest)
Zitat: Von den 400-Tonnern Obelisken, Kolossalstatuen, Tempel-Städten und den
Mega-City´s des Neuen Reiches wissen wir, dass sie mit Eisenwerkzeugen aus dem
Fels abgebaut und bearbeitet wurden.
Nö, wissen "wir" gar nicht (und was sind Tempelstädte und Mega-Citys?
Weißt Du mehr über Ägypten als die aktuelle Ägyptologie?) - Granit kann von
Eisen genauso wenig bearbeitet werden wie von Kupfer oder Bronze :-D Daher
haben selbst noch die Römer dieselben Abbaumethoden verwendet wie die Ägypter -
die Du offensichtlich nicht kennst.
Dazu solltest Du mal "Steine und Steinbrüche im alten Ägypten" von
den Klemms, und "Experiments in Egyptian Archaeology" von Denys
Stocks gelesen haben :-D
Building in Egypt von Dieter Arnold und Ancient Egyptian Masonry von
Clarke/Engelbach wäre auch nicht schlecht.
Irgendwie fehlt Dir das vollständige Basiswissen zur Steinbearbeitung um
lustige Thesen aufzustellen... von
FD
# 42 Gast war ich - merkwürdigerweise wollte das Forum keinen Beitrag
unter meinem Login annehmen (Internal Server Error)
081205
# 43
Hallo zusammen,
bei "google-Buch" gibt es einige der angesprochenen Werke in einer
teils "abgespeckten" Ansicht. Sollte aber für den ersten Schritt
reichen, denn die Werke sind sicher nicht einfach zu lesen, da alle in Englisch
(ging jedenfalls mir so ;-))
Gruss Thomas
081205 von FD # 44
Ja, das sollte reichen, damit CQ seine gröbsten Lücken füllt
:-)
Ich bin ja immer wieder entsetzt, wenn jemand der offenkundig so ahnungslos ist
(was z.B. Abbaumethoden angeht) und lediglich Webquellen aus benachbarten
Kulturen hat, etwas "wissenschaftlich beweisen" will. Da zieht's mir
echt die Schuhe aus :-D
081206
# 45
Hallo Forum,
hallo Thomas,
danke für den Hinweis
auf die einsehbaren Bücher von Frank. Sollte mir der Lesestoff ausgehen greife
ich gerne darauf zurück. Bis dahin darf
er noch selbst Fakten und Argumente bringen die meine These widerlegen.
Hallo Frank,
seit deinem Auftreten mit dem Beitrag #38, geht es
ausschließlich um Personen. Es geht um Dich, um mich, über Ägyptologen und über
die Autoren deiner Bücher.
Bring bitte die Argumente und Gegenbeweise. Das Forum und
jeder Mitleser wollen Inhalte, die besprochen werden können, nicht monotones
wiederholen von Quellen. Außerdem hat uns Chepri gelehrt, wir sollen Quellen
angeben, deren Inhalt und dann evtl. die Besprechung dessen.
Aus Beitrag #41:
Zitat:
Aus dem Neuen Reich ist uns bekannt, dass die Steinmetzen
und Bergleute mit Eisenmeißeln ausgerüstet wurden.
d: Falsch, völlig falsch. Kupfer und wenn es hoch kommt Arsen-Bronze. Hättest
Du Lucas/Harris gelesen wüßtest Du das.
Dann widerlege das wiegen der Eisenmeißel von M.C. Betro S.
230.
So wie den Beitrag # 20, wo Chepri schreibt: tellurisches
Eisen ab der 18. Dynastie.
In #29 schreibt Thomas: Fakt ist, das in der 3. bis 6. Dyn.
ein “Erz“ mit fester Eigenschaft bekannt war.
Zitat:
Welch ein Aufwand der Kontrolle jedes einzelnen Werkzeuges,
was doch bei Cu nicht nötig wäre !
d: Falsch, völlig falsch. Kupfer war immer kostbar - 4 Deben Kupfer = 1 Deben
Silber. Es gibt Gerichtsakten aus dem NR wo es um den Diebstahl von ein paar
Gramm Kupfer geht. Wüßtest Du, wenn Du die relevante Literatur kennen würdest.
Prof. Dr. Moesta schreibt von Handelspreisen der damaligen
Welt !
Du schreibst vom Bußgeldkatalog ungeschickter Diebe und
Fälscher !!!!
Zitat:
Erstaunlich, Eisen wird demnach um -1750 gehandelt.
d: In Mesopotamien, nicht in Ägypten. Wüßtest Du, wenn Du die relevante
Literatur kennen würdest.
Hiermit bestätigst du den Eisenhandel in Mesopotamien. Mit
wem haben sie gehandelt ?
Mit ihren sogar sehr gut befreundeten Nachbarstaaten wie
z.B. den Ägyptern. Um nur eine Quelle zu nennen: Propyläen der Weltgeschichte,
Band I, Seite 617, Prof. Dr. Wilson:
In die Zeit Amenemhets II. ( 1929 – 1885 ) gehört der “Schatz
von Tod“ als Dokument für den kulturellen Austausch mit Mesopotamien.
Zitat:
Ich denke, Kupfer und Bronze waren noch nie in der Lage
einen exakten Quader aus Kalkstein herzustellen.
d: Was Du denkst ist glücklicherweise irrelevant. Niemand behauptet, dass die
Kalksteinblöcke mit Kupfermeißeln herauspräpariert wurden... da wo aber Meißel
verwendet wurden, kann man die Spuren von speziell geformten Kupfermeißeln
eindeutig von den anders geformten Bronze- und Eisenmeißeln unterscheiden
(wüsstest Du, wenn Du die relevante Literatur gelesen hättest)
Mein Zitat ist falsch, denn ich muss aus den inzwischen
vorgebrachten Indizienbeweisen, wie z.B. letztlich im Beitrag # 34, schreiben:
Wie wir bewiesen haben, war Kupfer und Bronze noch nie in der Lage.....
Bitte erkläre uns die Spuren und Formen der
unterschiedlichen Metallwerkzeuge, und wie wurden die Granitblöcke aus dem
Massiv gelöst ?
Zitat:
Von den 400-Tonnern Obelisken, Kolossalstatuen,
Tempel-Städten und den Mega-City´s des Neuen Reiches wissen wir, dass sie mit
Eisenwerkzeugen aus dem Fels abgebaut und bearbeitet wurden.
d: Nö, wissen "wir" gar nicht
Nö, weißt du nicht.
d: und was sind Tempelstädte und Mega-Citys?
Um nur einige zu nennen: Luxor, Karnak, die Nekropolen von
Theben ( 15 Tempel ), die Paläste und
Residenzen der ca. 30 Pharaonen. Die unzähligen Bauten von Ramses II, zwischen
dem Delta und Abu Simbel. Durch archäologische Untersuchungen von Prof. Dr. M.
Bietak und Dr. Pusch (1990) erstreckt sich seine Residenz in Qanta, gesichert !,
auf über 15 Quadratkilometer !. Um vom Inventar nur einen Bruchteil zu nennen
beherbergte das Areal über 40 Kolossalstatuen und Obelisken überwiegend aus
Granit. Ramses III baute in Tanis nicht geringfügiger.
d: Weißt Du mehr über Ägypten als die aktuelle Ägyptologie?
Bist du die aktuelle Ägyptologie ?
d: Granit kann von Eisen genauso wenig bearbeitet werden wie
von Kupfer oder Bronze ....
Jetzt sind wir endlich auf einem gemeinsamen Nenner, nur mit
dem ersteren Metall liegst du noch etwas knapp daneben. Wenn du nun diesen
Thread von Anfang an gelesen hättest wüsstest du, dass wir in einem
monatelangen Lernprozess das Vorhandensein des Rohmaterials und der zur
Bearbeitung nötigen Kenntnisse nach heutigen Wissensstand sukzessive
nachgewiesen haben. Einen abschließenden Beitrag will ich noch schreiben (
wenn’s klappt ) .
d: Daher haben selbst noch die Römer dieselben Abbaumethoden
verwendet wie die Ägypter - die Du offensichtlich nicht kennst.
Erkläre bitte dem Forum die Abbaumethoden der Römer.
d: Dazu solltest Du mal "Steine und Steinbrüche im alten Ägypten" von
den Klemms, und "Experiments in Egyptian Archaeology" von Denys
Stocks gelesen haben :-D
Building in Egypt von Dieter Arnold und Ancient Egyptian Masonry von
Clarke/Engelbach wäre auch nicht schlecht.
Bring bitte Daten und Fakten, jeder Mitleser des Forums hat
das Recht auf Inhalte.
Sicherlich hast du einen Keller voll wertvoller Bücher, aber
ständig darauf hinzuweisen bringt uns hier nicht weiter.
Bei den R. und D. Klemm hätte ich vorläufig zwei Kleinigkeiten zu
kritisieren. Siehe hierzu in Äg.-X-Akten den Thread “ Turakalkstein so weich wie Holz ? “, und
hier den Beitrag # 27 “der
Dolerithammer“
D. Stocks und seine Granitbearbeitung mit Flintstone wurde
in Beitrag #21 abgehandelt, seine persönliche Erfahrung mit Kupfer in Beitrag #
34. Da du die Beiträge scheinbar nicht kennst, empfehle ich dir, vorher ein
Beruhigungsmittel zu nehmen.
d: Irgendwie fehlt Dir das vollständige Basiswissen zur Steinbearbeitung um
lustige Thesen aufzustellen....Ja, das sollte reichen, damit CQ seine gröbsten
Lücken füllt.....Ich bin ja immer wieder entsetzt, wenn jemand der offenkundig
so ahnungslos ist (was z.B. Abbaumethoden angeht) und lediglich Webquellen aus
benachbarten Kulturen hat, etwas "wissenschaftlich beweisen" will. Da
zieht's mir echt die Schuhe aus :-D
Mit Persönlichkeitsproblemen kommen wir auch nicht weiter.
d: lediglich Webquellen aus benachbarten Kulturen hat
Prof. Dr. Hasso Moesta, einer der bedeutendsten
Experimentalforscher am physikalischen- und chemischen Lehrstuhl in
Saarbrücken, beschäftigt sich explizit mit den ersten Metallen der Menschheit.
Ich hoffe für dich, er liest hier nicht mit.
Viele Grüße von mir, cq.
081206 von FD #
46
Tja, wie soll man mit jemandem diskutieren, dem
offensichtlich die gesamten Grundlagen fehlen? Ich kann Dir nur empfehlen, die
von mir genannte Literatur mal zu studieren und Dich DANN wieder
zurückzumelden. Klingt hart, kann ich aber nicht ändern.
All Deine Argumente stützen sich nur auf Vermutungen und veralteter Literatur,
aber nicht auf aktuelle Funde oder für Ägypten relevante literatur. Die
Propyläen stannen, korrigiere mich, aus den 50ern und 60ern...
Ich bin nicht die aktielle ägyptische Literatur, aber im Gegensatz zu Dir kenne
ich sie. Städte waren in Ägytpten aus vergänglichem Materialien - verputze
Lehmziegel - gebaut, und Mega-Citys aus Hartstein sind mir nicht bekannt.
Deine Frage "Wie wurden Granitblöcke aus dem Massiv gelöst" beweist,
dass Du von den grundlegenden Bearbeitungsmethoden der Ägypter echt keinerlei
Ahnung hast.
Und dass Du meinst, mit den Teilauszügen bei Googel Books (wo Stocks lediglich
die Feinbearbeitung schildert) der Meister des Universums zu sein spricht Bände
:-D
Leih Dir mal all die von mir angegebene Literatur (die bei mir im Bücherregal
steht), lese sie durch, versuche sie zu verstehen, und melde Dich dann mal
zurück :-)
Ich bleibe dabei: Ich finde es völlig schräg wenn jemand, der die relevante
Literatur zum Thema nicht kennt versucht, ertwas "wissenschaftlich"
zu beweisen :-D
Viel Spass beim Literaturstudium.
Neuer Absatz 6
081216 # 47
Hallo Forum
gewiss ist es nicht leicht,
die anfangs gestellte Frage in Kurzform zu beantworten.
Ich versuchte die nötige Minimalausstattung so kurz, als
gleichzeitig auch so umfassend wie möglich zu behandeln,
dass es auch ein nicht eingeweihter Dritter nachvollziehen kann.
Als erstes kümmerte uns die Frage, ob denn überhaupt die Rohstoffe zur
Verfügung standen. Wenn ja,
konnten die Temperaturen zur Weiterverarbeitung erzielt werden.
Gibt es Anhaltspunkte um das Wissen der Existenz der
Eisenmineralien und um dessen Nutzbarkeit. Wie hätte eine Evolution
dieses
Metalls vonstatten gehen können. Sind Hinweise bekannt, bzw.
überlieferten uns
die Alten Ägypter in Wort, Schrift und Bild gewichtige Vorkommnisse.
Konnten verwertbar-umsetzbare praktische Argumente zum Ansatz kommen.
Sind
archäologische Funde des Metalls oder dessen Bearbeitungsspuren
vorhanden.
Was leisten die Alternativwerkzeuge ?
Gibt es Wissenschaftler, die das Eisen als Kuriosität =
etwas, was merkwürdig ist, vom normalen abweicht und besonderes Aufsehen
erregt, bestätigen ?
Alle Indizien konnten Erkenntnisrelevant zugunsten des
Eisens bewertet werden.
Wir haben festgestellt, dass die Natursteinbearbeitung mit
den bisher alternativ dargelegten Werkzeugen an den vorgefundenen verbauten
Massen – von Snofru bis zu Mykerinos sind in ca. einhundert Jahren ca. Zehn
Millionen Kubikmeter Steinfertigmaterial, teils millimetergenau hergestellt –
nicht realisierbar waren, sie dementieren sich selbstredend. Das Vorhandensein von harten Erzen, der
Werkzeuge, sowie der Gegenwärtigkeit des Eisens, sind in Wort, Schrift und Bild von den alten
Ägyptern eindeutig überliefert.
Die physische Erzeugung des Eisens wird uns von
“berufenen Spezialforschern“ erklärt und für die Zeit der Reichseinigung
bestätigt. Die Rohstoffe des Eisens waren den alten Ägyptern näher als Kupfer,
Zinn und Feuerstein, welches weiterhin begründet, dass sie sich ausschließlich
und eher mit dem Eisen beschäftigen mussten. Die nachweislich mit
Eisenwerkzeugen hergestellten Obelisken des Neuen Reiches, sowie die
Skulpturenherstellung unterscheiden sich nicht in der Ausführung und in der
Präsentation derer des Alten
Reiches.
Im nachfolgenden liefert uns Herr Moesta nicht nur Beweise
für weitere Eisenfunde, er beweist uns auch, wie die ersten Fe-Manipulationen
vonstatten gingen:
--------------
Erze und Metalle, Prof. Dr. H. Moesta, zweite korrigierte
Auflage 1986, ab Seite 150:
“Die ältesten bekantgewordenen Reste von “menschen
gemachten“ Eisen stammen aus dem Zweistromland. In einenm Grab von Tell Chagar
Bazar ( am nördlichen Ende des Belich, Nebenstrom des Euphrat) und in einem
Präsargonidischen Tempel in Mari am mittleren Euphrat wurden Eisenbruchstücke
gefunden, die laut Untersuchung von Desch eindeutig nicht meteoritischen
Ursprungs sind. Die Reste werden auf 3000 bis 2700 v. Chr. Datiert. In Tell
Asmar fand sich aus der gleichen Zeit die erste eiserne Waffe...... .
Wir haben gesehen, dass es am Anfang des dritten
Jahrtausends an zahlreichen Stellen der damaligen Welt schon eine recht gut
entwickelte Metallurgie gab.
....., Besonders die Tatsache, dass in Timna, Sinai (
chalkolithische Hüttenleute im vierten Jahrtausend v. Chr. Seite 19 ) schon
seit langer Zeit Kupfer unter Zuhilfenahme einer aus Eisenoxiden ( Hämatit )
und Sand künstlich hergestellten Schlacke erschmolzen wurde, lässt das
Auftreten von ersten Eisengegenständen schon zu dieser Zeit förmlich erwarten.
Es ist völlig außer Zweifel, dass bei der Verhüttung von Kupfererzen mit
fayalitischen Schlacken hin und wieder auch metallisches Eisen entstanden sein
muss.
Eisenerz, Reduktionsmittel und Temperaturen kamen in der richtigen Weise
schon in diesen alten Öfen zusammen.
Eisen als solches bedurfte gar keiner “neuen“ Technik, es
war als zufälliges Nebenprodukt der bereits bekannten Technik durchaus zu
erwarten.“
Weiter schreibt er auf Seite 152:
Erst auf die lange Lernperiode kann dann die eigentliche
“Eisenzeit“ folgen, für die Sir Childe als Kennzeichen fordert : “Die Eisenzeit bricht an, wenn Eisen für
große und schwere Werkzeuge verwendet wird, wenn es also Bronze und Stein für
schwere Arbeiten zu verdrängen beginnt. Dabei werden noch die Formen der
Bronze- und Steinzeit imitiert, spezielle, in der Formgebung dem Eisen
angepasste Geräte treten zunächst nur selten auf“.
Diese Definition einer Eisenzeit setzt die Beherrschung der
gezielten Produktion als etwas in der Geschichte früher liegendes voraus, eben
unsere “Lernperiode“.
------------------
Also, war das Wissen um das Hämatit, welches wir im Beitrag
# 30 und 34 besprochen haben, schon im 4. Jahrtausend v.Chr. bekannt.
Unser Anliegen will auch die Maßstäbe von Childe nicht
übertreffen, die größten Gegenstände sind manche Hämmer und eine Art des
Pickels ähnlich des heute noch gebräuchlichen Zweispitz, alles innerhalb des
Gewichtes bis ca. 1,5 Kilogramm. Das hauptsächlich gebrauchte Kleinmaterial
waren Spitzeisen und in der nötigen Menge die Bildhauereisen.
Fazit:
Die bislang dargelegten Nachforschungen werden so manchen
schmerzlich klarmachen, dass man zukünftig genauer hinsehen sollte.
Aufgrund dieser Tatsachen haben wir nun die Chance, ein
Bewusstsein zu entwickeln, welches die Vergangenheit besser begreifen wird.
Die Beiträge # 16 – 30, die seit ca. 15.10.08, aufgrund
eines Serverfehlers nicht mehr einsehbar sind, habe ich vorübergehend auf
http://cheops-insider.homepage.t-online.de
zur Einsicht, kopiert.
Viele Grüße von mir, und schöne Weihnachtsfeiertage
wünsche ich Euch, cq.
Ab
Juni 09
090609 von LS
# 48
Hallo Forum und hallo cq,
ich weiß jetzt nicht, ob meine Gedanken sinnvoll sind, aber ich versuche mal
dem Ganzen langsam näher zu kommen.
Im Buch von F. Deichmann: Ägypten, der Mensch und sein Tempel steht, dass im
Monthtempel des Amenophis III ( 1413 – 1375 v. Chr. ) viele Edelsteine, Gold,
Weißgold, 1310 kg Bronze, 9460 kg Kupfer und 425 kg schwarzes Kupfer eingelegt
wurden. Wenn nun das Eisen als schwarzes Kupfer bezeichnet wurde, so ist es in
der Tat ein nicht ungewichtiger Befund für den hervorragenden Kenntnisstand um
des Eisens und der zu damaliger Zeit bereits beherrschten Kunst der Erzeugung.
091115 Antwort auf
Gast und beginn P. A. Knauth # 49
Hallo LS,
ein wahrlich guter Fund, imponierend ist vor allem die
unüblich große Masse der eisernen Grabbeigabe.
Ich hab jetzt zwar auch keine neuen umwerfenden
Erkenntnisse und schreibe mal aus dem
dann u.a. Buch, was uns später zu eisernen Gebrauchswerkzeugen in die Zeit um
ca. –2000 führen wird.
Die Frühzeit des Menschen – Die Entdeckung des Metalls, von
Percy Knauth, auf Grundlage des Werkes von Prof. Cyril Stanley Smith –
Historiker der Metallurgie.
Hierin sind mir einige Sätze aufgefallen, wie z.B. in der
Einleitung Seite 16 - 17:
... und manche
Fachleute sind sogar der Meinung, in jedem Teil der Erde habe es Eisen eher
gegeben als Bronze.
.... und gegen 2700 v. Chr. hatten Schmiede Temperaturen erreicht, die hoch genug waren,
um Eisen auf wirkungsvolle Weise zu verhütten.
4. Eisen, Seite 79 :
Die Hethiter fielen um 2000 v. Chr. in Anatolien ein. Die
Eisenvorkommen Anatoliens ausnutzend, taten sie, wie die Wissenschaftler heute
glauben, einen der ersten Schritte auf dem weiten Weg der Verhüttung von
Eisenerzen zu Eisen.
Die Funde, Seite 83:
Die Königsgräber von Ur enthielten einige rostige
Eisenfragmente..., < Moesta datiert Ur auf –2600>
Bei Alaca Hüyük in Anatolien, einem in das dritte
vorchristliche Jahrtausend zurückdatierten Fundort, entdeckten Archäologen eine
Eisennadel und das Fragment einer sichelförmigen Platte.
In Ägypten gaben zwei etwa 6000 Jahre alte Fundorte am Nil
Eisenperlen, ein Eisenamulett und eine eiserne Messerklinge frei.
Und ein um –1800, ein minoisches Grab bei Knossos auf Kreta
enthielt einen geheimnisvollen Eisenwürfel.
S. 84: Der genaue
Ort, an dem man zum erstenmal Eisen verhüttete, ist ebenso schwer zu bestimmen
wie die erste Kupferschmelze. Gegenstände aus verhüttetem Eisen, die Anfang des
dritten Jahrtausends entstanden, tauchen
überall von Syrien bis nach Aserbeidschan auf.
Doch trotz dieser großen Verbreitung der Artefakte hat man
in den betreffenden Gebieten weder Schmelzöfen noch Schlackenhaufen entdeckt.
Soweit erst mal, viele Grüße, cq.
091124 Antwort
auf Fragender #
51
Hallo Fragender,
es ist zwar eine leichte Frage, aber schweere Kost zum Beantworten.
... weniger bunt gemischt, ich bin der Meinung, der Sachverhalt sollte eher
katalogisierend und mit allen dazugehörigen Puzzlesteinen incl. aller
relevanten Völker- und geschichtlichen Leistungen ergänzt werden ( aber
natürlich nicht bis zu den Römern ). Dazu gehört natürlich auch ein Exponat von
425 Kilogramm Eisen, separiert als glücklicher Ausnahmefund, da es in situ
vorgefunden wurde. Er erhärtet zugleich die Beweislage der thebanischen
Schlagspuren ( mit eisernen Werkzeugen ) an Skulpturen und Werksteinen, die
sich nicht von denen des AR unterscheiden. Da Cu dieses Verhalten nicht leistet
müssen wir bei den Bearbeitungsspuren der Mykerinos-Triaden von Eisen ausgehen.
Somit sind wir dann bei Cheops angelangt.
Entscheidend sind nicht die Kriege der Hethiter, sondern dass sie eine
Institution, welche bereits vierhundert Jahre zuvor eine hochstehende
Metallurgie betreibt absorbiert, und man im Nachhinein den gewaltsamen
Usurpator als die Quelle ethnologischer Errungenschaften tituliert.
Wir wissen nicht, ob sich bereits das anatolische Bergvolk oder die bis zu
diesem Zeitpunkt noch geschichtlich unbekannten Hethiter mit der Verhüttung von
Eisenerzen verstanden. Inspiriert wurden die Letztgenannten jedenfalls vom
örtlichen Kupfervorkommen. Erst mit der scheinbar zwangsläufigen Erscheinung
des Eisens konnte die Bergfestung Hattussa entstehen, und siehe da, erstmals
aus zugeschlagenen Werksteinen / rechteckigen Quadern in dieser Region, was
auch zum heutigen Erhaltungszustand beigetragen hat.
Betrachtet man weiter die noch sehr unbeholfene, einfache Bildhauerarbeit des
Löwentores in ihrer Darstellung sowie in der Ausarbeitung, so erkennt man
unwillkürlich die Anfänge eines zaghaften Umganges mit den ersten gröberen
Spitzeisen, eine Neigung, die sich erst mit einer langen Erfahrung der
Materialien Eisen und Stein zu wahren Formen und schließlich zur individuellen
Kunst entwickelt.
Eindeutige Parallelen zur Kunst ( und damit in der Anwendung des Eisens ) des
Löwentores ergeben sich, wenn man vergleichend die altägyptische Bildhauerei ab
der Reicheinigungszeit ( -3000 ) betrachtet - jedoch vorwiegend in Hartgestein
ausgeführt wurde – und von mir als alleiniger Aspekt im Umgang mit Eisen zu
erwarten war. Siehe Beitrag # 23, letztes Viertel.
Hierin wird vergegenwärtigt, dass bei allen skulpturellen Anfängen teils
plumpe, rundlich weiche fließende Konturen ineinander übergehen, ohne
Hinterschneidungen, die sich dann mit der Technik und der weiteren Erfahrung
lösen, bis man dann eigenständig proportionierte Objekte wie z. B. in der 4.
Dyn. herausgelöst hat.
Mit dieser Meinung bin ich allerdings nicht alleine. Wir bleiben die nächsten
Beiträge noch beim o.g. Buch von P. Knauth, auf Grundlage von Prof. Smith.
Smith in der original Einleitung: „...Menschen waren damit zufrieden, die
Metalle einfach zu bewundern und zu benutzen, und durch diese Benutzung förderten
sie das, was man Zivilisation nennt. ..... Die Zeugnisse der technischen
Leistungen des Menschen sind nicht niedergeschrieben worden, sondern verbergen
sich gewöhnlich in Objekten ....., Ich stellte bald fest, dass die frühesten
Zeugnisse trotz der viele Jahrhunderte alten Geschichte nicht in Büchern,
sondern nur in Museen zu finden sind - in Form von Kunstgegenständen.“
Eine kleine Gegenfrage, wer könnte nach deiner Meinung die Dolche von Alaca
Hüyük und Ur ( -2700 ) , sowie die Fragmente aus Beitrag 47:
Erze und Metalle, Prof. Dr. H. Moesta, zweite korrigierte Auflage 1986, ab
Seite 150 :
“Die ältesten bekantgewordenen Reste von “menschen gemachten“ Eisen stammen aus
dem Zweistromland. In einenm Grab von Tell Chagar Bazar ( am nördlichen Ende des
Belich, Nebenstrom des Euphrat) und in einem Präsargonidischen Tempel in Mari
am mittleren Euphrat wurden Eisenbruchstücke gefunden, die laut Untersuchung
von Desch eindeutig nicht meteoritischen Ursprungs sind. Die Reste werden auf
3000 bis 2700 v. Chr. Datiert. In Tell Asmar fand sich aus der gleichen Zeit
die erste eiserne Waffe......
geschmiedet haben ?
Viele Grüße, cq.
091204 Dolche
schmieden
# 52
Hallo Forum,
ich versuche jetzt mal die Gegenfrage vorsichtig zu
beantworten.
Um einen eisernen Dolch in vorzeigbarer Qualität zu
schmieden bedurfte es einen vorausgegangenen Lernprozess von weit mehr als ca.
1000 Jahre. Eine Zeit, in der man grobe, unansehliche handwerkliche
Gerätschaften für arbeitende Hände produzierte.
Dies könnten u. a . Sicheln, Hacken, kleinere Äxte, Dechsel
und Meißel gewesen sein.
Erst mit der Zeit der Erfahrung und dem Austausch von
praxisorientierten Informationen konnten nahezu fehlerfreie Rohlinge, ohne
markante Einschlüsse von Verunreinigungen und Fehlstellen, sowie zum schleifen
geeignete Unikate zwischendurch erwartet werden. Seit diesen Zeiten - einer solchen
postulierten “Mittleren Eisenverwendungszeit“ -
benötigte der Schmied wesentlich verbesserte Werkzeuge wie z.B.
verschiedene Hämmer, Zangen und zum ausziehen der Ware einen Amboss mit
halbwegs gerader Bahn sowie verbesserter der Feuerung. Diese Grundlagen waren
unumgänglich, weil nach den viele Minuten andauernden Aufheizperioden das
glühende Eisen flugs herausgenommen wird, um es dann in wenigen Sekunden
präzise zu Hämmern und zu Wenden. Anders konnte ein derartiges Prunkstück nicht
realisiert werden.
Bei diesen von mir angenommenen Zeitablauf wären wir dann,
wie bereits in Beitrag # 30 berichtet, wiederum in der vordynastischen Zeit für
das ägyptische Eisen angelangt.
Untermauert wird das Vorgetragene von weiteren massiven
Funden aus dem Buch “Lexikon des alten
Ägypten“ von Guy Rachet, französische Originalausgabe 1998, Metall, Seite 228:
„ In einigen Gräbern des Alten Reiches fand man Barren aus
Meteoreisen. Im NR war dieses Metall besser bekannt, ....“
Wieso nun aber Meteoreisen ?
1. Falsch übersetzt, oder vorsätzlich geändert ? Einen
Hinweis liefert das Vorwort zur deutschen Übersetzung: „Für die deutsche
Ausgabe wurden geringfügige Änderungen vorgenommen. ....“
2. Rachet kann nur Eisen geschrieben haben, denn im Folgesatz
verweist er auf das NR, wo er dann nur tellurisches Eisen meinen kann.
3. Zur Negade II-Kultur schreibt er auf S. 246, zu den
gefundenen Perlen: „.... Eisen, was jetzt zum ersten Mal auftaucht.“
4. Meteoreisen wäre auch unlogisch; wenn es von den Göttern
kommt, wieso wollte man es wieder mit ins Jenseits nehmen.
5. Barren aus M. hätte man gießen müssen, was eine
Schmelztemperatur von mehr als 1500° C bedeutet, und was man zu dieser Zeit
noch nicht erreicht hat. ( siehe auch zweite Hälfte # 23 )
6. Wenn man es trotzdem hätte mitnehmen wollen, gäbe es
keine plausiblen Gründe, dies dann aufwendig umzuarbeiten ( was ja nicht
möglich war ).
6.1. ..., und auch unnötig gewesen wäre, denn diese Aufgabe
hätte man den Uschebti’s im ewigen Reich übertragen, und man hätte es in seiner ursprünglichen
Erscheinung lassen können.
Fazit:
Wer zur Zeit des Alten Reiches Eisenbarren schmieden kann,
die folglich eine bestimmte Güte aufwiesen, der hat den Grundstoff und die
Fähigkeiten einen Dolch zu schmieden.
Wer Dolche schmiedet, der konnte Jahrhunderte vorher
hemmungslos Spitzeisen zur Hartgesteinsbearbeitung oder Beile und Schnitzmesser
für den hochseetauglichen Schiffsbau herstellen.
Viele Grüße, cq.
091219 Geologie
und Bodenschätze Ägyptens # 53
Hallo Forum,
in einer Gegenüberstellung von drei wissenschaftlichen
Abhandlungen sehen wir nachfolgend die vorhandenen Bodenschätze in Ägypten und
die Möglichkeiten der Verwendung.
1.)
Deutsche Forschungsgemeinschaft, Nordost-Afrika: Strukturen
und Ressourcen, ab Seite 250 :
Verwitterungsbedingte Lagerstättenbildung in Sedimentbecken
Nordost-Afrikas.
Ergebnisse aus dem Sonderforschungsbereich
„Geowissenschaftliche Probleme in ariden und semiariden Gebieten“
Ich schreibe aus den nächstfolgenden ca. 50 Seiten im Buch,
einige für uns interessante mineralogische und geochemische Merkmale fossiler
Verwitterungskrusten, als Resultat der physikochemischen Adaption ..., in
Stichpunkten heraus:
Geologischer Rahmen: Das nordost-afrikanische
Untersuchungsgebiet umfasst Ägypten und die nördliche Hälfte des Sudans. Die
vorkommenden Erzlagerstätten der geologischen Sub-Formation der Kreide werden
als Kreideerze bezeichnet.
S. 253, Residuale Lagerstätten: Überlagernde Fe-reiche
lateritische Bildungen, Eisenkrusten.
S. 257, Wadi Kalabsha, Oberägypten, etwa 120 km südwestlich
von Assuan, enthält das Mineralprofil der Eisenkruste Goethit ( Nadeleisenerz )
und bis zu 40% Hämatit.
S. 261, Eisenkrusten, Eisenbänder, Krusten mit
Absolutanreicherung von Fe, für den Bereich der Westwüste Bahariya, Karte S. 252.
S. 263, In der Eastern Desert Ägyptens treten Eiserne Hüte
auf vulkanosedimentären Massivsulfidvererzungen auf.
S. 271, Kontinentale oolithische Eisenerze, Hämatit, marine
Oolithe, Lagerstätten nördlich und um Assuan und entlang des Flusstales auf
einer Länge von ca. 300 km nilaufwärts.
S. 274, Oolithische
Eisenerze: In der Region zwischen Wadi Halfa im Nordsudan und Assuan; in
Südägypten finden sich weitverbreitet Vorkommen oolithischer Eisenerze in
oberkretazischen ( Kreide ) marinen Sedimenten. Weitere Vorkommen sind aus
Ägypten im Wadi Qena und auf dem Sinai bekannt. Die meisten Erze bestehen
überwiegend aus Goethit ( Nadeleisenerz ), vorwiegend die Oolithe aus Assuan
enthalten Hämatit als Hauptbestandteil.
S. 294, Eisenerze: Marine oolithische Eisenerze sind in
Oberägypten schon zu pharaonischen Zeiten abgebaut worden. Nach einer
Abbauperiode von 1580 –1350 v. Chr. wurden die Lagerstätten östlich von Assuan
erst 1917 wiederentdeckt. Der 1955 begonnene Abbau wurde dann 1974 zugunsten
der Lagerstätte in Bahariya in der Western Desert, wegen ökonomischer
Gewinnungsaspekte, eingestellt.
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Auf der perspektivischen Karte S. 297, sind die
Lagerstättenbildungen des Eisernen Hutes, der Eisenkrusten und der
Eisenoolithen in der Art schematisch dargestellt, als dass sie an den
Erdoberflächen sowie an tektonischen Verschiebungen direkt zugänglich und
abbaubar sind.
Die Lagerstätten der Eisernen Hüte und die der Eisenkrusten
mit mehreren Metern Mächtigkeit befinden sich teils auf dem Top von
Hügellandschaften, hauptsächlich als horizontale Schichten in unterschiedlichen
Höhen von inzwischen erosionsbedingt freigelegten Berghängen.
Die Kennzeichen der weit verbreiteten Eisenoolithen sind
trichterartige, linsen-, oder
teichförmige Vorkommen in den Flusstälern, Tallandschaften und bis zu den
Berghängen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, das sich die genannten
Eisenerze auf einer Länge von mehr als ca. 600 Kilometer entlang des Nils von
Wadi Halfa bis in den Norden von Qena (
Wadi Quena ), sowie auf die Seitentäler
der Wüsten im Osten und im Westen erstrecken. Nördlich davon, bildet Bahariya
in der Westwüste ein lokales Erzzentrum.
Vergleichend beschreibe ich nun die Erzlagerstätten aus
denen ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. in Südost- Deutschland die Bajuwaren,
Illyrer, Kelten und alle später angesiedelten Stämme die europäische
Eisenverhüttung - archäologisch nachgewiesen -
vorantrieben
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2.)
Die Oberpfalz ein europäisches Eisenzentrum, Bergbau und
Industriemuseum Ostbayern Band 12/1, Seite 15 – 59:
Die Kreideerzlagerstätten: Rucksacklagerstätten als auch
oberflächennahe Vorkommen größerer Ausdehnung.
Hauptbestandteil der Kreideerze ist Brauneisenerz ( = marin oolithisches Eisenerz
), im wesentlichen Nadeleisenerz (
Goethit ) die Gehalte liegen bei 45 % Eisen. Neben Brauneisenerzlinsen kommen
auch Geröll- und Bohnerze vor, die ebenfalls lokal abgebaut wurden.
Kretazischen ( Kreide ) Alberz , ( Bohnerz ):
flächige Brauneisenerzkruste, 40 – 55 Gew.% Fe, Mangan 5 –
11 Gew.%.
Durch das händische Auflesen von Eisenschwarten und –
konkretionen entstanden keine
Abbaugebiete.
Durch die Untersuchung ließen sich Verhüttungs- und
Schmiedeschlacken nachweisen. Die Schmelztemperatur bei der Verhüttung und
Bearbeitung dürften bei 1200° C gelegen haben.
S. 57, Erhitzungsproben an Polantener Schlacken ergaben,
dass sie bei 1060° C vollständig schmelzen.
Die im Schnitt 1 bis 2 m mächtigen hämatitisch-goethitischen
Erze aus feinoolithischer Grundmasse weisen Eisengehalte zwischen 34 und 44 %
auf.
Eiserner Hut: Mit den Erzmineralien Hämatit und Siderit,
Brauneisen-Oberflächenvererzungen vorwiegend als Oolithe.
In den Jahren von 1000 – 1800 wurden ca. 10 Mio. t der
Kreideerze im Raum Amberg – Sulzbach – Rosenberg und Auerbach abgebaut.
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3.)
Die Oberpfalz ein europäisches Eisenzentrum, Bergbau und
Industriemuseum Ostbayern Band 12/2, Seite 11 – 17:
Die größte Bedeutung kommt den Kreideerzen zu, von denen
rund 60 Mio. t abgebaut wurden, der durchschnittliche Eisengehalt beträgt ca.
40 Gew. %.
Es sind Lagerstätten unterschiedlicher Genese, die von
kleinen Vorkommen ( Rucksacklagerst. ) bis hin zu Lagerstätten mit mehreren
Millionen t Erzinhalt reichen.
..., ein weiterer Lagerstättentyp, sind die oolithischen
Brauneisenerbildungen in der Oxidationszone von Sulfiderzkörpern.
Bedeutendstes
Vorkommen ist der „Eiserne Hut“...
Außer diesen Hauptlagerstätten standen Zeitweise die
Siderit- und Brauneisenerze des südlichen Fichtelgebirges und der nördlichen
Oberpfalz im Abbau, die Hämatitgänge bei Fichtelberg ....
Die Datierung solcher Grubenanlagen ist oft problematisch,
da diese Art des Erzabbaus seine Fortsetzung bis in die frühe Neuzeit findet.
Kennzeichen dieser Lagerstätten waren die infolge der
Oberflächennähe leichte bergmännische Gewinnung, der hohe Eisengehalt und die
Tatsache, dass es sich vorwiegend um oxidische Eisenerze handelte, die ohne
Röstung und Aufbereitung zu verhütten waren. Es ist deshalb verständlich, dass
die Alten sehr früh diesen Rohstoff zu nutzen begannen und durch eine primitive
Verhüttungstechnik schmiedbares Eisen herstellten.
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Eigentlich ist es dann so, wie ich es bereits in Beitrag #
11 und 12 beschrieben hab, fachtechnisch absolut richtig, nun zusätzlich geowissenschaftlich
bewiesen.
Wer beim oben geschriebenen mal den Faden verloren hat, dem
sei ganz einfach gesagt: ES IST ALLES DAS GLEICHE MATERIAL.
Mit der Entstehung von Zivilisation hatten die damaligen
Menschen des Niltales die gleichen Bodenschätze und sogar bessere
Voraussetzungen als die ersten Völkergemeinschaften die dann wesentlich später
die europäische Eisenzeit begründeten.
Noch ein Wort zum Heizprozess:
Zitat: Durch die
Untersuchung ließen sich Verhüttungs- und Schmiedeschlacken nachweisen.
Die
Schmelztemperatur bei der Verhüttung und Bearbeitung dürften bei 1200° C
gelegen haben.
S. 57, Erhitzungsproben an Polantener Schlacken ergaben,
dass sie bei 1060° C vollständig schmelzen.
D. h. für uns, die “Öfen“ der alten Ägypter hatten durchaus diese
Temperaturen erreicht um obige Proben zum Verflüssigen zu animieren (
Schmelzpunkt ! ). Dies bräuchten wir aber noch lange nicht, denn wie wir wissen
und auch S. 56 steht: Ab 800° C wir der Reduktionsvorgang beschleunigt ....,
genügen Temperaturen von ca. 900 - 1000° C, unter Einwirkung
von ca. 15 Stunden Heizdauer, um aus den Erzen die Nebenbestandteile als
Schlacke ablaufen zu lassen. Es entstehen krusten- oder schwammartige Massen
die durch nachfolgendes erhitzen und zusammenhämmern ihre gebrauchsfähigen
Eigenschaften erhalten ( je nach Erztyp oder Mischungen daraus ) .
Fazit:
Die verbreitet vorkommenden Eisenerze in Oberägypten und in
Bahariya, vielseitige Funde, die schriftlichen Überlieferungen zum bjA, sowie
der alleinige Besitz von Eisenerzen im gesamten alten Orient erhärten die
Annahme, dass nur die Ägypter am Übergang zur geschichtlichen Zeit, ca. 3000 v.
Chr. in der Lage waren unser Dolch- und Barren-Problem zu lösen.
Der aktuelle Forschungsstand bietet uns keine andere
Alternative.
Viele Grüße, cq.